"Wir sind momentan nicht in der Lage, solche Nackenschläge psychisch zu verarbeiten", so SCB-Aushilfstrainer Karl Dirr. "Nach dem 1:2 haben wir es nicht mehr geschafft, zurück ins Spiel zu kommen. Die Tabelle steckt einigen Spielern doch noch im Kopf." Dirr spricht von dieser 47. Minute. Diesem Augenblick, als der kurz zuvor eingewechselte Rene Wiedemann für einen Moment den Überblick verlor, den Ball mustergültig auf Gäste-Torjäger Feriz Meha spielte und der Benjamin Sandmann keine Chance ließ. Ärgerlich, zumal der SCB zuvor die beste Saisonleistung hinlegte. Unerklärlich, dass die Hausherren danach komplett den Faden verloren: "Das Selbstbewusstsein ist weg", urteilte Dirr.
Dabei können es die Männer um Michael Grötzinger und Sebastian Brosch. Das zeigten sie gegen einen starken TSV Nördlingen. Aber eben nur eine Halbzeit lang. Der SCB kam gut in die Partie, hätte schon früh in Führung gehen können. Doch Jochen Huber zielte mit seiner Direktabnahme zu ungenau (4.). Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe mit mehr Spielanteilen für die Hausherren. Das Tor trafen allerdings zuerst die Gäste. Nach einem weiten Einwurf der Gäste wollte Kristoffer Ries den Ball aus der Gefahrenzone klären, doch Stefan Raab hielt seinen Fuß dazwischen und der Pressschlag senkte sich für den SCB unglücklich zum 0:1 unter die Querlatte (25.).
Bubesheim zeigte sich von dem unglücklichen Rückstand nicht beeindruckt. Im Gegenteil Jochen Huber (32.), Michael Grötzinger (37.) - seinen Schuss parierte TSV-Schlussmann Christian Starz glänzend - und Sebastian Brosch (39.) vergaben gute Ausgleichsmöglichkeiten. So dauerte es bis zur 42. Minute ehe Anton Berisha einen an Ries verübten Foulelfmeter sicher zum völlig verdienten 1:1-Ausgleich verwandelte.
Dann die besagte 47. Minute - und mit ihr die Entscheidung. Denn in der Folge gelang es dem SCB nicht mehr, an die starke erste Halbzeit anzuknüpfen. Feriz Meha (60.) und Philipp Buser (65.) sorgten letztlich für den 1:4-Endstand. Ein Ergebnis, mit dem nach der starken ersten Hälfte nicht zu rechnen war: "Auf diese Leistung müssen wir aufbauen. Da haben wir richtig gut gespielt", sagt Dirr, der in der kommenden Woche viele Einzelgespräche führen will. "Die Jungs müssen wieder lernen an sich zu glauben."