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Vom Finanzchef zum Autor: Hans-Dieter Srownals Buch über den Evangelisten Johannes

Ursberg

Vom Finanzvorstand zum Buchautor: Hans-Dieter Srownal beleuchtet Johannes

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    Hans-Dieter Srownal, früherer Finanzvorstand des Dominikus-Ringeisen-Werks, hat ein Buch über den Evangelisten Johannes verfasst.
    Hans-Dieter Srownal, früherer Finanzvorstand des Dominikus-Ringeisen-Werks, hat ein Buch über den Evangelisten Johannes verfasst. Foto: Peter Bauer

    Hans-Dieter Srownal denkt an sein Volkswirtschaftsstudium, damals in München Anfang der 1970er-Jahre. Volkswirtschaft: Mit Blick auf dieses Fach ist es wohl keine Überraschung, dass viele Srownal mit Zahlen, Daten und klaren Fakten verbinden. Zumal Srownal viele Jahre Finanzvorstand des Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werks war. Doch als Srownal über den Evangelisten Johannes spricht, ahnt man eine ganz andere Dimension seiner Persönlichkeit. Über Johannes hat er in jahrelanger Arbeit ein 280 Seiten umfassendes Buch verfasst. Warum? Als Srownal seine Beweggründe erklärt, wird sichtbar, mit wie viel Begeisterung und Kenntnis gleichermaßen er sich in diese Thematik vertieft hat.

    Was das Buch für ihn persönlich bedeutet, ahnt man, als Srownal seinen besonderen Geburtstag erwähnt. Am 15. August werde er 70 Jahre alt, er freue sich, dass er die Arbeiten vor seinem Geburtstag abschließen konnte. Warum Johannes? Natürlich sei da sein Name Hans, die Kurzform für Johannes. Zudem trägt die 1666/74 erbaute Ursberger Kirche, auch eine Art „Herzstück“ des Dominikus-Ringeisen-Werks, den Namen St. Johannes Evangelist. Srownal, 1954 in Altenmünster geboren, erinnert sich an den Religionsunterricht, sein frühes Interesse für Glaubensfragen. Er befasst sich schließlich intensiv mit den Evangelisten Lukas, Markus, Matthäus und Johannes. So stößt er auf die „Johanneische Frage“, die für das Christentum eine elementare ist: „Ist der Evangelist Johannes ein herausragender Theologe, der hundert Jahre nach Jesus schreibt oder ein Augenzeuge von dessen Tod und Auferstehung?“

    Blick auf die Ursberger Kirche St. Johannes Evangelist. Sie wurde in den Jahren 1666/74 erbaut.
    Blick auf die Ursberger Kirche St. Johannes Evangelist. Sie wurde in den Jahren 1666/74 erbaut. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Die „Johanneische Frage“ sei in „unzähligen Fachbüchern“ kontrovers debattiert worden. Aber es gebe kaum Literatur in verständlicher Sprache. Diese Lücke möchte er mit seinem Buch zur Johannes-Debatte schließen. Viele Gespräche dazu habe er mit Monsignore Walter Merkt geführt. Merkt ist Bischofsvikar in Augsburg und war viele Jahre Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werks. Merkt würdigt im Vorwort Srownals Arbeit: „Das vorliegende Werk ist das Ergebnis jahrzehntelanger Studien.“ Einen umfassenden Austausch hatte Srownal auch mit dem Wiesbadener Theologen Dr. Thomas Holzbeck. Srownal ist sich sicher, dass das Christentum auf einem „breiten geschichtlichen Boden“ steht.

    In welchem Verhältnis Vernunft und Glaube stehen

    Damit sind wir aber auch an der „Schwelle zur Frage nach dem persönlichen Glauben“, wie dies Srownal umschreibt. In welchem Verhältnis stehen „Vernunft und Glaube“? Auch dieser Frage nähert sich Srownal in seiner Arbeit immer wieder an. Wie sehr er sich mit Johannes beschäftigt hat, deuten umfangreiches Literaturverzeichnis und Anmerkungsapparat an.

    Wer in Srownals Werk „Wer war der Evangelist Johannes?“ hineinliest, der erfährt auch einiges darüber, wie heute oft Bücher „gemacht“ werden. Srownal sagt, dass er für sein Buch keinen klassischen Verlag gefunden hätte. Vieles ist inzwischen aber über Amazon möglich. Srownal berichtet, dass man ein selbst gestaltetes Buch in einem Amazon-Portal gegen Bezahlung hochladen könne. Beim Layout, sei ihm seine Tochter Danica (selbst Buchautorin) sehr behilflich gewesen.

    Für die Illustration des Buchcovers habe er mit Unterstützung seiner Tochter einen Designer in der Ukraine gefunden. Amazon gibt das Buch auf Wunsch des Autors als gebundene Ausgabe, Taschenbuch und E-Book heraus. Gedruckt wird das Werk (“by Amazon Fulfillment“) in Wroclaw (früher Breslau) in Polen. Amazon druckt auf Bestellung von Kaufinteressenten und übernimmt die Auslieferung. Das Buch hat eine Amazon-Nummer und ist normalerweise nicht im Buchhandel erhältlich. Wie Srownal erläutert, seien die Krumbacher Buchhandlungen Lesen-Schenken-Vogt und abc-Büchershop aber „sehr interessiert“, das Buch anzubieten.

    Das Buch mag so manchen anregen, grundsätzlich über Lebens- und Glaubensfragen nachzudenken. Als Srownal Details des Buchs vorstellt, kommt auch so mancher Wendepunkt seines eigenen Lebens bei ihm ins Gedächtnis zurück. Er erzählt von seinen Eltern, der Vater aus Gundelfingen stammend, Brauereibuchalter. Die Mutter in Königsberg/Ostpreußen aufgewachsen. Sie überlebt 1945 Flucht und Vertreibung, kommt nach Bayern. Srownal wächst zunächst in Altenmünster auf. Bald zieht die Familie (Srownal hat eine jünger Schwester) nach Krumbach.

    Sein Vater war Buchhalter in der Krumbacher Brauerei Weißes Rogg

    Sein Vater arbeitet als Buchhalter in der Brauerei Weißes Ross, auch seine Mutter in der Gastronomie. Nach dem Abitur 1973 in Krumbach folgt das Studium in München, Srownal engagiert sich für CSU/Junge Union in der Kommunalpolitik (Krumbacher Stadtrat, Kreistag). Er koordiniert die Verwaltung der Ursberger St. Josefskongregation. 1992/1996 ist er Geschäftsführer des Reha-Zentrums Südwest in Karlsruhe, bevor er 1996 nach Ursberg zurückkehrt. Srownal (er ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von 36 und 33 Jahren) ist bis 2018 Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Dominikus-Ringeisen-Werks. Dann reift immer mehr der Plan für ein eigenes Buch, das jetzt vorliegt. Eine Lektüre, wie er sagt, für glaubende, aber auch „zweifelnde und suchende Menschen“.

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