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Radsport: Eine große Chance für Georg Egger aus Obergessertshausen

Radsport

Eine große Chance für Georg Egger aus Obergessertshausen

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    Hofft auf eine gute Platzierung bei den nationalen Titelkämpfen, die buchstäblich vor der eigenen Haustür stattfinden: Georg Egger aus Obergessertshausen (hier beim Frühjahrsrennen 2024).
    Hofft auf eine gute Platzierung bei den nationalen Titelkämpfen, die buchstäblich vor der eigenen Haustür stattfinden: Georg Egger aus Obergessertshausen (hier beim Frühjahrsrennen 2024). Foto: Armin Küstenbrück

    Es ist angerichtet: Ab diesem Freitag, 12. Juli, wird in Obergessertshausen die Deutsche Mountainbike-Meisterschaft nachgeholt, die eigentlich Anfang Juni hätte stattfinden sollen, wegen der damaligen Unwetter aber verschoben worden war. Ob Favorit Luca Schwarzbauer (27, Weilheim/Teck) zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris starten wird, will er erst am Freitagabend kurzfristig entscheiden. Zu sehr steht das wichtigste Rennen der Saison im Fokus.

    Die Konkurrenz würde es dem aktuell besten Deutschen in der Weltrangliste ohnehin nicht leicht machen. Zwar ist Julian Schelb (31, Münstertal), zweiter deutscher Starter bei den Olympischen Spielen in Paris, derzeit im Höhentrainingslager und Titelverteidiger Max Brandl (27, Freiburg) nach seinem Horrorsturz beim Weltcup in Crans Montana (SUI) vor zwei Wochen noch nicht wieder ganz fit - auch er will erst vor Ort festlegen, ob er am Sonntag schon über die kompletten 90 Minuten der olympischen Cross-Country-Distanz antreten kann und will. Doch insbesondere sein Teamkollege David List (24, Freiburg) könnte Schwarzbauer den Titel streitig machen. Für List, der im Dreikampf um die beiden deutschen Olympia-Startplätze knapp unterlegen war, wäre es der erste Cross-Country-Titel in der Elite-Klasse, nachdem er in den Nachwuchsklassen bereits sieben Mal ganz oben gestanden und auch über die Marathon-Distanz bereits Meister in der Elite-Klasse geworden war.

    Ein Podiumsplatz wäre super für Georg Egger

    Lokalmatador Georg Egger, dessen Familie das Renngelände gehört, wäre nach einem eher durchwachsenen Frühjahr schon mit einem Podiumsplatz sehr zufrieden: „Als Allrounder, der auch Marathon- und Etappen-Rennen fährt, wird es natürlich hart“, weiß der 29-jährige Familienvater: „Aber wenn ich einen guten Tag erwische und nichts verbocke, könnte es mit einer Medaille klappen.“

    Egger hatte schon vor Jahren zusammen mit seinem Vater den Kurs um elterlichen Wald angelegt, um seine Schwächen abzustellen. Als dann vor Ort hochklassige Rennen ausgetragen wurden, unter anderem die Deutsche Meisterschaft im Corona-Jahr 2020, verfluchte er den Kurs, weil der groß gewachsene und eher wuchtige Sportler auf dieser Piste mit ihrem steilen Anstieg eher Nachteile als Vorteile hatte. Doch mittlerweile hat er sich damit arrangiert.

    Die Strecke ist aktuell auch durchaus im Regen wettkampftauglich, die matsch-anfälligen Wiesenabschnitte sind auf ein Minimum reduziert.

    Viel für das Publikum getan

    Für die Deutsche Meisterschaft sei viel für das Publikum getan worden, betont Egger. „Wir haben neue Trassen im Wald angelegt und offizielle Übergänge geschaffen an Sgtellen, an denen die Zuschauer bisher wild über die Absperrungen geklettert sind.“ Und auch der Start-Ziel-Bereich wurde verbessert: „Die Zielgerade wurde neu gekiest, der Pumptrack verbreitert, sodass nun auch Überholmanöver in diesem technischen Bereich möglich sind“, sagt Anton Sieber vom ausrichtenden MSC Wiesenbach.

    Der Verein war zum Jahreswechsel kurzfristig für den ehemaligen Weltcup-Standort und Vorjahres-Veranstalter Albstadt eingesprungen, weil dieser mit finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. „Damit sind wir schon zum zweiten Mal der Notnagel, und jedes Mal vor den Olympischen Spielen“, erläutert Sieber. Denn auch 2020 war die Vergabe nach Obergessertshausen kurzfristig erfolgt.

    Doch Sieber machte aus der Not eine Tugend. Neben dem Bundesliga-Rennen im März findet nun auf der erprobten Strecke nicht nur die Deutsche Meisterschaft im Shorttrack (XCC) auf einer kurzen, etwa 1300 Meter langen Strecke über eine Fahrzeit von 20 Minuten und die Deutschen Meisterschaften über die olympische Distanz (XCO) statt, sondern auch Läufe zur Nachwuchs-Sichtungsserie des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in den Klassen U15 und U17 sowie zum Allgäu Kids Cup. Insgesamt 550 Sportlerinnen und Sportler erwartet Sieber in Obergessertshausen.

    Leonie Daubermann muss passen

    Eine neue Deutsche Meisterin wird es sicher in der Elite-Klasse geben: Beim gefährlichen Rennen in Crans Montana hat sich auch Titelverteidigerin Leonie Daubermann (24, Gessertshausen) schwer am Knie verletzt und muss ausgerechnet bei ihrer Heim-Meisterschaft pausieren. Sie wird nur als Zaungast in Obergessertshausen sein können.

    Größte Chancen auf den Titel hat dadurch Nina Benz (25, Freiburg), die Deutschland als einzige Mountainbikerin bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten wird. Benz konzentriert sich allerdings nur auf das XCO-Rennen am Sonntag und lässt das Shorttrack-Rennen am Freitagabend aus. „Ich habe hier beim Bundesliga-Rennen im Frühjahr gewonnen – jetzt möchte ich das Trikot mit nach Hause nehmen“, sagt sie.

    Doch die Konkurrenz wird ihr nichts schenken. Vor allem Ronja Eibl (24, Grosselfingen), Olympionikin in Tokio 2020, und Lia Schrievers, (26, Bayreuth) werden Benz über den anspruchsvollen Kurs im Egger-Wald jagen. „Gerade im direkten Vergleich sind die beiden nicht zu unterschätzen“, weiß Benz. Während bei den Männern möglicherweise beide Olympia-Teilnehmer von Paris fehlen, vertraut Benz auf ihren Trainer Fabian Neustöcklin: „Er wird meinen Trainingsplan schon so hinbasteln, dass es passt.“

    Der Zeitplan

    Freitag, 12. Juli

    18 Uhr: Shortrace Frauen Elite 18.30 Uhr: Shortrace Männer Elite

    Sonntag, 14. Juli

    9.30 Uhr: XCO Männer U19 (Junioren) 11 Uhr: XCO Männer U23 13.30 Uhr: XCO Frauen (Elite, U23, U19) 15.30 Uhr: XCO Männer Elite

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