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Versammlung: Neuer Partner der Milcherzeugergemeinschaft stellt sich vor

Versammlung

Neuer Partner der Milcherzeugergemeinschaft stellt sich vor

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    Den neuen Vertragspartner zur Milchabnahme in der MEG Krumbach, die Karwendel-Werke, stellte dessen Geschäftsführer Ernest Schäffer (Mitte) in der Mitgliederversammlung vor. Links MEG-Vorsitzender Adolf Seitz, rechts der Inhaber der Landkäserei Herzog, Walter Herzog.
    Den neuen Vertragspartner zur Milchabnahme in der MEG Krumbach, die Karwendel-Werke, stellte dessen Geschäftsführer Ernest Schäffer (Mitte) in der Mitgliederversammlung vor. Links MEG-Vorsitzender Adolf Seitz, rechts der Inhaber der Landkäserei Herzog, Walter Herzog. Foto: Werner Glogger

    Rund 15 Millionen Kilogramm Milch hat die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Krumbach im Jahr 2016 verkauft, wie auf der Mitgliederversammlung der Organisation im Gasthof Bischof zu erfahren war. Der größte Anteil, nämlich 11,1 Millionen Kilogramm, wurde an die Edelweiß-Milchwerke Kempten geliefert, an die Landkäserei Herzog in Schießen gingen 2,7 Millionen Kilogramm und 1,2 Millionen Kilogramm an Müller-Milch. Ab Jahresbeginn hat sich der Abnehmerkreis dahingehend geändert, dass die MEG mit den Karwendel-Werken in Buchloe einen neuen Partner hat, der den bisherigen Vertrag mit den Edelweißwerken ablöst. „Der Preis sollte eigentlich den Wert eines Produktes widerspiegeln, was man bei einem Betrag von 28 Cent für einen Liter Milch nicht behaupten kann“, bedauerte der Vorsitzende der MEG, Adolf Seitz, aus Nattenhausen. Man könne unter diesen Verhältnissen mehr von einem „Almosen“ sprechen als von einem Milchpreis. Da sei es nicht verwunderlich, dass aktuell nur noch 54 Milchbauern der MEG angehören, während es im Gründungsjahr 1995 noch 220 waren. Dabei sind sogar einige Mitglieder neu hinzugekommen. Unter diesen Umständen sei die künftige Entwicklung schwer vorauszusagen, wünschenswert wäre nach einem „miserablen Jahr 2016“, dass sich die Lage der Milchbauern mit einem

    Die erst vor Kurzem neu gewählte Kreisbäuerin Marianne Stelzle könne als praktizierende Landwirtin die Sorgen ihrer Kollegen gut verstehen. Zudem nehmen die Vorschriften ständig zu und seien nur schwer umzusetzen, sagte sie in ihrem Grußwort.

    Geschäftsführer Alfred Fehrenbach wurde seitens der Kassenrevisoren eine bestens geordnete Buchführung attestiert, die mit einem kleinen Plus abschloss.

    Damit die Mitglieder der MEG über ihren neuen Partner hinreichend Bescheid wissen, stellte anschließend der Geschäftsführer im Rohstoffmanagement (Milcheinkauf/Pulver- und Industriekäsevermarktung) der Karwendel-Werke, Ernest Schäffer, in einer Bildpräsentation das Unternehmen und dessen Strategie vor. 1909 in Wessobrunn gegründet, sind die Karwendel-Werke seit 1969 als Markenhersteller führend bei Produkten unter dem Namen Exquisa, Miree und Karwendel. Circa 500 Mitarbeiter produzieren für 35 Länder mit einem Umsatz von rund 340 Millionen Euro. Täglich bringen etwa 70 Laster die Produkte zum Verbraucher. Das Einzugsgebiet erstreckt sich vom Ostallgäu bis zum Westallgäu, Unterallgäu, einen südlichen Bereich von Baden-Württemberg und jetzt neu auf den Altkreis Krumbach mit angrenzenden Orten.

    Diese 38 Lieferanten brachten es 2016 auf eine Liefermenge von 10 Millionen Kilogramm Milch mit knapp 100 Prozent der Güteklasse 1. Im Milchwerk wird nur Eigenmilch ohne Zukauf von Rohmilch verwendet, der weitere Bedarf für die Produktion der Erzeugnisse wird mit Rahmzukauf abgedeckt. In diesem Sektor sei ein Höhenflug bei Sahne und Blockbutter zu verzeichnen, wogegen gleichzeitig ein Absturz bei Magermilchpulver und ein Abschwung bei Käse erfolgte, stellte Schäffer fest. Kritisch setzte er sich mit der Milchpreis-Entwicklung auseinander, betonte jedoch, dass der neue Partner bestrebt sei, einen vernünftigen Preis zu bezahlen. Leider habe der heutige Verbraucher keinen rechten Bezug mehr, woher das Produkt komme, was sich im Endverbraucherpreis niederschlage.

    Schließlich ging Schäffer auf die Mindestanforderungen zur Haltung von Milchkühen ein. Der Start zur Vollumstellung auf gentechnikfreie Fütterung erfolgt 2018 mit späterer Auditierung und der Vergabe des „VLOG geprüft“-Logos, (Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik).

    Über eine Umstrukturierung seines Betriebes im Jahr 2016 mit Änderung der Firmenform berichtete der Inhaber der Landkäserei Herzog in Schießen, Walter

    Sein Unternehmen habe sich verstärkt im Bio-Bereich eingebracht, es sei „ein tolles Jahr“ gewesen und die Lieferanten seien mit dem gezahlten Milchpreis zufrieden gewesen. Obwohl er beim Biomarkt einen Zuwachs von zehn Prozent erzielt habe, will Herzog als drittes Standbein neben der Zusammenarbeit mit Handelsketten die regionale Vermarktung forcieren. Mit dem Aufbau eines eigenen Labors seien gewisse Voraussetzungen geschaffen.

    Für die Zukunft ist Herzog nicht mehr so positiv gestimmt, weil immer mehr Milcherzeuger auf Biomilch umsteigen und deshalb mehr Menge angeliefert wird. Vorsitzender Seitz ist sich sicher, dass die Milcherzeuger in der MEG mit den beiden Abnehmern weiterhin verlässliche Partner haben. (wgl)

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