Am Dienstag ist im Beisein des bayerischen Kunstministers Markus Blume (CSU) zwischen dem Haus der Bayerischen Geschichte und dem Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg (DRW), den Schwestern der St. Josefskongregation, dem Landkreises Günzburg und der Gemeinde Ursberg die Kooperationsvereinbarung zur Bayerischen Landesausstellung 2027 unterzeichnet worden. Sie trägt den Titel „Schwesterherz! Frauen retten Bayern“. Im Rahmen der Landesausstellung werden mehrere Gebäude auf dem DRW-Gelände in Ursberg zum Ausstellungsort. Bildungsstandort wird Dillingen.
Bayerische Landesausstellung 2027: Kooperation mit DRW in Ursberg
Schwaben sei eine geschichtlich gewachsene, überregional ausstrahlende Soziallandschaft, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Inhaltlich werde die Ausstellung mit den tiefen Einschnitten der Jahre um 1800 beginnen. Die Säkularisation brachte für die soziale Fürsorge und das Gesundheitswesen in Bayern eine Katastrophe. Denn der Staat schaffte es lange nicht, die Klöster mit ihren Leistungen für Bildung und Fürsorge zu ersetzen. In Schwaben seien die Themen auf völlig neue Grundlagen gestellt worden, die für das restliche Bayern vorbildhaft wurden. Dieser epochale soziale Neubeginn seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verbinde sich mit den Namen des „Schwabenapostels“ Dominikus Ringeisen, der tatkräftigen franziskanischen Oberin Theresia Haselmayer und dem berühmtesten Bayern seiner Zeit, Sebastian Kneipp. Kurzum, es geht um die Geschichte der Gesundheit in Bayern, um Heilung und Fürsorge, sogar um die Grundlagen der Wellness von heute. Gleichzeitig sollen die Themen Inklusion und Nachhaltigkeit in neuer Weise für das Ausstellungswesen definiert und umgesetzt werden. Staatsminister Blume: „Gesundheit, Pflege, Inklusion gehen uns alle an – und das zeigen wir auch. 2027 schaffen wir die erste zertifizierte inklusive Landesausstellung und erweitern den Ausstellungsort um einen eigenen Bildungsstandort: Mit Ursberg als Ausstellungsstandort und Dillingen als Bildungsstandort sind wir bestens aufgestellt und schaffen ein vielfältiges Gemeinschaftsprojekt.“
Schüler sollen Landesausstellung besuchen
Der Bezirk Schwaben hat finanzielle Unterstützung zugesagt, mit der Schülerinnen und Schüler die Hin- und Rückfahrt von und zur Bayerischen Landesausstellung ermöglicht werden soll. Dass Gemeinwohl nur gemeinsam gelinge, betonte Martin Riß, Geistlicher Direktor des DRW. Das DRW ist eine kirchliche Stiftung, bei der in 30 bayerischen Standorten rund 5000 Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung begleitet und gepflegt werden. 1897 wurde die St. Josefskongregation gegründet, die sich seither auf dem Gelände des ehemaligen Prämonstratenserstifts Ursberg um Menschen kümmert.
Die Bayerische Landesausstellung 2027 knüpfe an das 130-jährige Ordensjubiläum an und macht an einem gelebten Ort der Gemeinschaft das zentrale museale Feld der Inklusion zu einem wesentlichen inhaltlichen Thema, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Besucherinnen und Besucher der Landesausstellung würden auch den „Fürsorgekosmos“ Ursberg unter dem Motto „Helfen und Heilen“ kennenlernen. (AZ)
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