Touchdown, Tackle oder Quarterback: Sie sind Fachbegriffe der Lieblingssportart von Marc Herbert. Der 20-Jährige aus Oxenbronn, der aktuell eine Ausbildung zum Informatiker macht, spielt in seiner Freizeit American Football bei den Neu-Ulm Spartans. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt er, wie er zum US-Sport kam. „Ich fing vor ein paar Jahren mit Freunden an, gemeinsam den Super Bowl zu schauen. Später verfolgte ich auch die reguläre Football-Saison und wurde ein immer größerer Fan.“ Zum Selberspielen sei er vor etwa eineinhalb Jahren gekommen, als ihn ein Freund zum Probetraining nach Neu-Ulm mitgenommen hatte. „Seitdem bin ich ein begeisterter Spieler.“
In der Nacht von Sonntag auf Montag findet mit dem Super Bowl das Endspiel der besten American-Football-Liga der Welt statt. In den USA erreicht das Spiel, mit dem die Saison der National Football League (NFL) endet, die höchsten TV-Einschaltquoten des Jahres. In Deutschland wird der Super Bowl immer beliebter.
Kansas City Chiefs als Lieblingsteam
Marc Herbert spielt auf der Position des sogenannten Wide Receivers, auf der er hauptsächlich als Passempfänger für geworfene Bälle dient. Im Fernsehen lerne er gerne von den Stars seiner Rolle, wie sie ihre Routes – so heißen vorgegebene Laufwege – spielen und am besten an den gegnerischen Verteidigern vorbeikommen.
Am liebsten schaut Herbert dabei auf Justin Jefferson oder auch Juju Smith-Schuster. Letzterer spielt nun mal für Herberts Lieblingsteam, die Kansas City Chiefs. Diese Mannschaft wird er auch in der Nacht auf Montag anfeuern, wenn sie im Super Bowl den Philadelphia Eagles gegenüberstehen.
American Football: Adrenalinkick auf dem Rasen
Für Herbert ist American Football eine großartige Sportart. Der Adrenalinkick sei etwas ganz Besonderes. Die paar Sekunden Ruhe vor einem neuen Spielzug, das Gefühl, mit einem Touchdown zu punkten oder einen Gegner auf den Boden zu bringen, begeistern ihn. Genauso liebt er die Gemeinschaft seines Teams, mit dem er sowohl im Training als auch im Spiel zusammen kämpft. Dass es in diesem Sport aber hart werden kann, erfuhr er auch schon am eigenen Körper. „Einmal beim Aufwärmen habe ich mir eine Sehne am Fuß angerissen. Und im Training schürft man sich immer wieder auf.“
Wie groß die Begeisterung der deutschen Football-Fans ist, konnte man im November vergangenen Jahres hautnah miterleben. Damals fand in der Münchner Allianz Arena hierzulande das allererste NFL-Spiel statt. Herbert verfolgte das Spiel im Fernsehen und schwärmt immer noch von der Atmosphäre und Euphorie, die von der Mattscheibe auf die Couch im Wohnzimmer übersprangen. „Dass die Zuschauer so eine Stimmung machten, ist außergewöhnlich für ein Land, in dem es keine professionelle Football-Liga gibt.“
Auf dem Feld stand in diesem besonderen Auswärtsspiel auch Tom , der als bester Footballspieler aller Zeiten gilt. Dieser beendete vor Kurzem seine Karriere nach 23 Saisons und sieben Super-Bowl-Titeln.
Von Brady hat Herbert eine hohe Meinung. „Er ist der erfolgreichste Spieler, den es je gab. Auch wenn jetzt die neue Generation an Spielern kommt, wird er lange den Titel als bester Spieler aller Zeiten behalten.“
Super-Bowl-Party in der Nacht auf Montag mit Freunden und Pizza
Für seinen Sport sieht der 20-jährige Oxenbronner eine gute Zukunft. „American Football wird immer beliebter in Europa, Deutschland und auch in der Region. Immer mehr meiner Freunde schauen sich die NFL-Spiele an. In München startet dieses Jahr ein Team in der höchsten American-Football-Liga Europas, der European League of Football. Und hoffentlich bekommen dann regionale Teams wie die Neu-Ulm Spartans noch mehr Unterstützung von Zuschauern.“
In der Nacht auf Montag bleibt Herbert auf jeden Fall lange auf. Den mehrere Stunden dauernden Super Bowl schaut er sich mit Freunden an, und dazu gibt es Pizza. Sie dürfe nämlich bei keiner Super-Bowl-Party fehlen.