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Radeltipp: Zwischen Krumbach und Maria Vesperbild lässt es sich gut radeln

Ein besonderer Radlerblick auf die Wallfahrtskirche von Maria Vesperbild, die derzeit umfassend renoviert wird.
Radeltipp

Zwischen Krumbach und Maria Vesperbild lässt es sich gut radeln

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    Die bekannteste Kirche der Region? Es ist wohl die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild. Aber die Gegend, die oft auch als "Barockwinkel" bezeichnet wird, hält noch eine ganze Reihe anderer kirchlicher Schönheiten bereit. Am Wegrand der Radtour liegen unter anderem der Memmenhauser Kalvarienberg und die Balzhauser Blumenfeldkapelle. Auf unserer etwa 51 Kilometer langen Radrunde sind wir auf mitunter einsamen Passagen unterwegs, die die landschaftliche Schönheit Mittelschwabens auf eine besondere Weise erlebbar machen.

    Krumbad-Geschäftsführer Peter Heinrich vor der Adelheids-Figur.
    Krumbad-Geschäftsführer Peter Heinrich vor der Adelheids-Figur. Foto: pb

    In den Wallfahrtsort Maria Vesperbild kommen bekanntlich vor allem an Mariä Himmelfahrt (15. August) und Pfingsten viele Menschen. Doch auch abseits dieser Tage ist der Ort für Spaziergänger, Wanderer und Radler ein besonderer Anziehungspunkt. Die gegenwärtige Renovierung lässt die 1754/56 erbaute Kirche in neuem Glanz erstrahlen. Vesperbild ist gewissermaßen der Wendepunkt unserer Tour, die in Krumbach beginnt und mit dem Krumbad gleich zu Beginn einen besonderen Höhepunkt bereithält.

    Am Wegrand unserer Tour liegt die Blumenfeldkapelle.
    Am Wegrand unserer Tour liegt die Blumenfeldkapelle. Foto: Peter Bauer

    Beliebte Attraktionen sind hier unter anderem das neue Kneipp-Becken, die Grotte oder auch der Kräutergarten. Das Krumbad gilt bekanntlich als das älteste Heilbad Bayerisch-Schwabens. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1390 zurück. Die Legende erzählt, dass an der Stelle, an der der eifersüchtige Ritter Ulrich seine Frau Adelheid tötete, Wasser aus dem Boden sprudelte.

    Der Memmenhauser Kalvarienberg ist an Föhntagen ein Erlebnis

    Bei unserer Tour rollen wir durch das Mindeltal und durch den malerischen Schmellerforst, bis der Wallfahrtsort Maria Vesperbild erreicht ist. Hier ist eine ausgiebige Pause lohnend. Durch Bauhofen (Gedenktafeln und Kreuze erinnern an zwei tragische Flugzeugabstürze in den Jahren 1943 und 1976) radeln wir weiter Richtung Memmenhausen und hinauf auf den Kalvarienberg.

    Die Kapelle auf dem Memmenhauser Kalvarienberg.
    Die Kapelle auf dem Memmenhauser Kalvarienberg. Foto: Peter Bauer

    Er ist wohl einer der schönsten Aussichtspunkte in der Region – vor allem an Föhntagen mit einem faszinierenden Blick auf die Kette der Alpen. Die Ursprünge des Kreuzweges auf dem Kalvarienberg gehen bis ins Jahr 1750 zurück. Die Tafeln wurden 1871 von Josef Mangold aus Unterpeißenberg gemalt. 2018 wurde der Kreuzweg neu gestaltet. Die Tour führt schließlich vorbei an der Balzhauser Blumenfeldkapelle. Sehenswert ist hier unter anderem der 2014 vom Ellzeer Künstler Wolfgang Klein gestaltete Kreuzweg. Und zum Finale warten dann noch die Mindelzeller Kirche Heilig Kreuz und die Lexenrieder Kapelle.

    Tourensteckbrief

    Geeignete Fahrräder: Mountainbikes, Räder mit grobstolligen Reifen.

    Schwierigkeitsgrad: 3 von 5.

