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Ursberg: Besuchshunde: Eine Begegnung mit Fellnasen mit viel Feingefühl

Ursberg

Besuchshunde: Eine Begegnung mit Fellnasen mit viel Feingefühl

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    Besuchshunde können die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung verbessern. Unser Bild zeigt Besuchshund Anton mit Ralph.
    Besuchshunde können die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung verbessern. Unser Bild zeigt Besuchshund Anton mit Ralph. Foto: Bayram Er

    Wenn der schokoladenbraune Labrador Anton seine feuchte Nase gegen Ralphs Hand drückt, geht ein Leuchten über dessen Gesicht. Die spastische Verspannung in seinem Körper löst sich sichtbar. Der Besuch von Marie-Therese Lichtblau und Besuchshund Anton ist nicht nur für Ralph ein Höhepunkt im Alltag der Förderstätte 7 des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) in Ursberg. Auch die 12 weiteren Förderstättenbesucher, allesamt junge Erwachsene mit erhöhtem Förder- und Betreuungsbedarf, freuen sich auf den regelmäßigen Kontakt mit Anton.

    An ein großes Herz im Außenbereich des Ladens kann jeder, der für Labrador Anton und einen weiteren im DRW tätigen Besuchshund Geld spendet, ein kleines Herz zum sichtbaren Zeichen seiner Solidarität heften.
    An ein großes Herz im Außenbereich des Ladens kann jeder, der für Labrador Anton und einen weiteren im DRW tätigen Besuchshund Geld spendet, ein kleines Herz zum sichtbaren Zeichen seiner Solidarität heften. Foto: Bayram Er

    Petra Nelhübel vom Referat Öffentlichkeitsarbeit des Dominikus-Ringeisen-Werks hat das, was Besuchshunde für Menschen mit Behinderung leisten können, in einer Geschichte für unsere Redaktion beschrieben.

    Gruppenleiterin Christine Rudolph hat bereits vor zwei Jahren den Kontakt zu Marie-Therese Lichtblau aufgenommen: „Wir hatten davor eine junge Praktikantin, die zuerst versuchsweise und dann regelmäßig ihre beiden Hunde mit in die Förderstätte gebracht hatte. Plötzlich wollten auch unsere eher introvertierten Klienten an die frische Luft. Aus Stubenhockern wurden begeisterte Gassi-Geher. Man konnte richtig beobachten, wie positiv und lebhaft sie auf die Hunde reagierten.“

    Nicht nur Besuchshunde bereichern das Leben von Menschen mit Behinderung, dies tun auch die Tiere des DRW-Therapiehofs St. Leonhard. Im Bild die „kleinen frechen Ziegen“.
    Nicht nur Besuchshunde bereichern das Leben von Menschen mit Behinderung, dies tun auch die Tiere des DRW-Therapiehofs St. Leonhard. Im Bild die „kleinen frechen Ziegen“. Foto: Therapiehof St. Leonhard

    Nachdem das Praktikum beendet war und die Hunde schmerzlich vermisst wurden, fand Christine Rudolph über die Abteilung Ehrenamt in Marie-Therese und Anton einen geeigneten und sehr willkommenen Ersatz. Der Labrador hat eine zweijährige Besuchshundeausbildung absolviert und erfüllt sämtliche Anforderungen an seinen wichtigen Job. Ruhig und ausgeglichen ist er bestens sozialisiert, verfolgt aufmerksam das Geschehen um sich herum und ist stets bereit, mit den Menschen zu interagieren.

    Es ist ein Gewinn an Lebensqualität

    Menschen, mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, mit Anfallsleiden oder Einschränkungen aus dem autistischen Spektrum gehören zu den regelmäßigen Besuchern der Förderstätte 7. Durch Antons Anwesenheit erfahren Menschen mit Einschränkungen wie Lisa oder Carmen (beide Namen von der Redaktion geändert), dass sie etwas bewirken, eine Reaktion auslösen können. Hund Anton bringt die Zögerlichen in Bewegung, genauso lädt er aber auch die Unruhigen zum Innehalten und stillen Genießen.

    Die Begegnung mit Tieren ist für Menschen mit Behinderung eine wertvolle Erfahrung.
    Die Begegnung mit Tieren ist für Menschen mit Behinderung eine wertvolle Erfahrung. Foto: Therapiehof St. Leonhard

    Er schlabbert begeistert, wenn Lisa ihm eine Schüssel mit Wasser bereitstellt, rennt wedelnd los, wenn Carmen sein Lieblingsspielzeug in die Luft wirft und nimmt dankbar alle dargebotenen Leckerlis vorsichtig aus den Händen der anwesenden Besucher. Für Ralph ist es das Schönste, bei einem kleinen Spaziergang mit Marie-Therese Antons Leine zu halten. Ganz gelöst liegt er dann in seinem Spezialrollstuhl, während der Hund friedlich neben ihm herläuft.

    Auch die Pferde Biene und Nick sind für Bewohner und Betreute wichtige Therapiepartner.
    Auch die Pferde Biene und Nick sind für Bewohner und Betreute wichtige Therapiepartner. Foto: Therapiehiehof St. Leonhard

    Auch wenn Anton sich anderen Besuchern der Förderstätte zuwendet, versucht Ralph ihm mit Blicken zu folgen. Für ihn, der sich sonst kaum bewegen und nur eingeschränkt äußern kann, bedeutet Antons Besuch eine Möglichkeit, direkten Kontakt mit seiner Umwelt aufzunehmen. Für Christine Rudolph ist klar: „Der Gewinn an Lebensqualität für unsere Betreuten durch den Besuch der ehrenamtlich tätigen Hundebesitzer ist enorm.“

    Eine Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtliche

    Deshalb ist sie glücklich, über die derzeitige Spendenaktion, die der Ursberger Laden aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens initiiert hat. An ein großes Herz im Außenbereich des Ladens kann jeder, der für Labrador Anton und einen weiteren im DRW tätigen Besuchshund Geld spendet, ein kleines Herz zum sichtbaren Zeichen seiner Solidarität heften. Das Herz befindet sich am Bauzaun vor dem Ursberger Laden. Jeder Spender, der direkt im Laden spendet, darf als Zeichen seiner Unterstützung ein kleines Holzherz innerhalb der roten Herzfläche anbringen. Wer überweisen möchte, darf das unter DE62 7509 0300 0400 1372 00 gerne tun. Kennwort Hundetherapie. Die Spendenaktion läuft noch bis zum Jahresende. Das Geld geht als Aufwandsentschädigung an die Hundebesitzer und soll ein Beitrag zu Fahrt-, Futter- und Versicherungskosten sein.  

    Auch Pony „Foxy“ gehört zum „tierischen Personal“ des DRW.
    Auch Pony „Foxy“ gehört zum „tierischen Personal“ des DRW. Foto: Therapiehof St. Leohard
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