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Fußball: „Mein Weg ist noch nicht zu Ende“

Fußball

„Mein Weg ist noch nicht zu Ende“

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    Verlieren ist keine Option, sagt Simon Hille. Die Mischung aus Talent, Ehrgeiz und Bodenständigkeit macht den 27-Jährigen aus Offingen zu einem authentischen Stück Heimatfußball – und bald zu einem Regionalliga-Kicker?
    Verlieren ist keine Option, sagt Simon Hille. Die Mischung aus Talent, Ehrgeiz und Bodenständigkeit macht den 27-Jährigen aus Offingen zu einem authentischen Stück Heimatfußball – und bald zu einem Regionalliga-Kicker? Foto: Bernhard Weizenegger

    An einem Tag im Mai vor drei Jahren hätte die Fußballer-Laufbahn von Simon Hille beinahe ein jähes Ende gefunden. Im Trikot des SC Bubesheim spielte der damals 24-Jährige gegen den VfR Neuburg um die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Nord und die Chance, über die Relegation in die Landesliga zu kommen. Entsprechend engagiert gingen die Sportler zu Werke. Doch daran lag es gar nicht, dass Hille nach einem Zweikampf schmerzgeplagt zu Boden sank. Aus der „blöden Situation“, wie der Fußballer den Unfall heute nennt, trug er einen Schien- und Wadenbeinbruch sowie einen Knieschaden davon. Ein Arzt vermutete irgendwann in der quälenden, 15 Monate währenden Zwangspause sogar, Hille könne womöglich nie mehr auf diesem Niveau Fußball spielen. Doch der Mediziner unterschätzte den eisernen Willen des jungen Mannes, der von sich behauptet: „Verlieren ist nie eine Option für mich.“ Heute spielt Simon Hille für den Bayernligisten Türkspor Augsburg. Er fühlt sich in der Form seines Lebens und sagt: „Mein Weg ist noch nicht zu Ende.“

    Nach eigenem Bekunden liegen Hille drei, vier Anfragen von Regionalligisten vor. Zu viel möchte der in Offingen lebende und in Augsburg arbeitende Fußballer nicht verraten, aber eine Adresse käme ihm nicht nur aus geografischen Gründen sehr gelegen: „Rain wäre eine gute Geschichte“.

    Bis Sommer 2021 allerdings ist der gelernte Verteidiger vertraglich an Türkspor gebunden – was er in keiner Weise bedauert. Hille fühlt sich wohl in Augsburg, die Kameradschaft schätzt er, mit dem Trainerteam kommt er gut zurecht und die beim Bayernligisten gepflegten Spielsysteme kommen ihm entgegen. Darüber hinaus bietet die allernächste Zukunft Verlockendes. Womit Hille keineswegs den Klassenerhalt in der Bayernliga Süd meint, der für die Augsburger noch lange nicht ausgemachte Sache ist. Nein, der 27-Jährige spricht den neuen Wettbewerb an, den der Bayerische Fußball-Verband in dieser Corona-Spielzeit 2019/21 eingeführt hat. Selbstbewusst sagt er: „Das Konzept bei Türkspor ist, den Ligapokal gewinnen und aufsteigen.“

    Auch das würde die Regionalliga bedeuten – und diesem Ziel ordnet der Fußballer Simon Hille derzeit alles andere unter. Der 27-Jährige ist überzeugt davon, dass es letztlich eine Sache des Ehrgeizes sein wird, sein persönliches Ziel zu erreichen. Für ihn gilt: „Preis kommt von Fleiß und Schweiß“. Deshalb vor allem geht sein persönliches Trainingspensum weit über die Einheiten mit der Mannschaft hinaus. Jeden Morgen absolviert der Fußballer Stabilisationsübungen, er trainiert mit den Türkspor-Sportkameraden und ein weiteres Mal in Eigenregie. „Ich bin topfit, in der besten Verfassung meines Lebens“, versichert Hille nachdrücklich. Und er verrät ein zusätzliches Erfolgsgeheimnis: „Ich ernähre mich seit acht Wochen vegan. Mir geht’s wahnsinnig gut damit und ich fühle mich definitiv reif, noch mal eine Liga nach oben zu gehen.“

    Das willkommene Gefühl, im Heimathafen zu ankern, bietet ihm ein intaktes privates Umfeld. Seit geraumer Zeit lebt der junge Mann wieder bei seinen Eltern in Offingen. Hinzu gesellt sich ein ganz neuer Reiz, wie Hille verrät: „Ich habe jetzt hier eine Frau kennengelernt, die mich sehr unterstützt.“ Das alles half ihm, Zeiten der Krise zu überwinden. Und das alles hilft ihm im Augenblick, geringschätzige Bemerkungen von Neidern sowie ein paar negative Erlebnisse mit früheren Weggefährten im Amateurfußball zu verarbeiten.

    Hille hält es lieber mit positiven Vorbildern, nennt auf Nachfrage einen Fußballer aus dem Landkreis Günzburg, der es bereits in die Bundesliga geschafft hat: Erik Thommy. Den in den Farben des VfB Stuttgart spielenden Wettenhauser zeichnet Hille als Musterbeispiel eines Fußballers, der immer hart an sich arbeitet, nie stehen bleibt, sich nie auf Erreichtem ausruht. „Dabei war der so dünn, ein Strich in der Landschaft. Und heute ist das eine absolute Maschine“, schwärmt Hille und fügt hinzu: „Ich bin mir sicher, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat, und das zu Recht.“

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