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Bezirksoberliga: Zu viele Buben, zu wenige Kerle

Bezirksoberliga

Zu viele Buben, zu wenige Kerle

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    Wieder mal einen Sieg verpasst: SCB-Trainer Gursel Purovic beim torlosen Unentschieden gegen Königsbrunn.
    Wieder mal einen Sieg verpasst: SCB-Trainer Gursel Purovic beim torlosen Unentschieden gegen Königsbrunn. Foto: Foto: Ernst Mayer

    Bubesheim Der Freitagabend bot nur einen Anlass mehr, sich über die eigene Vorstellung zu ärgern. Im Heimspiel gegen den FC Königsbrunn wirkten die Bezirksoberliga-Fußballer des SC Bubesheim körperlich und geistig erschöpft; dem ganzen Team fehlte der Glaube, dass noch was gehen könnte. Beinahe logische Konsequenz war das torlose Unentschieden und somit zum wiederholten Mal ein greifbarer Erfolg, den der SCB auf dem Silbertablett liegen ließ. Es waren zwei Punkte, die den Abstiegskandidaten noch einmal aussichtsreich ins Rennen um den Klassenerhalt gespült hätten. So aber deutet weiterhin fast alles darauf hin, dass sich der Dorfverein am Ende dieser Spielzeit aus dem gehobenen Amateurfußball verabschieden wird.

    Noch ist es nicht so weit und deshalb durfte Abteilungsleiter Karl Dirr gestern mit einem Blick auf die Tabelle auch sagen: „Wir sind noch nicht abgestiegen.“ Auf die Frage, ob er selbst, Trainer Gursel Purovic oder irgendein Spieler angesichts der jüngsten Vorstellungen wirklich unverdrossen an das Fußball-Wunder glaubt, entgegnete er dann nichts mehr.

    Das Team hat nun eine Woche Zeit, sich zu sammeln. Dann steht das Spiel beim neuen Meister BC Aichach an, eine Partie, die der SCB gewinnen muss. Unmöglich? Normalerweise... Beim Tanz auf der Rasierklinge haben freilich schon viele Fußballer urplötzlich Leistungen abgerufen, die ihnen im Vorfeld keiner zugetraut hätte. Grundvoraussetzung dafür sind aber zwei Faktoren, die beim SCB in diesen Tagen (und eigentlich in der ganzen Saison) kaum aufzufinden sind: echter Teamgeist und Führungsspieler, die diese Bezeichnung wirklich verdienen. Genau hier ist eventuell das Hauptproblem des SC Bubesheim zu suchen: Es gibt viel zu viele Buben und viel zu wenige Kerle im Kader. Damit verbindet niemand einen Aufruf zur Unsportlichkeit, aber ein bisschen mehr Härte und Herz hätten dem Team in vielen Situationen gut getan. Kurz: ein Spieler, der auch mal den van Bommel macht.

    Uneingeschränkt überzeugt hat in dieser Hinsicht, über die ganze Runde betrachtet, allein Arton Berisha. Er gab auch am Freitagabend im Heimspiel gegen Königsbrunn ein Musterbeispiel an Einsatzfreude. Ansonsten stand da einfach kein Gastgeber-Team auf dem Platz, das „bis zum Letzten“ (so die Vorgabe von Trainer Gursel Purovic) um den Klassenerhalt kämpfte. Der Untergang in Marktoberdorf wenige Tage zuvor hatte den SCB-Balltretern offensichtlich den Glauben an das Wunder geraubt. Die komplette Begegnung wirkte wie ein Trainingsspiel, in dem die einen (Königsbrunn) nie mehr wollten als das zum Anpfiff schon fest stehende Resultat halten und in dem die anderen (Bubesheim) nie den Eindruck erweckten, als könnten sie noch einmal für sich selbst und für den Verein alles in die Waagschale werfen.

    Immerhin: Die Bubesheimer übernahmen optisch das Kommando. Antonio Saccotelli war diesmal Dreh- und Angelpunkt beinahe aller Angriffe, wirkte konzentriert und hatte auch ein paar richtig gute Ideen. Ein oder zwei Treffer gegen die total harmlosen Gäste wären zur Pause angemessen gewesen. Doch die Bubesheimer brachten es wieder einmal fertig, alle Möglichkeiten zu versemmeln. Die dickste hatte Sascha Wagner, der kurz vor dem Pausenpfiff mutterseelenallein vor Sebastian Pütz auftauchte und sich die Ecke hätte aussuchen können, aber am gut parierenden Torwart scheiterte. Für den einzigen Knalleffekt nach dem Seitenwechsel sorgten gegen immer müder werdende Bubesheimer die Gäste. Vincent Aumiller legte sich 30 Meter vor dem Tor den Ball zum Freistoß hin, nahm gepflegt Anlauf und knallte die Kugel mit Spitzengeschwindigkeit an den Querbalken.

    SC Bubesheim: Sandmann – Menck – Streit, Colak (84. Kelmendi) – Nerdinger (23. Ries), Berisha, Brosch, Grötzinger, Saccotelli – Huber, Wagner

    FC Königsbrunn: Pütz – Schmid, Döhner, Finsterwalder, Hübner – Greimel (67. Girke), Hagen, Aumiller, Thürrigl (Strehle) – Steiner (74. Kryza), Jasiqi

    Schiedsrichter: Martin (SVO Germaringen)

    Gelb-Rote Karte: Brosch (86.)

    Zuschauer: 100

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