Mit dieser sensationellen Entwicklung hatte wirklich niemand im TSV Balzhausen gerechnet: Bei den deutschen Pokalmeisterschaften für Bezirksklassen in Schwarzenbek hat das Team aus dem Landkreis Günzburg die Silbermedaille geholt. Nach drei Erfolgen in der Gruppenphase und zwei weiteren Siegen in der K.o.-Runde scheiterten die Balzhauserinnen erst im Endspiel an der DJK SV Steinberg. In der 45-jährigen Geschichte der Tischtennis-Abteilung war dieser zweite Platz neben dem Aufstieg der Männer in die Bezirksoberliga der größte Erfolg.
Pokalsiegerinnen in Bayern
Als bayerische Pokalsiegerinnen hatte sich das TSV-Team für die nationalen Titelkämpfe in Schleswig-Holstein qualifiziert. Trotz der ultralangen Anfahrt präsentierten sich die Frauen aus Schwaben vom ersten Spiel an unbedingt einsatzklar und motiviert. Den TTC Neckar-Zaber aus Baden-Württenberg putzten sie im ersten Gruppenspiel gleich mal 4:1 weg. Tag zwei der Meisterschaften brachte weitere Erfolge. Zunächst gab’s ein glattes 4:0 gegen den TSV Treuenbrietzen (Brandenburg), später ein weiteres 4:0 gegen TuS Finkenwerder (Hamburg).
Nach einer weiteren Nacht vor Ort ging’s ins Viertelfinale. Gegner war hier TTC Berlin Eastside – und das Spiel gegen die von einem Chinesen gecoachten Frauen aus der Bundeshauptstadt wurde eine ganz enge Kiste. Sarah Fendt musste sich als Starterin 2:3 geschlagen geben. Leah Simmnacher machte die Niederlage mit ihrem 3:0 wett. Nina Dietmayer verlor das dritte Einzel 0:3. Nun war das Doppel Sarah Fendt/Leah Simmnacher gefordert – und schaffte ein überragendes 3:0. Die darauf folgenden beiden weiteren Partien endeten ausgeglichen; Fendt gewann 3:0, Dietmayer verlor 1:3. Das siebte, entscheidende Spiel musste her – und Simmnacher verlor den ersten Satz 7:11. Dann aber berappelte sie sich noch einmal und gewann die nächsten drei Durchgänge 11:5, 11:8, 11:8. Halbfinale.
Fan-Unterstützung aus der Heimat
Tags darauf, zum Halbfinale, kam dann Fan-Unterstützung aus der Heimat in die Halle. Gegner war die SG Obercrinitz/TV Ellefeld (Sachsen). Hier ließen die Balzhauerinnen keine Zweifel aufkommen, siegten einmal mehr klar 4:1. Die Punkte holten Sarah Fendt, die zwei Einzel gewann, Viktoria Grimbacher, sowie das Doppel Sarah Fendt/Leah Simmnacher, das sich mit viel Glück durchsetzte.
Gegner im rein bayerischen Finale war der DJK SV Steinberg. Das Team war als Nachrücker am Start; bei den bayerischen Meisterschaften hatte Balzhausen noch äußerst glücklich 4:3 gegen die Frauen aus der Oberpfalz gewonnen.
Sarah Fendt punktet im Finale doppelt
Diesmal sollte es lediglich zu zwei Punkten reichen. Einmal mehr Sarah Fendt machte die Auftakt-Niederlage von Leah Simmnacher wett und dieselbe Spielerin stellte nach dem verlorenen Doppel auch auf 2:3. Nina Dietmayer hatte hingegen keine Chance gegen eine sehr defensiv spielende Kontrahentin und Simmnacher stand auch in ihrem zweiten Einzel glasklar auf verlorenem Posten. Das Doppel ging zwischenzeitlich mit etwas Pech verloren; Fendt/Simmnacher kassierten ein 12:14, 11;3, 11:5, 8:11, 5:11. (AZ)