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Thannhausen: Glasfaserausbau für noch schnelleres Internet ab 2024 in Thannhausen

Thannhausen

Glasfaserausbau für noch schnelleres Internet ab 2024 in Thannhausen

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    Glasfaserkabel sollen durch die Telekom ab 2024 in Thannhausen verlegt werden. Im Internet sind dann höhere Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich für Geschäftskunden.
    Glasfaserkabel sollen durch die Telekom ab 2024 in Thannhausen verlegt werden. Im Internet sind dann höhere Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich für Geschäftskunden. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Noch schneller im Internet unterwegs sein, können Thannhauserinnen und Thannhauser ab dem Jahr 2024. Dann, so verspricht es die Telekom, sollen die Ausbauarbeiten für ein Glasfasernetz starten. Die Planungsphase läuft bereits ab dem Jahr 2023, bei der sich das Unternehmen intensiv mit dem Bauamt der Stadt abstimmen will. Eine entsprechende Absichtserklärung wird ein Vertreter der Telekom in der kommenden Woche im Rathaus unterzeichnen.

    Für Firmen sollen Bandbreiten bis 100 Gigabit in Thannhausen möglich sein

    Im Gespräch mit unserer Redaktion erläuterte Bürgermeister Alois Held, was geplant ist. So hatten sich nach einer von der Stadt beauftragten Markterkundung drei Anbieter gemeldet, die in Thannhausen einen eigenwirtschaftlichen Ausbau eines Glasfasernetzes in die Hand nehmen wollten. Zwei von ihnen, die Deutsche Telekom und die Unsere Grüne Glasfaser (UGG), ein Tochterunternehmen von Allianz AG und der Telefónica-Gruppe, hatten ihre Vorstellungen über den Netzausbau im September im Thannhauser Stadtrat vorgestellt (wir berichteten). "Inzwischen hat sich herauskristallisiert, dass wir mit der Telekom einig werden", so Held. In Gesprächen hätte man es geschafft, dass das Unternehmen im Rahmen der sogenannten Gigabit-Richtlinie jede Adresse in der Stadt und im Stadtteil Nettershausen wolle, und zwar eigenwirtschaftlich, ohne Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Im September hatte man im Stadtrat seitens der Telekom noch vom möglichen Beginn der Arbeiten im Jahr 2025 gesprochen. Das habe man nun um ein Jahr vorverlegen können, freut sich der Bürgermeister. Das neue Netz ermöglicht hohe Bandbreiten bis 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde). Unternehmen aus Thannhausen könnten außerdem Geschäftskundentarife bis 100 Gbit/s buchen.

    Held nennt die Glasfaser "die Schlüsseltechnologie für unsere digitale Gesellschaft. Das neue Netz erhöht die Attraktivität unserer Kommune. Es sichert die Zukunftsfähigkeit als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Der Glasfaseranschluss steigert außerdem den Wert einer Immobilie.” In einer nicht öffentlichen Stadtratssitzung hat der Stadtrat sich nun also für die Telekom als Unternehmen ausgesprochen, mit dem man enger zusammenarbeiten wolle, damit der Ausbau klappe. Die anderen Anbieter hätten nicht alle Haushalte in Thannhausen mit Glasfaserkabel versorgen wollen. Dennoch könne es sein, dass andere Anbieter trotzdem eigene Glasfasernetze in Thannhausen verlegten, vielleicht sogar früher als die Telekom. Denn die Stadt habe hierbei im Grunde kein Mitspracherecht. Jeder Anbieter könne Glasfaser verlegen, wo er wolle. Doch will man seitens der Stadt eigentlich einen Flickenteppich beim Ausbau vermeiden. Nach wie vor sei man mit UGG ebenfalls in Kontakt.

    Bürgermeister Alois Held: "Glasfaser steigert den Immobilienwert."

    Übrigens ist im Stadtteil Burg schon Glasfaser verbaut. Als man dort die Hauptstraße baulich hergerichtet hat, hatte die Stadt Thannhausen gleich Leerrohre mit verlegen lassen. Dort hinein dann Glasfaser zu verlegen, war dann relativ einfach. Den Ausbau hatte damals LEW-Telnet in die Hand genommen. Dieselbe Firma hat auch in Thannhausen bereits in der Straße Glasfaser verlegt. Über den Anbieter M-Net können diese Leitungen bereits genutzt werden. Damit sind bis zu 30 Megabit pro Sekunde an Bandbreite möglich. "Das ist ganz ordentlich", so Held. Dennoch fragten immer wieder auch Bürgerinnen und Bürger bei ihm und im Rathaus an, die mit den Internetgeschwindigkeiten in Thannhauen nicht zufrieden seien. Das liege daran, dass sie bei einem anderen Anbieter vertraglich gebunden seien, der die Glasfaserleitungen nicht nutze. Im Ort lägen ja auch noch die alten Kupferkabel der Telekom, die genutzt würden.

    Beim Telekom-Glasfaserausbau seien dann Verträge mit der Telekom, 1&1, Vodafone und Telefonica möglich. Diese Unternehmen dürfen die neuen Leitungen dann nutzen. Mehr könnten es werden, wenn gesetzlich geregelt werde, dass - wie bei Stromleitungen - jeder Dienstanbieter die verlegten Leitungen nutzen dürfe. Insgesamt würden beim Glasfaserausbau durch die Telekom fast 3300 Haushalte in Thannhausen und Nettershausen versorgt. "Wer sich bis zum Beginn der Bauphase für einen Glasfaseranschluss entscheidet, bekommt ihn kostenfrei“, sagt Thilo Kurtz, Key-Account-Manager der Telekom. Hauseigentümer würden so rund 800 Euro sparen, wenn sie anschließend einen Vertrag mit der Telekom abschließen. 

    Held verweist im Gespräch mit der Redaktion auch auf die alten Fernseh-Kabelanschlüsse. Diese Leitungen lägen auch noch in Thannhausen und sie sollen offenbar ab dem nächsten Jahr auch für Internetdienste freigegeben werden. Das geschehe firmenintern und die Stadt erfahre nichts über den Stand des Projekts. Doch seien diese Coax-Kabel auch möglicherweise eine Alternative für diejenigen, die sich einen Glasfaseranschluss nicht leisten wollten.

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