Leistungsgerecht ohne Verlierer geblieben ist zum Abschluss der Vorrunde in der Fußball-Bezirksliga Nord das Landkreis-Duell zwischen dem TSV Ziemetshausen und dem VfR Jettingen. Während die verbissen kämpfenden Einheimischen in dieser sehenswerten Auseinandersetzung ein Chancen-Plus verzeichneten, besaßen die Gäste die klareren Möglichkeiten und stellten vor allem nach dem Seitenwechsel die optisch überlegene Mannschaft. Die Zeit wird zeigen, für wen das 1:1 vorteilhafter ist.
Aktuell spricht mehr dafür, dass sich der Punkt für den gastgebenden Aufsteiger als wertvoll im Ringen um den Klassenerhalt herausstellen wird. Die Jettinger dagegen müssen im Titelrennen womöglich irgendwann von zwei verlorenen Zählern sprechen, zumal die beiden führenden Teams TSV Hollenbach und TSV Gersthofen jeweils knappe Heimsiege erreichten und damit ihren Vorsprung ausbauten.
Ziemetshausen geht in Führung
Die erste ordentliche Chance gehörte den Platzherren. Colin Fendt scheiterte am überragend haltenden Lucca Nagel (14.) Der Führungstreffer war damit allerdings nur aufgeschoben. Als Fendt einen Eckball weit über die Gäste-Abwehr schlug, stand Tarik Music mutterseelenallein und schloss konsequent ab (27.). An der Seitenlinie freute sich sein Trainer Benjamin König: „Wir waren von Beginn an mit Standards extrem gefährlich und haben uns letztlich belohnt.“
In Gedanken verharrte das Team kurz danach womöglich noch beim Torjubel. Jedenfalls fehlte die notwendige Kommunikation im Abwehrverbund, als Jettingens Lukas Mayer den Ball präzise zu Tim Paulheim passte, der zu seinem elften Saison-Tor vollendete (29.).
Es hätte noch ärger kommen können für den Aufsteiger, aber Benedikt Ost blieb nach einem Alleingang an Torwart Marius Würstle hängen (39.). VfR-Trainer Johannes Putz kritisierte im Rückspiegel nicht zum ersten Mal das Missverhältnis zwischen Chancen und Toren, ärgerte sich über diese Szene aber ganz besonders, weil er in ihr den Knackpunkt der gesamten Partie erkannte: „Den muss er machen und das weiß er auch.“ Nach dem Schlusspfiff sollte er hinzusetzen: „Wir wollten, aber irgendwo haben ein paar Prozent gefehlt. Wir haben aus unseren guten Phasen zu wenig gemacht.“
Ein Luxusproblem
Würstle übrigens war kurz vor seiner wertvollen Parade für Andreas Mayer in die Partie gekommen, der verletzungsbedingt vom Rasen musste. Der Neuzugang machte seine Sache nicht nur in dieser Szene gewohnt gut und sein Coach merkte erleichtert an: „Ich bin wirklich froh über das Luxusproblem, zwei gleichwertige Torhüter zu haben.“
Nach dem Seitenwechsel blieb Ziemetshausen dauerhaft konzentriert und stemmte sich dem Kombinationsfluss der im Vorfeld favorisierten Gäste erfolgreich entgegen. Die König-Elf hatte letztlich sogar Gelegenheiten zum Heimsieg. Kurz daran schnuppern durften Daniel Greiner (74.) und Tarik Music (75.).
Mit der Ausbeute von 19 Punkten in 15 Begegnungen ist der Ziemetshauser Trainer zufrieden. Positiv für die Mission Drinbleiben stimmt König vor allem die ansteigende Tendenz. Zu Selbstzufriedenheit allerdings bestehe keinerlei Anlass, ließ der Coach anklingen. Bis zur Winterpause sieht er noch ganz entscheidende Duelle auf seine Mannschaft zukommen.
Der Tabellensituation entsprechend reagierte Johannes Putz weniger erfreut: „Für uns war das definitiv zu wenig“, sagte er zum 1:1. Seiner Elf habe diesmal die richtige Balance zwischen den Mannschaftsteilen gefehlt. Lobende Worte fand Putz für den Gegner: „Ziemetshausen hat alles rausgehauen und uns das Leben sehr schwer gemacht.“
So haben sie gespielt
TSV Ziemetshausen: Mayer (31. Würstle), Hillenbrand, D. Greiner, Weber, Schwarz, Miller, Leitenmaier, Fendt, Schuster (89. Glockner), J. Greiner (84. Schieferle), Music
VfR Jettingen: Nagel, Riederle, D. Heidenberger, Ocker, Wohnlich, Mayer (70. Bucher), Fischer, Breskott, Miller (46. Di Doi), Ost (80. Güldner), Paulheim
Schiedsrichter: Maier (Augsburg)
Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Music (27.), 1:1 Paulheim (29.)
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