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Gauschießen: Ein Zweitjob, ohne materielle Vergütung

Gauschießen

Ein Zweitjob, ohne materielle Vergütung

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    Kommt bei der Auswertung der Schießblätter schon mal ins Schwitzen: Sportleiter Bernhard Link vor seiner Maschine.
    Kommt bei der Auswertung der Schießblätter schon mal ins Schwitzen: Sportleiter Bernhard Link vor seiner Maschine.

    Ebershausen Bernhard Link hat viel mit Maschinen zu tun. Der Familienvater ist Kraftwerkschlosser bei einem regionalen Stromerzeuger. Acht Stunden geht er täglich ins Geschäft. Fährt früh morgens nach Günzburg, um abends wieder bei seinen Lieben zu sein – normalerweise. Denn in den kommenden zehn Tagen wird Links Weg nicht von der Arbeit nach Hause gehen. Nein, der Weg führt ihn direkt zu seinem „Nebenjob“. Ganz unentgeltlich und trotzdem fast so stressig wie der normale Tagesablauf. Link ist Sportleiter des Schützenvereins Ebershausen-Seifertshofen und in dieser Funktion dafür zuständig, dass sportlich alles läuft beim Gauschießen. Und das jeden Abend.

    „Danach bist du fertig“, schildert der aktive Schütze seinen Abend. „Aber ich mache es gerne. Und: Das Ende ist ja absehbar.“ Knapp 80 Schützen treten jeden Abend in der Schießhalle am südlichen Ende Ebershausens an – noch bis einschließlich 17. April. Zehn Abende: macht hochgerechnet knapp 800 Schützen, die Bernhard Link verarzten muss: „Das Schwierigste ist, die Schießbänder dem richtigen Schützen zuzuordnen“, sagt der Sportleiter. „Wenn viel los ist, kann man schnell den Überblick verlieren.“ Das sei aber bisher nicht vorgekommen. „Zum Glück“, fügt Link schnell hinzu. „Die guten Schützen wissen sofort, wann sie einen Volltreffer gelandet haben.“

    Feierabend ist für den Familienvater neuerdings erst um 24 Uhr. Viel Zeit für die Familie bleibt da während des Gauschießens nicht. Wobei: Bernhard Link löst dieses Problem genauso wie Ingrid Dreher und Alexandra Jäckle. Er bringt seine Familie einfach mit zur Arbeit. Bei Link sind es Frau und Kind, bei Alexandra Jäckle und Ingrid Dreher ihre Männer.

    Die beiden Frauen sind nämlich die besseren Hälften der Vereinsvorsitzenden Johann Dreher und Herbert Jäckle und die guten Seelen des Gauschießens. Sie sorgen mit ihrem Küchenteam dafür, dass die Schützen und Zuschauer immer gut versorgt sind. Fertigen so ganz nebenbei mal 70 Bratensulzen für den Abend oder machen auf die Schnelle zehn Kilogramm Kartoffelsalat. Alles für ihren Verein, für ihre Gemeinde: „Während dieser 17 Tage bleiben die anderen Freizeitbeschäftigungen schon auf der Strecke“, sagt Ingrid Dreher. „Dafür hat man dann doch keine Zeit mehr.“ Kein Wunder. Immerhin gehen die beiden Mütter ja auch noch ihren Berufen als Verkäuferin und Bürokauffrau nach. „Das Wichtigste ist eine gute Organisation“, sagt Alexandra Jäckle. „Und fleißige Helfer. Ohne die geht gar nichts.“ In Ebershausen scheint es beides zu geben.

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