Kürzlich wurde in feierlichem Rahmen die Sportplakette des Bundespräsidenten, die höchste staatliche Auszeichnung für Turn-, Sport- und Schützenvereine in Deutschland, an 23 bayerische Vereine verliehen. Darunter befanden sich auch drei Vereine aus dem Landkreis Günzburg: der VfR Jettingen, der SV Neuburg und der VfL Leipheim. Innenminister Joachim Herrmann überreichte die Auszeichnung im Schloss Nymphenburg in München unter anderem mit Jörg Ammon, dem Präsidenten des Bayerischen Landes-Sportverbands. Die Ehrung würdigt Vereine, die seit mindestens 100 Jahren bestehen und sich in besonderem Maße um die Förderung des Sports verdient gemacht haben.
VfR Jettingen: 100 Jahre Sport und Gemeinschaft
Im Jahr 1923 von fußballbegeisterten Pionieren gegründet, ist der VfR Jettingen heute mit über 1.380 Mitgliedern der größte Verein der Marktgemeinde Jettingen-Scheppach. Ursprünglich ein reiner Fußballverein, hat er sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer breit aufgestellten Sportgemeinschaft entwickelt, die sieben Abteilungen umfasst, darunter Turnen, Volleyball, Leichtathletik und Cheerleading. Besonders hervorzuheben sind sportliche Erfolge wie der Aufstieg der Fußball-Herrenmannschaft in die Landesliga (1969/70) oder der Gewinn der Deutschen Meisterschaften durch Manuel Bigelmaier im Jahr 2010 im Dreisprung sowie Antonia Kinzel 2021 und 2022 im Diskuswurf. Über 550 aktive Kinder und Jugendlichen im Verein verdeutlicht die intensive Jugendarbeit und zeigt, dass der VfR ein zentraler Bestandteil des Gemeindelebens ist.
SV Neuburg: Vom Fußballclub zum vielseitigen Sportverein
Der SV Neuburg, ebenfalls 1923 gegründet, entstand aus dem Wunsch, den Fußballsport in der Marktgemeinde Neuburg zu etablieren. Über die Jahre entwickelte sich der Verein zu einer Institution mit den Schwerpunktabteilungen Fußball und Gymnastik. Die Errichtung eines eigenen Sportheims 1995 markiert einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Dieses Großprojekt wurde mit Unterstützung von 92 freiwilligen Helferinnen und Helfern realisiert. Heute wird der Verein von einem engagierten Vorstandsteam geleitet und steht weiterhin für eine ausgewogene Mischung aus Leistungssport und Breitensport. Das Gymnastikangebot, das 1968 ins Leben gerufen wurde, hat den Verein für ein breiteres Publikum geöffnet. Momentan hat der SV Neuburg 380 Mitglieder.
VfL Leipheim: Integration und Vielfalt seit 1898
Mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1898 zurückreicht, ist der VfL Leipheim ein Vorreiter in Sachen Sport und gesellschaftlichem Engagement im heutigen Landkreis Günzburg. Ursprünglich als Turnverein gegründet, erweiterte sich das Angebot über die Jahrzehnte um Fußball, Handball, Schach, Boxen und zahlreiche weitere Sportarten. Die Fusion mit der Spielvereinigung Leipheim 1946 festigte den Verein, der heute über 1.400 Mitglieder zählt. Ein weiterer Meilenstein folgte 1972, als drei Mitglieder des Vereins als Fackelträger für die Olympischen Spiele in München ausgewählt wurden. 1965 hatte der VfL die besondere Ehre, zur Einweihung des neuen Sportheims die Bundesligamannschaft des FC Bayern München zum Freundschaftsspiel zu empfangen. Der VfL ist seit Jahren anerkannter Stützpunktverein des DOSB für Integration durch Sport.
Innenminister Joachim Herrmann würdigt ehrenamtliches Engagement
Innenminister Joachim Herrmann betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Turn-, Sport- und Schützenvereinen als „zentrale Bestandteile unserer Gesellschaft“. Die Auszeichnung mit der Sportplakette sei ein Zeichen der Anerkennung für die jahrzehntelange Arbeit der Vereine sowie ihrer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie tragen nicht nur zur Pflege des Sports, sondern auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.
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