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Fußball: Mit 60 ist noch lange nicht Schluss

Fußball

Mit 60 ist noch lange nicht Schluss

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    Günther Bartl feiert am heutigen Samstag 60. Geburtstag. An ein Ende seiner Fußballer-Laufbahn denkt der Torwart noch nicht.
    Günther Bartl feiert am heutigen Samstag 60. Geburtstag. An ein Ende seiner Fußballer-Laufbahn denkt der Torwart noch nicht. Foto: Foto: Alois Thoma

    Wattenweiler Günther Bartl aus Thannhausen ist Fußball-Torwart beim SV Wattenweiler II. Das Besondere daran: Er wird am heutigen Samstag 60 Jahre alt, will aber auch weiterhin das Tor beim B-Klassisten hüten.

    TSV Ziemetshausen (28 Jahre), TSV Fischach (5), SV Edelstetten (7), TSV Behlingen (2) und SV Wattenweiler (seit 2006), das sind die fußballerischen Stationen von Günther Bartl. Der gebürtige Oberhauser (Rheinland) ist seit dem zwölften Lebensjahr in das runde Leder vernarrt und hat rund 2000 Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele bestritten. Doch er denkt selbst mit 60 Jahren noch nicht daran, die Fußballstiefel an den berühmten Nagel zu hängen. Im Interview spricht der Schlussmann über seinen Wechsel vom Feldspieler zum Torwart und darüber, was ihm der Fußball heute noch gibt.

    Sie waren früher Feldspieler, hier vor allem in der Rolle des Manndeckers und Liberos, seit acht Jahren stehen Sie nun aber zwischen den Pfosten. Wie kam es dazu?

    Bartl: Zu meiner Zeit als Spielertrainer beim TSV Behlingen-Ried zog ich mir einen Kreuzbandriss zu. Da war es dann vorbei als Feldspieler.

    Und, macht es Spaß, im Tor zu stehen?

    Bartl: Es macht sogar sehr viel Spaß, auch wenn man manchmal von den Vorderleuten allein gelassen wird. Als Torwart ist man allein verantwortlich, wenn ein Ball auf einen zukommt. Das macht es interessant.

    Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?

    Bartl: Ich denke, dass ich auf der Linie ganz gut bin. Mit dem Herauslaufen ist das so eine Sache. Da geht es oft um Zehntelsekunden.

    Vor 17 Jahren, als Sie beim SV Edelstetten spielten, drohte doch schon mal das Ende der Karriere?

    Bartl: Das stimmt. Als ich mir damals einen Achillessehnenriss zuzog, haben mich manche Mitspieler schon abgeschrieben. Doch für mich war das kein Grund aufzuhören. Im Gegenteil: Mich hat der Ehrgeiz gepackt und nach elf Wochen stand ich wieder auf dem Platz.

    Was muss man investieren, um in diesem Alter noch mithalten zu können?

    Bartl: Ich bin Nichtraucher und Nichttrinker. Zudem gehe ich zweimal in der Woche ins Training. In den letzten drei Jahren war ich zweimal trainingsfleißigster Akteur beim SVW, einmal belegte ich Platz zwei. Sicherlich kostet der Trainingsbesuch manchmal auch Überwindung. Aber ich stelle mich ja nicht ins Tor, um mich lächerlich zu machen. Wenn, dann will ich auch Leistung bringen. Zudem hält mich meine Entrümpelungs- und Entsorgungsfirma auf Trab. Da geht es ständig mehrere Stockwerke treppauf, treppab.

    Was geht in Ihnen vor, wenn Sie mit Akteuren den Rasen betreten, die problemlos der Sohn oder Enkel sein könnten?

    Bartl: Man merkt natürlich, wie man begutachtet und mitunter belächelt wird. Aber man genießt nach dem Spiel das ehrliche Schulterklopfen und den Respekt des Gegners, den man sich in den 90 Minuten zuvor verdient hat.

    Haben Sie schon mal daran gedacht, dass Sie vielleicht einem jungen Spieler den Platz im Tor des SVW wegnehmen?

    Bartl: Momentan bietet sich keiner an. Und wenn, dann ist es Sache des Trainers, nach Leistung zu entscheiden. Sollte ein Besserer kommen, dann kann ich immer noch im Feld spielen, zumal die Personaldecke beim SVW äußerst dünn ist.

    Sie haben vier erwachsene Kinder. Was halten die davon, wenn der Vater im Rentenalter fußballerisch noch so aktiv ist?

    Bartl: Die wissen alle, einschließlich meiner Frau Monika, wie verrückt ich bin und sie wissen auch, dass es mir gut geht, solange ich Fußball spielen kann.

    Wie halten Sie es mit Udo Jürgens, der in einem seiner größten Hits singt „… mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss, mit 66 ist noch lange nicht Schluss!“?

    Bartl: Bis dahin sind es zwar noch sechs Jahre, aber wenn die Knochen mitmachen und keine Verletzungen auftreten, dann werde ich auch mit 66 noch spielen. Warum auch nicht?

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