Peter Ost (SpVgg Ellzee): "Selbstverständlich, dass ich für meinen Heimatverein spiele"
Er gilt als "110-prozentiger Ellzeer": Wie der 26-jährige Innenverteidiger Kreisklasse-Fußballer Peter Ost nach seinem Kreuzbandanriss ins Team zurückkehrt
Die Zwangspause währte eine gefühlte Ewigkeit. Also war Ihr jüngster Einsatz im Nachholspiel der SpVgg Ellzee gegen die SpVgg Wiesenbach II für Sie persönlich sicher ein besonderer Moment, oder, Herr Ost?
Peter Ost: Auf jeden Fall. Mein davor letztes Punktspiel bestritt ich im Mai 2023. Danach war ich neun Monate aufgrund eines Kreuzbandanrisses außer Gefecht. Da freut man sich schon, wenn man endlich wieder eingreifen kann.
"Es schmerzt, wenn man nicht helfen kann"
Es war bestimmt eine bittere Zeit, so lange nur Zuschauer zu sein.
Ost: Das kann man laut sagen. Es schmerzt, wenn man draußen sitzt und seinen Mannschaftskameraden nicht helfen kann.
Aber Sie haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim 3:0-Sieg erzielten sie den den Treffer zum 2:0 - und das als Innenverteidiger. Wie ging das denn?
Ost (lacht): Nachdem mein Bruder Simon das 1:0 erzielt und unser Torwart Georg Seitz danach den von mir verursachten Elfmeter gehalten und uns so vor dem Ausgleich bewahrt hatte, musste ich doch nachziehen und mit einem Treffer Danke sagen beziehungsweise mich revanchieren.
Eine fußball-verrückte Familie
Übrigens: Die Famile Ost soll ja eine richtig motivierte, ja, fußball-verrückte Familie sein. Stimmt das?
Ost: Ja, das kann ich unterstreichen. Neben Simon zählt auch noch mein Cousin Marius zum Kader der ersten Mannschaft und mein anderer Bruder Benedikt spielt beim VfR Jettingen. Mein Vater Manfred ist Trainer der SG Ellzee/Waldstetten II. Meine Mutter und meine Oma sind seit Kindertagen sehr treue Unterstützerinnen an der Seitenlinie.
Sie wohnen aus beruflichen Gründen in Augsburg. Da werden Sie sicher nicht alle Trainingseinheiten der SpVgg Ellzee wahrnehmen können, oder?
Ost: Ich versuche, so viel wie möglich mitzunehmen und auch am Dienstag im Training präsent zu sein. Aber das klappt halt nicht immer. Das Training am Freitag ist kein Problem. Da bleibe ich dann meistens bis zum Spiel am Sonntag in der Heimat.
Aktiver und Kassierer
Abteilungsleiter Klaus Richter behauptet, Sie seien ein "110-prozentiger Ellzeer". Sehen Sie das genauso?
Ost: Ja, da hat er recht. Ich habe zwar in der Jugend beim SC Ichenhausen gespielt, weil die SpVgg Ellzee keine eigenständige Jugendmannschaft in meiner Altersklasse hatte. Aber als ich in den Herrenbereich wechselte, war es für mich selbstverständlich, dass ich für meinen Heimatverein spiele. Und für mich war es auch selbstverständlich, mich außerhalb des Platzes zu engagieren, weshalb ich das Amt des Kassierers übernommen habe.
Die SpVgg Ellzee spielt nach dem Abstieg aus der Kreisliga nun das zweite Jahr in der Kreisklasse. Momentan belegt sie mit 19 Punkten nur Platz acht. Die Erwartungen waren doch gewiss andere.
Ost: Ich persönlich bin mit gemischten Gefühlen in die neue Saison gestartet. Einerseits, weil wir keine besonders gute Rückrunde gespielt und dann in der Sommerpause tragende Säulen verloren haben. Andererseits, weil dazu noch einige Langzeitverletzte kamen. Also musste man aus meiner persönlichen Sicht schon insgeheim damit rechnen, dass wir nicht ganz oben mitreden werden.
"Haben noch Gelegenheit, etwas aufzuholen"
Was halten Sie noch für möglich in dieser Saison?
Ost: Wir haben ja zwei Spiele weniger ausgetragen als die Konkurrenz und so haben wir schon noch Gelegenheit, etwas aufzuholen. Aber ich tu mir schwer damit, mich auf ein bestimmtes Ziel festzulegen.
Am Sonntag, 24. März, erwartet die SpVgg Ellzee mit dem SV Neuburg die Übermannschaft der Kreisklasse West 1, die in 14 Spielen 14 Siege errungen hat. Mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehen Sie in dieses Spiel?
Ost: Ich freue mich darauf, obwohl ich weiß, wie schwer diese Aufgabe ist. Die Statistik spricht ganz klar für den SV Neuburg, der einen sensationellen Lauf hat. Wir werden aber unser Bestes geben, uns eklig präsentieren und es den favorisierten Neuburgern so schwer wie möglich machen.
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