    Start/Ziel: Krumbach, Mindelheimer Straße.

    Anfahrt: In Krumbach kreuzen sich die Bundesstraßen B16/B300. Der Ausgangspunkt der Tour ist bequem erreichbar, wenn wir beispielsweise im Ortsteil Niederraunau Richtung Kreisklinik abbiegen. Krumbach ist zudem Haltepunkt der Mittelschwabenbahn.

    Streckenlänge: 51,1 Kilometer.

    Höhenmeter: 548 Meter mit zum Teil nicht leichten Steigungen. So kann auch mit Blick auf die Länge die Nutzung eines E-Bikes empfehlenswert sein.

    Belag: In der Regel gute Wald- und Feldwege, einige Passagen auf asphaltierten Nebenstraßen.

    Geeignet für ... Familien mit größeren Kindern.

    Zeit: Angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten und Rastmöglichkeiten (immer wieder Bänke) am Wegesrand sollte man sich für die Runde einen ganzen Tag Zeit nehmen. Es gibt viele Einkehrmöglichkeiten.

    Der Weg in Kürze

    Start/Ziel: Krumbach/Mindelheimer Straße.

    GPS-Daten: Die finden Sie hier.

    Krumbad: Über die Südstraße und den Lexenrieder Weg nach Osten aus der Stadt hinaus ins Krumbad.

    "Linie": Hinauf auf den höchsten Punkt des Radwegs, dann links auf den Waldweg "Linie". Über die Straßen Krumbach-Attenhausen und Billenhauen-Attenhausen, dann an einer Abzweigung rechts (etwas schwierige Orientierung, die GPS-Daten sind hier sehr hilfreich) Richtung Edelstetten. Dort an Kirche und Schloss vorbei in nordöstliche Richtung aus dem Ort Richtung Straße Oberrohr-Oberhagenried.

    Hagenried/Schmellerforst: An der Straße links und dann gleich auf einen Weg rechts nach Münsterhausen. Dort zunächst weiter Richtung Reichertsried. An einem Waldrand rechts ab auf einen Feldweg und weiter nach Häuserhof. Durch den Schmellerforst zur Straße Uttenhofen-Ettelried, dann rechts nach Uttenhofen.

    Pause auf einer Bank im Schmellerforst.
    Pause auf einer Bank im Schmellerforst. Foto: Peter Bauer

    Hinterschellenbach/Vesperbild: Durch den Ort, über die B300. Vor uns sehen wir den Berg Richtung Hinterschellenbach. Hier ist ein recht steiler Anstieg zu überwinden. Von Hinterschellenbach weiter nach Vesperbild.

    Der Osterbrunnen vor der Kirche Maria Vesperbild.
    Der Osterbrunnen vor der Kirche Maria Vesperbild. Foto: Wallfahrtsdirektion

    Mariengrotte/Kalvarienberg: Vorbei an der Mariengrotte nach Bauhofen, im Ort links nach Süden. An der Spitzkehre nach Hellersberg halten wir uns links und fahren (schieben) dann auf steilem Anstieg hinauf zum Kalvarienberg.

    Balzhausen/Mindelzell: Von Memmenhausen nach Balzhausen, dort Richtung Krumbach, dann an der Schule links zur Blumenfeldkapelle. Über Hasel und Mindel nach

    Edenhausen/Lexenrieder Kapelle: Von Mindelzell zunächst Richtung Premach. Die Straße biegt bald rechtwinklig ab, wir fahren geradeaus auf einen Feldweg.

    Das Umfeld der Lexenrieder Kapelle südlich des Krumbads hat Elisabeth Merk aus Niederraunau mit einer besonderen Skulptur gestaltet.
    Das Umfeld der Lexenrieder Kapelle südlich des Krumbads hat Elisabeth Merk aus Niederraunau mit einer besonderen Skulptur gestaltet. Foto: Ulrike Bosch

    Edenhausen: Auf der Höhe links, durch den Wald nach Edenhausen. Hier gibt es mit der Kirche St. Thomas etwas abseits des Weges noch eine weitere Kirche für einen kurzen Abstecher. Ansonsten weiter in die Straße Zur Riederhalde und im Grunde immer auf dem Weg bleibend zur Lexenrieder Kapelle.

