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Ursberg: Fotovoltaik mit Landwirtschaft auf einer Wiese - möglich für Oberrohr?

Ursberg

Fotovoltaik mit Landwirtschaft auf einer Wiese - möglich für Oberrohr?

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    Die LEW testet bereits Agri-PV-Anlagen im Landkreis Augsburg. Eine andere Firma will solch ein Projekt nach Oberrohr bringen.
    Die LEW testet bereits Agri-PV-Anlagen im Landkreis Augsburg. Eine andere Firma will solch ein Projekt nach Oberrohr bringen. Foto: Thorsten Franzisi, LEW (Symbolbild)

    Deutschlandland hat ein Flächenproblem. Es benötigt Flächen zur Energieerzeugung und zugleich Flächen für die landwirtschaftliche Produktion. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte Thomas Schultheiß von der Firma Vensol ein Agri-PV-Projekt vor, vorgesehen für mehrere Grundstücke auf Oberrohrer Flur. „Agri-PV“ erlaubt zeitgleich die Stromerzeugung und die landwirtschaftliche Nutzung. Bei dieser Technik werden Fotovoltaik-Module verwendet, die erstens auf beiden Seiten lichtempfindlich sind und zweitens beliebig schwenkbar aufgestellt werden. Daraus ergeben sich drei Vorteile, so Schultheiß. Erstens würden die Module computergesteuert so ausgerichtet, dass die maximale Energieausbeute ermöglicht wird. Zweitens erlaubt die ständige Änderung der Ausrichtung der PV-Module eine bessere Netzauslastung, da die Stromerzeugung sich gleichmäßiger über den Tag verteilt. Drittens können die Module so geschwenkt werden, dass die Fläche mit landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen befahren werden kann. Bei der Grünlandbewirtschaftung sei Agri-PV bereits erfolgreich erprobt, erklärte Thomas Schultheiß, bei der Ackernutzung gebe es noch zu wenig Erfahrungswerte.

    Biobauer will Solarfeldfläche in Oberrohr als Grünland weiter nutzen

    Der Biobauer aus Thannhausen, der die Flächen in Oberrohr bewirtschaftet, möchte sie weiterhin als Grünland nutzen. Er rechnet damit, dass aufgrund der Beschattung die Flächen in Trockenzeiten nicht so schnell austrocknen und er deshalb ähnliche hohe Erträge erzielen kann wie ohne die PV-Anlage. Möglich ist es bei so einem Projekt auch, Flächen zur Förderung der Biodiversität einzurichten, also Blühstreifen, Steinbereiche, Totholzhaufen oder Hecken. Infrage käme eine Fläche von insgesamt sieben Hektar, auf der eine Fünf-Megawatt-Anlage installiert werden könnte, mit einem jährlichen Ertrag von sieben Millionen Kilowattstunden. Für die Firma Vensol, seit Jahren aktiv im Bereich der erneuerbaren Energien, ist das Agri-PV-Projekt unternehmerisches Neuland. Geschäftsführer Jürgen Ganz meinte, er könne sich auch eine finanzielle Bürgerbeteiligung vorstellen. In seiner Firma gebe es mehrere erprobte Modelle dafür. 

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