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Ursberg: Theo Waigel erhält hohe Auszeichnung für seine Lebensleistung

Ursberg

Theo Waigel erhält hohe Auszeichnung für seine Lebensleistung

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    Für seine Verdienste wurde Theo Waigel die Ringeisen-Medaille verliehen.  Rechts Generaloberin Katharina Wildenauer, links Geistlicher Direktor Martin Riß.
    Für seine Verdienste wurde Theo Waigel die Ringeisen-Medaille verliehen. Rechts Generaloberin Katharina Wildenauer, links Geistlicher Direktor Martin Riß. Foto: Alexander Kaya

    Kohl, Köhler, von Weizsäcker, Carstens: Die Liste der hochkarätigen Politiker, die Ursberg besucht haben, ist lang. Sie alle kamen auf Initiative von Dr. Theo Waigel hierher, und auch das umschreibt den Einsatz von Waigel für das Dominikus-Ringeisen-Werk und für Menschen für Behinderung. Dieser Einsatz, der Waigel ein Lebensanliegen war und ist, wurde jetzt auf eine besondere Weise gewürdigt. Im Rahmen des Empfangs im

    Joseph Bernhart (1881 bis 1969), einer der prägenden katholischen Theologen und Philosophen des 20. Jahrhunderts, ist in Ursberg geboren. Waigel fühlt sich Bernhart intensiv verbunden. Er ist seit 1981 Schirmherr (Protektor) der Joseph-Bernhart-Gesellschaft. Beim festlichen Empfang auf Einladung des CSU-Kreisverbands hielt Domkapitular Thomas Groll, Vorsitzender der Joseph-Bernhart-Gesellschaft, die Festrede. 

    Die besondere Beziehung von Joseph Bernhart zur Demokratie

    Groll sprach unter anderem über die Gedanken von Joseph Bernhart zur Demokratie, von der Notwendigkeit, "sich selbst und die Welt in Ordnung zu bringen", die mit Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen hochaktuell sei. Die Welt ein "Stück weit in Ordnung bringen": Dies sei Waigel auf beeindruckende Weise gelungen. Groll erinnerte auch an den Theologen Eugen Bieser (1918 bis 2014) und sein Anliegen, den Menschen das Christentum als befreiende Religion ohne Angst nahezubringen. Bernhart und Bieser – beide waren Persönlichkeiten, die bei einer tiefen Verankerung im Glauben auch immer wieder kritische Positionen bezogen. Dies sollte auch für Waigel wegweisend werden. 

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    Klaus Holetschek, CSU-Fraktionsvorsitzender im Landtag und schwäbischer : "Er ist immer da, wenn man ihn braucht." Die Lebensleistung von Theo Waigel zeige, dass Zukunft tiefe Verwurzelung, aber auch "Demut vor der Aufgabe" benötige. Heimat habe Waigel über viele Jahrzehnte hinweg auch in der CSU gefunden. Er sei eine "Leitfigur für viele Generationen". Waigels klarer "Kompass" sei maßgeblich auch mit seiner Familie verbunden. 

    "Theo Waigel weiß, wo seine Wurzeln liegen", sagte Landrat Dr. Hans Reichhart, Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Günzburg. Immer wieder habe sich Waigel auch um Menschen gekümmert, die keine Lobby hätten. Reichhart bedankte sich bei Waigel für seine Verbundenheit zur Region und sein Wirken. 

    Martin Riß, Geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, und Schwester Katharina Wildenauer, Generaloberin der Ursberger St. Josefskongregation, erinnerten unter anderem an die vielen bekannten Politiker, die dank Theo Waigel in Ursberg zu Gast waren. "Sie leben neben dem Dominikus-Ringeisen-Werk, Sie leben mit dem Dominikus-Ringeisen-Werk und fühlen sich den Menschen hier verbunden", so die Generaloberin. Als erst drittem Träger der Auszeichnung (nach der früheren Generaloberin Evangelista Höfer und dem langjährigen Geistlichen Direktor Johann Wagner) verliehen die beiden Theo Waigel die Ringeisen-Medaille. Ursbergs Bürgermeister Peter Walburger erklärte, dass Theo Waigel wohl der bedeutendste Bürger in der Geschichte Ursbergs sei. Walburger bedankte sich bei Orchester und Tanzgruppe des Ringeisen-Gymnasiums für die gelungene Umrahmung der Feierlichkeiten. 

    Waigel erinnert sich an Kindheit und Jugend

    In seiner Ansprache erinnerte sich Theo Waigel unter anderem an Erlebnisse in Kindheit und Jugend im Ringeisen-Saal. Er blickte zurück auf seine Ministrantenzeit, aber auch auf die Begegnung mit Heimatvertriebenen, die ihn geprägt hätten. Revue passieren ließ er zahlreiche Stationen seines politischen Lebens. Dabei wurde einmal mehr deutlich, welche bleibenden Akzente Waigel in seiner Heimat und weit darüber hinaus gesetzt hatte. Sichtbar wurde auch, was die Verankerung in seiner Familie für ihn bedeutet, seine Frau Irene nannte er einen "Glücksfall". Waigel musste in seinem politischen Leben so manche schwierige Situation meistern. In der Feierstunde von Ursberg richteten sich seine Blicke aber auch auf die Gegenwart und den Krieg in der Ukraine, die Notwendigkeit zur Verteidigung. Es gelte, der

    Zur Ehrung von Theo Waigel waren zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach Ursberg gekommen.
    Zur Ehrung von Theo Waigel waren zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach Ursberg gekommen. Foto: Alexander Kaya

    Er erinnerte sich schließlich daran, wie er einst an den bekannten Historiker Golo Mann (1909 bis 1994) geschrieben habe, sich doch wieder zu aktuellen Fragen zu äußern. Der habe ihm dann zurückgeschrieben, dass in einem Lebensalter von 75 Jahren für ihn die Zeit komme, die "Seele zu reinigen". Das gelte für ihn nun, mit 85 Jahren, auch. Doch gleichermaßen gab Waigel seiner Freude Ausdruck, hier beim Ursberger Empfang "alte und junge Freunde" zu treffen. 

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