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Waltenhausen: Ackerbeat-Festival in Waltenhausen findet mit Gästen aus Tel Aviv statt

Waltenhausen

Ackerbeat-Festival in Waltenhausen findet mit Gästen aus Tel Aviv statt

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    Gute Stimmung beim "Ackerbeat" im Jahr 2019. Nach zwei Jahren Pause soll es diesen Sommer wieder in Waltenhausen stattfinden.
    Gute Stimmung beim "Ackerbeat" im Jahr 2019. Nach zwei Jahren Pause soll es diesen Sommer wieder in Waltenhausen stattfinden. Foto: Annegret Döring (Archivbild)

    Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass eine Band aus Tel Aviv ein Wochenende in der knapp 800-Einwohner-Gemeinde Waltenhausen verbringen wird. Wahrscheinlich werden sich Yurika, Dani, Ira und Uri von "Ouzo Bazooka" erst einmal wundern, wenn sie vom Flughafen kommen, mit dem Auto raus aufs Land fahren und auf der Bühne inmitten einer Wiese ihre Instrumente aufbauen. Doch genau das ist das Charakteristische am "Ackerbeat"-Festival. Veranstalter Axel Brandt geht, Stand dieser Woche, davon aus, dass das Festival zum fünften Mal am 29. und 30. Juli 2022 in der Region stattfinden kann. Zweimal ist es nun wegen der Pandemie ausgefallen. Und auch dieses Mal hat die Genehmigung des Festivals eine Vorgeschichte.

    Veranstalter wünscht sich für "Ackerbeat" in Waltenhausen Sicherheit

    "Wir brauchen Planungssicherheit für das Ackerbeat" schrieb Brandt Anfang April in einem Brief an den Günzburger Landrat, den Krumbacher Bürgermeister sowie unsere Redaktion. Er teilte mit, dass dringend Leistungen im niedrigen fünfstelligen Bereich gebucht werden müssen. Aber warum ging das nicht? Während Veranstaltungen wie "Live am Marktplatz" in

    Die bekannte Band Skaos hatte ein Heimspiel beim Ackerbeat in Waltenhausen im Jahr 2019. Seitdem konnte das Festival wegen Corona nicht mehr stattfinden.
    Die bekannte Band Skaos hatte ein Heimspiel beim Ackerbeat in Waltenhausen im Jahr 2019. Seitdem konnte das Festival wegen Corona nicht mehr stattfinden. Foto: Döring (Archivbild)

    Vor wenigen Tagen trifft jedoch die für Brandt erleichternde Stellungnahme aus dem Landratsamt ein, die auch unserer Redaktion vorliegt: vonseiten des Landkreises gibt es keine coronabedingten Auflagen oder Beschränkungen bezüglich Freiluftveranstaltungen in dieser Größe. Die Auskunft, die von der VG Krumbach ausging, ist veraltet, so Jenny Schack, Pressesprecherin des Landratsamtes. Es gelten keine Beschränkungen mehr hinsichtlich öffentlicher Veranstaltungen, lediglich allgemeine, freiwillige Hygienehinweise.

    Zwar liegt die offizielle Genehmigung von der Verwaltungsgemeinschaft noch nicht vor, doch Brandt wüsste nicht, warum es nicht klappen sollte. Auch der Erste Bürgermeister der Gemeinde Waltenhausen, Alois Rampp, befürwortet die Planungen für das "Ackerbeat" ganzheitlich, wie er sagt: "Schön, wenn so ein Festival wieder bei uns stattfinden kann." Dieter Gumpinger, der Geschäftsstellenleiter der VG Krumbach, schließt sich an. Zwar ist es sein Kollege, der die letztendliche Genehmigung erteilt, jedoch spreche seiner Meinung nach nichts dagegen. Noch größere Veranstaltungen, wie der Augsburger Plärrer, würden schließlich auch stattfinden.

    Veranstalter Axel Brandt (rechts) freut sich, dass er dieses Jahr wieder ein Festival planen kann.
    Veranstalter Axel Brandt (rechts) freut sich, dass er dieses Jahr wieder ein Festival planen kann. Foto: Döring (Archivfoto)

    Voodoo Jürgens spielt dieses Jahr beim "Ackerbeat"-Festival

    Das Open-Air ist unkommerziell – "niemand von uns verdient Geld mit dem Festival", sagt Brandt. In seinem Brief schrieb er, es sei traurig, "wenn wir das Gefühl bekommen, dass unsere ehrenamtliche und erfolgreiche Arbeit, die Krumbach und dem Landkreis zu einem überregionalen Festivalhighlight verhilft, keine Unterstützung oder gar Anerkennung erfährt." Tatsächlich wird das Festival seit jeher von rund 70 Ehrenamtlichen gestemmt, die teils aus Krumbach sind, aber auch aus Wien oder Düsseldorf anreisen. Schlechte Stimmung wollte der Veranstalter mit diesem Schreiben nicht, sondern richtet jetzt lieber den Blick nach vorne: Denn da wartet dieses Jahr ein ziemlich großes Line-up mit vielen Künstlerinnen und Künstlern, die außerhalb des Landkreises Erfolge feiern.

    Voodoo Jürgens beispielsweise. Richtig gelesen, Voodoo nicht Udo. Musikalisch könnte man die beiden eh nur schwer verwechseln. Der Wiener Künstler hat bereits zugesagt für seinen Auftritt am Festivalsamstag. Das Markenzeichen des österreichischen Liedermachers: Schwarzer Humor im Wiener Dialekt. Wer eine Kostprobe hören möchte: "Heite Grob Ma Tote Aus" ist ein richtiger Ohrwurm (auch wenn man zweimal hinhören muss, um den Text zu verstehen). Weitere Bands, die bereits zugesagt haben, sind "Heischneida" aus Oberbayern oder "the buggs", eine Indie-Rock-Band aus Düsseldorf. Brandt erzählt, dass dieses Jahr wieder das Zelten dazugebucht werden kann. Und: "Die Tickets aus 2020 sind natürlich dieses Jahr gültig." Sonst kostet der Eintritt für beide Festivaltage 30 Euro. Zu den Kosten und den Überweisungsmöglichkeiten gibt es weitere Informationen auf der Internetseite des "Ackerbeats". Dort findet man außerdem das genaue Programm für die beiden Tage.

    Immer noch trudeln bei Brandt Anfragen von Bands aus aller Welt ein, die bei seinem Festival auftreten wollen. Die Künstlerinnen und Künstler sehnen sich danach, endlich wieder auf Bühnen zu stehen. Für Brandt und sein Team ist das "Ackerbeat" jedoch jedes Mal eine finanzielle Hängepartie. "Es sind rund 15.000 Euro Unkosten, die wir wieder reinbekommen müssen." Gewinn machen, will er gar nicht. Er hofft nur auf eine gute Zeit und eine tolle Atmosphäre.

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