Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Bayernliga: Die Vizemeisterschaft ist zum Greifen nah

Bayernliga

Die Vizemeisterschaft ist zum Greifen nah

    • |
    Ihm blieb in seinem Abschiedsspiel ein eigener Treffer verwehrt: Günzburgs Kapitän Axel Leix (rechts).
    Ihm blieb in seinem Abschiedsspiel ein eigener Treffer verwehrt: Günzburgs Kapitän Axel Leix (rechts). Foto: Ernst Mayer

    Die Nummer eins im schwäbischen Handball ist der VfL Günzburg. So viel steht fest nach dem 30:25 (14:14) gegen das sehr kampfstarke Team der HT München. Im letzten Heimspiel der Saison stellte der Bayernligist erneut seine ausgezeichnete Verfassung unter Beweis und wird am Saisonende erstmals seit vielen Jahren vor dem ewigen Konkurrenten TSV Friedberg stehen. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass der VfL Günzburg noch im Oktober 2014 gegen Friedberg III verloren hatte und um die Meisterschaft in der Bezirksoberliga bangen musste.

    In der Rückrundentabelle nehmen die Günzburger mit fünf Punkten Vorsprung vor ihren Verfolgern mittlerweile deutlich den zweiten Tabellenplatz hinter den überfliegenden Rotmilanen aus Bad Neustadt ein. Die Vizemeisterschaft ist weiter in greifbarer Nähe. Die Weiterentwicklung der Mannschaft stimmt. Dennoch fiel das Abschiednehmen vor der Partie am Samstag schwer. Abteilungsleiter Armin Spengler bedankte sich vor dem Anpfiff mit Wehmut bei den scheidenden Spielern Axel Leix, Manuel Scholz und Stefan Knittl.

    Die beiden Letzteren waren aus Friedberg gekommen. In den sechs Günzburger Jahren von Cheftrainer Stephan Hofmeister waren sie die einzigen Zugänge von auswärts und echte Stützen. Als überzeugter VfL-Jugendtrainer, so Hofmeister, habe er immer auf die selbst ausgebildeten Jugendspieler gebaut und im Lauf der Jahre etlichen verdutzten Interessenten abgesagt.

    Axel Leix, der künftig in Günzburgs Reserve antreten wird, erhielt eine Wildcard für die „Erste“, falls Kreisläufer Daniel Jäger einmal ausfallen sollte. Das dazu gereichte „Zielwasser“, das beliebte Handballerbier, hätte der scheidende Kapitän mal besser vor dem Spiel getrunken. Dann wäre ihm in seinem Abschiedsspiel vor eigener Kulisse vermutlich ein Treffer gelungen.

    Die Günzburger starteten mit einer robusten Abwehr und erzielten durch den omnipräsenten Daniel Jäger das 1:0. Münchens Interimstrainer Johannes „Danger“ Borschel hatte sein Team im Abstiegskampf aber bestens eingestellt. Philipp Heinle, der sein Handball-Einmaleins beim TV Gundelfingen erlernt hatte, brachte wenig später seine Farben 2:1 in Führung. Das VfL-Angriffsspiel war von Regisseur Nico Jensen, der fünf Treffer beisteuerte, gut aufgezogen. Doch die Werfer der Einheimischen gingen anfangs ein wenig leichtfertig mit ihren Chancen um. Hinter der beweglichen Abwehr brauchte Keeper Patrick Bieber ein paar Misserfolge, um sich zu steigern. Nach und nach avancierte der Keeper aber zum besten Günzburger, hielt drei Siebenmeter.

    Das Geschehen wogte anfangs hin und her, ehe durch Manuel Scholz beim 8:5 der erste Drei-Tore-Vorsprung gelang. Unmittelbar danach schwächelte Günzburg hinten ein wenig. Der unverwüstliche Martin Dauhrer erzielte die nächsten beiden HT-Treffer und leitete die stärkste Phase der Gegner ein. Der harte Abstiegskampf machte die zähen Hachinger im Kampf Mann gegen Mann zeitweilig entschlossener. Immerhin: Nach dem 11:12 brachten zwei Tore von Frieder Bandlow, der für sein Alter extrem abgezockt und clever spielte, sowie ein Treffer von Stefan Knittl die Führung zum VfL zurück.

    Nach der Halbzeit setzte Trainer Hofmeister auf seinen Turbo Raphael Groß, der den Ball aus der Abwehr nach vorne treiben sollte. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Mitspieler darauf einstellten. Dann aber fetzte der VfL mit tollem Tempohandball zum Vergnügen seiner Fans durch die Halle. In der 40. Minute prangte ein 19:15 von der Anzeigentafel. Die Günzburger Abwehr bot dem Gegenstoß eine robuste, kaum überwindbare Grundlage. Die Fans erkannten: Das war die Vorentscheidung.

    München rannte in dieser Phase nur hinterher. In der 47. Minute nahm Borschel beim Stand von 25:19 eine Auszeit, beim 28:21 (52.) durch Nicolai Jensen war aus Günzburger Sicht der höchste Vorsprung herausgespielt. Auch gegnerische Risikodeckungen, wie vorher schon Manndeckungen gegen Manuel Scholz oder Nicolai Jensen, brachten die Gastgeber nicht aus dem Konzept. Die richtigen taktischen Antworten waren immer parat. Das Endergebnis war gerecht.

    Der VfL Günzburg hat nun am letzten Spieltag die kleine Chance, bei einem Sieg in Friedberg und einer gleichzeitigen Niederlage des Tabellenzweiten Waldbüttelbrunn gegen Meister Bad Neustadt Platz zwei zu erobern. (zg)

    VfL Günzburg Bieber, Rösch; Knittl (7/4), Guckler, M. Jahn (1), S. Jahn, Leix, Bandlow (3), J. Herrmann (1), Groß (4), Jensen (5), Lehr (3), Jäger (4), Scholz (2)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden