Thannhausen Es war der sportliche Tiefpunkt der vergangenen Spielzeit. Die TSG verliert am Osterwochenende beide Heimspiele gegen Erlangen und Schalding-Heining. Verspielt damit die wohl letzte Chance, die Bayernliga zu halten. Das war vor ziemlich genau einem Jahr. Ein Jahr, in dem viel geschehen ist. Sportlicher Abstieg, Insolvenz, Neuanfang in der Landesliga. Es war ein aufregendes Jahr. Zwölf Monate, in denen in Thannhausen eine Mannschaft zusammengewachsen ist, die das Potenzial hat, die Klasse zu halten. Platz 10, fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die TSG hat sich gefunden und könnte mit einem Sieg bei Aufsteiger TSV Kottern (Anstoß: 15.30 Uhr) einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
„Kottern ist Favorit“, sagt TSG-Abteilungsleiter Klaus Richter. „Aber wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass uns solche Spiele durchaus liegen.“ Richter spielt auf die Partien in Unterföhring oder in Gersthofen an. Gegen beide Spitzenteams konnte die TSG auswärts punkten. Warum also nicht auch gegen den starken Aufsteiger, der momentan auf Platz drei der Landesliga liegt: „Ein Punkt im Allgäu würde uns natürlich sehr gut tun“, sagt der Abteilungsleiter. „Dann könnten wir mit etwas weniger Druck in die Partie am Mittwoch gegen Fürstenfeldbruck gehen.“
Drei Siege benötige die Frankl-Elf, um im kommenden Jahr weiter in der Landesliga kicken zu können. Dann hätte man 41 Punkte. „Das müsste reichen“, so Richter. „Je schneller wird die holen, desto besser.“ Besser für die eigenen Nerven, besser für die Gemütslage innerhalb des Teams und natürlich auch besser für die Kaderplanungen der kommenden Saison. Denn die wirft mitten im Abstiegskampf schon wieder ihre Schatten voraus. „Die Eckpfeiler der Mannschaft stehen“, sagt Richter. „Es gibt aber natürlich auch einige Fragezeichen.“
Fragezeichen, wie das hinter Volkan Cantürk. Der Angreifer steht bei vielen Vereinen auf der Wunschliste. Aktuell wird sein Name immer wieder mit dem FC Pipinsried in Verbindung gebracht: „Das ein Stürmer, der 16 Treffer auf seinem Konto hat, Begehrlichkeiten weckt, ist doch vollkommen klar“, zeigt Richter Verständnis für diese Entwicklung. „Wir werden aber alles tun, um ihn zu halten.“ Schlechter sieht es da bei Tobias Hänsle aus. Der Innenverteidiger wird die TSG zum Saisonende verlassen. Verständlich kommt der 20-Jährige doch aus Marktoberdorf. Ihm sei der Aufwand einfach zu groß.
Und dennoch: Die TSG hat ihre Hausaufgaben gemacht. Mit Trainer Marco Chessa, den Leistungsträgern Stefan Selig, Stefan Winzig, Thomas Böld sowie den Nachwuchskräften Stefan Micheler, Florian Sandner, Hüseyin Keles und Max Lauer sind wichtige Personalien besetzt. Verhandlungen mit möglichen Neuzugängen laufen und aus der Jugend wechseln acht Spieler in den Aktivenbereich: „Davon wollen wir möglichst viele halten“, sagt Richter.
Zweite Mannschaft soll aufgebaut werden
Schwierig nur, da durch die Abmeldung der zweiten Mannschaft im Sommer der Unterbau gerade für Jugendspieler fehlt. Hier hat die TSG eine ihrer größten Baustellen zu beheben. Doch auch hier wird fleißig gewerkelt: „Wir versuchen gerade, eine zweite Mannschaft aufzubauen“, sagt der Abteilungsleiter. „Mit Spielern aus Thannhausen, die vielleicht schon früher hier bei uns gekickt haben.“
Wer Lust hat, beim Aufbau einer zweiten Mannschaft mitzuhelfen, der kann sich bei Gerhard Joas alle Informationen unter Telefon 0172/8184387 holen oder schickt eine E-Mail an
geschaeftsstelle@tsg-thannhausen.de