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Triathlon: Mit eisernem Willen ins Ziel

Triathlon

Mit eisernem Willen ins Ziel

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    Schritt für Schritt zum Erfolg: Vor seiner Teilnahme am Ironman auf Hawaii war Carsten König im vergangenen Jahr in seiner Altersklasse bayerischer Meister in der olympischen Distanz. Mit dem Zieleinlauf auf Hawaii ist für den Günzburger nun Lebenstraum in Erfüllung gegangen.
    Schritt für Schritt zum Erfolg: Vor seiner Teilnahme am Ironman auf Hawaii war Carsten König im vergangenen Jahr in seiner Altersklasse bayerischer Meister in der olympischen Distanz. Mit dem Zieleinlauf auf Hawaii ist für den Günzburger nun Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Während manch einer auf Hawaii unter Palmen liegt, Cocktails schlürft oder Hula-Tänzerinnen bestaunt, war Carsten König aus Günzburg dort auf anderer Mission. Der 50-Jährige nahm im Oktober am hawaiianischen Ironman, dem weltberühmten Langdistanz-Triathlon, teil. Nach 3,86 Kilometern Schwimmen im Pazifischen Ozean, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen war es nach knapp elf Stunden so weit: „You are an Ironman“, schallte es aus den Lautsprechern während Königs Zieleinlauf.

    Der Sportler belegte unter den 2370 Finishern einen Platz im Mittelfeld. Sicherlich ein erhabenes Gefühl, die Ziellinie zu überschreiten? „Ich habe einfach nur eine Leere in mir gespürt, konnte den Moment gar nicht glauben“, blickt König ein paar Wochen später zurück. Der Wettkampf sei für ihn körperlich sowie mental eine enorme Belastung gewesen: Die vielen unbekannten Sinneseindrücke, die Ungewissheit, ob er es ins Ziel schaffen würde.

    Auch das maritime Klima, also die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit Außentemperaturen von über 30 Grad, machte ihm zu schaffen. „Es führt dazu, dass der Schweiß den Körper nicht mehr ausreichend herunterkühlt“, erklärt der Triathlet. „Viel Trinken und das Trikot mit Wasser benetzen, heißt deswegen die Devise.“ Dennoch hat es der Günzburger geschafft. Nach dem Ironman in Frankfurt bei sogar 40 Grad Außentemperatur war der hawaiianische Wettkampf zuletzt sein zweiter in dieser Kategorie.

    Ein bisschen Stolz schwingt mit, wenn König über seine Erfahrung auf Hawaii erzählt – wer könnte es ihm übel nehmen? Der Ironman sei das Größte eines jeden Athleten, so der 50-Jährige. Dass König mittlerweile „zu den alten Hasen“ gehört, stört ihn selbst nicht. Im Gegenteil – der Erfolg gibt ihm recht. Im vergangenen Jahr wurde König in seiner Altersklasse bayerischer Meister in der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Für seine Teilnahme am Ironman wurde Carsten König am Dienstagabend bei der alljährlichen Sportlerehrung der Stadt Günzburg mit dem Ehrenpreis des Oberbürgermeisters Gerhard Jauernig gewürdigt.

    Doch ohne Fleiß kein Preis. Bis zu 20 Stunden trainiert der Günzburger pro Woche. Ein idealer Ausgleich, da König tagsüber als IT-Berater meistens auf dem Bürostuhl sitzt. Sport ist für den Familienvater ohnehin die schönste Nebensache der Welt. Sein Hobby führt er seit jeher leistungsorientiert aus – sozusagen mit eisernem Willen.

    Während des Laufens trägt der Ironman aus Günzburg immer einen Brustgurt – zur Kontrolle seines Herzschlags. „Ich höre aber auch auf mein Körpergefühl.“ Zwar testet König auch gerne einmal seine Grenzen aus, doch merkt er rechtzeitig, wenn er sein Limit erreicht hat. „Der Trainingscomputer ist für mich dann mehr eine Bestätigung als ein Ansporn.“

    Gut genährt will ein jeder Leistungsathlet sein. König isst drei Stunden vor jedem Wettkampf noch eine feste Mahlzeit, bevor es nur noch Flüssiges gibt. „Ich esse gerne Porridge, das gibt mir viel Kraft und liegt nicht schwer im Magen.“ Einen strikten Ernährungsplan über das Jahr verteilt hat der Triathlet allerdings nicht. „Ich esse und trinke alles und davon recht viel“, sagt König und lacht.

    Den Günzburger begleitete auf Hawaii seine Ehefrau – nicht nur als Motivationshilfe. Der ein oder andere Spaziergang am Strand oder ein Besuch an der Bar durften natürlich nicht fehlen. Ganz abschalten konnte König allerdings nie – schließlich waren überall Läufer in Trainingsmontur unterwegs. „Ich war am Tag vor dem Start sehr aufgeregt und habe kaum geschlafen.“

    Das nächste große Ziel hat der Günzburger noch nicht ins Auge gefasst – größer als der Ironman auf Hawaii geht es kaum. „Ich muss mich erst einmal erholen, ich bin ja nicht mehr der Jüngste.“ Stand jetzt wird er nicht noch mal am Ironman auf Hawaii teilnehmen. Die zentralpazifische Inselgruppe hat es ihm aber dennoch angetan. „Es ist ein wunderschönes Land mit einer tollen Kultur.“ Von der lockeren Lebenseinstellung der Hawaiianer habe König sich etwas abschauen können. Vielleicht hilft sie ihm schon beim nächsten Wettkampf.

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