![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Anderen Mut machen und für sich selbst Mut schöpfen
![Manuela Kania und Dietmar Einerhand aus Thannhausen haben erfolgreich an den German Open für Parkinson-Erkrankte teilgenommen. Manuela Kania und Dietmar Einerhand aus Thannhausen haben erfolgreich an den German Open für Parkinson-Erkrankte teilgenommen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Trotz ihrer Parkinson-Erkrankung feiern Dietmar Einerhand und Manuela Kania aus Thannhausen Erfolge im Tischtennis. Bei den German Open kommen beide weit.
Es ist schon eine ganz besondere Sportveranstaltung, wenn an Parkinson erkrankte Menschen zusammenkommen, um wettbewerbsmäßig Tischtennis zu spielen. Noch schöner wird es, wenn sie dann auch noch gewinnen und somit nicht nur anderen, sondern auch sich selbst Mut machen. Dietmar Einerhand aus Thannhausen ist genau das gelungen. An der Seite von Jürgen Zender aus München holte er nun bei den German Open Gold im Doppel der Klasse 3. Seine Frau Manuela Kania erreichte zusammen mit ihrer Doppelpartnerin Daniela Beurer aus der Schweiz den ersten Platz in der Trostrunde der Klasse 1.
Frank Elstner und Markus Maria Profitlich sind auch dabei
Ausrichter des Turniers war Ping Pong Parkinson (PPP), ein international tätiger, gemeinnütziger Verein, der Tischtennis als therapeutisches Mittel gegen Parkinson propagiert und fördert. Einerhand und Kania traten beide für die Farben der TSG Thannhausen an. Insgesamt lockte das internationale Turnier 200 Sportler aus 15 Nationen nach Düsseldorf. Als große Stars mitgespielt haben Moderator Frank Elstner und der Comedian Markus Maria Profitlich, die beide an Parkinson erkrankt sind.
Manuela Kania sagt über das Erlebnis an sich: „Hier werden wir zu einer Sportler-Familie. Neben der Leidenschaft für dieselbe Sportart verbindet uns eine Krankheit.“
Fünf-Satz-Sieg im Finale
Noch schöner als das Finale war für Einerhand das Halbfinale: Hier stand tatsächlich Profitlich mit seinem Partner Christoph Freyberg auf der anderen Seite der Platte. Einerhand/Zender ließen sich freilich nicht nervös machen und siegten 3:1. Im Endspiel schlugen sie dann das Paar Ludwig Bürger/Oliver Kromat 3:1 (11:6, 8:11, 11:7, 11:4). Auch im Einzel trat Einerhand erfolgreich auf. Nach langem Turnierverlauf bei den Männern der Klasse 3 schlug er im Finale der Trostrunde Bernhard Wewering 3:2 (15:17, 13:11, 10:12, 11:5, 11:2)
Kania hatte ein Jahr zuvor im Wettbewerb der Frauen 2 die Bronzemedaille gewonnen. Sie wusste, dass eine Wiederholung dieses Erfolgs nach einer Meniskusoperation kaum drin sein würde. Aber sie stellte sich der Konkurrenz und kam nach zwei Niederlagen in der Gruppenphase immerhin noch ins Finale der Trostrunde, wo sie Annegret Schulte-Sturm glatt 0:3 (4:11, 5:11, 8:11) unterlag. „Dabei sein ist alles“, formulierte sie als olympischen Gedanken.
Im Mixed geht's diesmal bis ins Viertelfinale
Im Mixed war für Kania/Einerhand im Viertelfinale der Klasse 3 Endstation. Im Vorjahr hatten die beiden Bronze gewonnen, doch Kania meinte: „Die Konkurrenz wird immer stärker.“ Als erfreulich bewertete sie ihr Abschneiden im Doppel, zumal sie an der Seite von Beurer „riesen Spaß“ hatte.
Als nächste sportliche Herausforderung wartet auf das Paar aus Thannhausen nun die Weltmeisterschaft, die Ende September 2023 in Wels (Österreich) ausgetragen wird. Aus Sicht von Kania handelt es sich dabei um „eine sehr große Herausforderung, denn es wird die erste Teilnahme an einer WM für uns sein“.
Trainiert wird in Thannhausen
Trainingszeiten der PPP-Gruppe in der TSG Thannhausen sind jeweils dienstags ab 17 Uhr in der örtlichen Dreifach-Turnhalle. Fragen beantwortet Kania auf eine E-Mail an manuela@pingpongparkinson.de.
Die Diskussion ist geschlossen.