Am 4. Mai 1904, vor genau 120 Jahren, starb Dominikus Ringeisen im Alter von 69 Jahren. Geld erbetteln, um damit ein großes Werk der Barmherzigkeit zu tun, das praktizierte er bereits während seiner Zeit als Benefiziat von Obergünzburg. Dort baute er ein Krankenhaus. 1884 erwarb er die Gebäude der ehemaligen Prämonstratenser-Abtei Ursberg. Er beabsichtigte, hier eine Anstalt für behinderte Menschen zu errichten. In der damaligen Sprache kündete er an: "Ich eröffne am 1. Dezember eine Anstalt für männliche Kretinen im ehemaligen Kloster Ursberg." Ringeisens Neugründung wuchs überaus rasch, der Gründer bewies großen Mut und Entschlossenheit zur Expansion. Vermessenheit, Großmannssucht und Baumanie warfen ihm seine Kritiker vor. Dominikus Ringeisen wusste sich zu wehren. Er erklärte, er handle freilich nicht nach dem natürlichen Verstand, sondern nach dem erleuchteten, „welcher tiefer blicket, weiter sieht, unentwegbar hofft, vor keiner Schwierigkeit zurückweicht, nichts bricht, sondern alles zu den Füßen Gottes zur Huldigung und Unterwerfung bringt, ohne Maß und Zahl liebt und ohne Aufhören betet.“