    Zwei Spatzen im Deckenfresko der Lexenrieder Kapelle.
    Zwei Spatzen im Deckenfresko der Lexenrieder Kapelle. Foto: Peter Bauer

    Skulpturenweg: Über den Weihergraben weiter am Waldrand, dann links in den Weg, auf dem sich Skulpturen von Elisabeth Merk befinden. Dann rechts nach Krumbach und zurück zum Ausgangspunkt.

    Orientierung/GPS-Daten: Die Orientierung ist nicht immer einfach, eine Wanderkarte im Maßstab 1:50.000 empfehlenswert. Die GPS-Daten zur Tour gibt es unter www.mittelschwaebische-nachrichten.de.

    Tipps für unterwegs

    Krumbad: Das Krumbad gilt als das älteste Heilbad Bayerisch-Schwabens, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. 1891 erwarbt Dominikus Ringeisen, der Gründer der großen Ursberger Einrichtung für Menschen mit Behinderung, das Bad. Bis heute gibt es eine besondere Verbindung zur von Ringeisen gegründeten Ursberger St. Josefskongregation.

    Schloss und Kirche von Edelstetten: Die Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Das Schloss befindet sich im Besitz des Fürstengeschlechts Esterházy.

    Ein Storch unterwegs im Mindeltal westlich von Münsterhausen.
    Ein Storch unterwegs im Mindeltal westlich von Münsterhausen. Foto: U. Bosch

    Münsterhauser Pfarrkirche: Die Kirche St. Peter und Paul wurde Ende des 18. Jahrhunderts maßgeblich neu gestaltet.

    Wallfahrtskirche Maria Vesperbild: Neubau 1754/56 durch den Oettingen-Wallerstein'schen Baumeister Hitzelberger. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die 1857 eingerichtete Grotte.

    Kalvarienberg Memmenhausen: Ursprünge um 1750, 2018 renoviert.

    Kirche St. Vitus Balzhausen: Die Gestaltung des markanten achteckigen Turms geht auf das Jahr 1717 zurück. Neubau der Kirche 1766/68.

    Blumenfeldkapelle Balzhausen: Die Kapelle ist in der Regel am Sonntagnachmittag bis 17 Uhr geöffnet. Sie wurde wohl im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts erbaut.

    Die Marienverehrung spielt in der Balzhauser Blumenfeldkapelle eine wichtige Rolle.
    Die Marienverehrung spielt in der Balzhauser Blumenfeldkapelle eine wichtige Rolle. Foto: Peter Bauer

    Wallfahrtskirche Heilig Kreuz Mindelzell: Die Kreuzpartikel soll um 1230 Probst Konrad von Lichtenau gestiftet haben. Das 13. Jahrhundert fällt in die Epoche der Kreuzzüge. Die Kirche wurde, so ist in der Darstellung von Heinrich Habel nachzulesen, ab 1627 neu gestaltet.

    Lexenrieder Kapelle: Erbaut 1772, maßgeblich gestaltet von dem bekannten Maler Jakob Fröschle.

    Skulpturenpfad: Im Wald zwischen dem Krumbad und Krumbach sind zahlreiche Holzskulpturen der Niederraunauer Künstlerin Elisabeth Merk zu sehen.

    Naturpark: Phasenweise radeln wir durch den Naturpark Augsburg Westliche Wälder und die Erholungslandschaft Stauden. Entspannte Momente können wir in den Tälern von Mindel und Zusam erleben.

    Einkehr: Etliche Möglichkeiten am Wegesrand, unter anderem in Edelstetten, Münsterhausen, Maria Vesperbild, Balzhausen, Edenhausen, im Krumbad und in Krumbach.

    Mit einem Umstieg in Günzburg kommt man innerhalb von zwei Stunden mit Regionalexpress und Regionalbahn von Augsburg nach Krumbach. Zusätzlich zum 9-Euro-Ticket benötigt man jedoch ein Fahrradticket, das pro Tag sechs Euro kostet.

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