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Ursberg: So will Ursberg die fast ausgestorbene Helm-Azurjungfer schützen

Ursberg

So will Ursberg die fast ausgestorbene Helm-Azurjungfer schützen

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    Die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer gibt es noch an einigen Gräben in Kirchheim. Diese Libelle könnte man durch Naturschutzmaßnahmen schützen.
    Die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer gibt es noch an einigen Gräben in Kirchheim. Diese Libelle könnte man durch Naturschutzmaßnahmen schützen. Foto: Anwander (Archivbild)

    Für den Laien schaut es unprofessionell aus, was da geschieht. Da wird der Bewuchs in den Gräben abgemäht, aber es bleibt auch vieles einfach stehen. Warum würden hier halbe Sachen gemacht, fragten Bürger im Jahr 2018 bei Ursbergs Bürgermeister Peter Walburger nach. Nur die halbe Arbeit zu erledigen, das sei doch unpraktisch und unnötig teuer. Was die Bürger damals nicht wussten: Ursberg beteiligt sich im Verbund mit den Nachbargemeinden Münsterhausen und Neuburg am Projekt „Lebensraumerhalt für die Helm-Azurjungfer“.

    Angefangen habe es im Jahr 2016, informiert beim Ortstermin Verena Weitmann, Geschäftsführerin beim Landschaftspflegeverband Günzburg. Damals gab der Bezirk Schwaben eine Kartierung des Libellenbestands in Auftrag. Im Landkreis

    Flugbahnen werden in Ursberg für Libellen frei gemacht

    Das Projekt „Lebensraumerhalt der Helm-Azurjungfer“ beinhaltet einfache Maßnahmen. Die 40 Kilometer Gräben, die der Landschaftspflegeverband Günzburg im Rahmen des Projekts bearbeitet, werden nur abschnittweise gemäht. Die frei gemachten Bereiche dienen den Libellen als Flugbahnen, die ungemähten Bereiche bleiben als Rückzugsflächen für die Tiere erhalten. Die zweite wichtige Maßnahme ist es, dass die Gräben mit dem Messerbalken gemäht und dabei nicht gemulcht werden. Bei der gängigen Grabenpflege würden die Pflanzen abgeschlagen, das Material verkleinert und über den Graben verteilt, sagt Verena Weitmann. Das Abmähen mit den Messern schone die Kleintiere. Der Abtransport des Mähguts verringere den Nährstoffeintrag in den Boden, das sei gut für viele Pflanzen, die magere Böden bevorzugten. Zudem verlande der Graben kaum noch, ein Ausräumen der Gräben müsse nur noch ganz selten vorgenommen werden. Das sei auch wichtig, denn die

    Unser Foto zeigt beim Ortstermin (von links) Johannes Mayer, Bürgermeister Peter Walburger, Verena Weitmann und Stefan Karalewska (Geschäftsführung Landschaftspflegeverband Günzburg) und Ralf Greiner.
    Unser Foto zeigt beim Ortstermin (von links) Johannes Mayer, Bürgermeister Peter Walburger, Verena Weitmann und Stefan Karalewska (Geschäftsführung Landschaftspflegeverband Günzburg) und Ralf Greiner. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    In den vier Jahren seit dem Beginn der Maßnahmen habe sich viel entwickelt, meint Stefan Koralewska, Nachfolger von Verena Weitmann als Geschäftsführer beim Landschaftspflegeverband. Die Pflanzendiversität in den Gräben entwickle sich progressiv, der Libellenbestand sei stabil und die Gräben könnten ihre Funktion als Verbindung zwischen den Biotopen erfüllen. Dass die Gräben im Gemeindegebiet heute anders aussähen und die Pflanzenvielfalt zunähme, dazu hätten ihn Bürger und Spaziergänger schon angesprochen, berichtet Peter Walburger. Er steht voll und ganz hinter dem Projekt, zumal der finanzielle Aufwand gering sei und ohnehin durch die Zuschüsse weitgehend kompensiert würde.

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