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Obergessertshausen: Kirche St. Peter und Paul leuchtet weit ins mittelschwäbische Land hinaus

Obergessertshausen

Kirche St. Peter und Paul leuchtet weit ins mittelschwäbische Land hinaus

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    Zum Festgottesdienst anlässlich der abgeschlossenen Kirchensanierung ist nach Obergessertshausen auch Weihbischof Anton Losinger (rechts) gekommen.
    Zum Festgottesdienst anlässlich der abgeschlossenen Kirchensanierung ist nach Obergessertshausen auch Weihbischof Anton Losinger (rechts) gekommen. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Um die Zukunft der Katholischen Kirche in unserer Gesellschaft machen sich viele Gläubige Sorgen. Weihbischof Dr. Anton Losinger drehte den Spieß gleichsam um in seiner Predigt beim Festgottesdienst zum Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Obergessertshausen. Er predigte, dass die Gesellschaft eine solide Verortung in Glaube und Kirche brauche, wenn sie eine gute Zukunft haben wolle. 

    Obergessertshauser Kirche strahlt Geborgenheit aus

    An den Beginn seiner Ausführungen setzte Weihbischof Losinger die Antwort eines Kindes auf die Frage, warum eine Kirche renoviert werden sollte. Damit die Menschen wieder besser sähen, wie viel Uhr es sei, habe das Kind erklärt. Ja, damit die Menschen wieder wahrnähmen, was es geschlagen habe, was Not tue in unserer Zeit, präzisierte Losinger. Ohne Orientierung durch Glaube und Kirche würden sich die Menschen verrennen, in Sackgassen geraten. Aktuelle Fehlentwicklungen brachte er auf den Punkt, indem er den Benediktinermönch David Riedel zitierte. 

    Zum Festgottesdienst kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher.
    Zum Festgottesdienst kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Laut Riedel hätten die Menschen heute zwar mehr Wohlstand, aber weniger zwischenmenschliche Wärme, mehr Wissen, aber weniger Urteilskraft, mehr Experten, aber wachsende Probleme, mehr Besitz, aber weniger Werte, mehr Lebensjahre, aber weniger sinnerfüllte Zeit. Ein Gotteshaus, so Weihbischof Losinger, sei ein für Menschen gemachtes Haus, in dem sie Hilfe, Geborgenheit und Heimat erfahren sollten. Deshalb sei die Renovierung der Pfarrkirche St. Peter und Paul, die mit ihren beiden Türmen weit ins Land hinaus strahle, ein starkes Signal. Da es sich um eine in die Zukunft gerichtete Investition handle, würde vor allem die nächste Generation davon profitieren. Gerade für die Kinder und Jugendlichen von heute, deren Zukunft Weihbischof Losinger als schwieriger, unübersichtlicher und gefährlicher bezeichnete, sei diese Renovierung der richtige Schritt und das richtige Zeichen.

    Sanierung ohne Pannen während Corona-Pandemie

    Pfarrer Bernhard Endres freute sich über den Abschluss der Bauarbeiten, die ohne nennenswerte Pannen oder gar Unfälle verlaufen seien. Die statischen Probleme an Kirchturm und Dachstuhl sowie die Corona-Pandemie seien echte Herausforderungen für die Pfarrei in den letzten Jahren gewesen. Sie seien gemeistert worden, auch weil mithilfe der Zuschüsse der Gemeinde und der Spendenbereitschaft der Bevölkerung die fast 650.000 Euro teure Maßnahme habe finanziert werden können. Die Gemeinde feierte das Ereignis würdig, mit dem Zug von Fahnenabordnungen, Blasmusik, Geistlichkeit und Bevölkerung vom ehemaligen Pfarrhaus zur Kirche, mit einem Festgottesdienst und stimmungsvollem Standkonzert des Musikvereins Obergessertshausen im Anschluss bei prächtigem Maiwetter. 

    Genossen das Standkonzert des Musikvereins Obergessertshausen im Anschluss an den Festgottesdienst: (Von rechts) Weihbischof Anton Losinger, Pfarrer Bernhard Endres, Kommunionkinder, Ministranten und Fahnenabordnungen.
    Genossen das Standkonzert des Musikvereins Obergessertshausen im Anschluss an den Festgottesdienst: (Von rechts) Weihbischof Anton Losinger, Pfarrer Bernhard Endres, Kommunionkinder, Ministranten und Fahnenabordnungen. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Obergessertshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Aichen im Landkreis Günzburg, wurde um das Jahr 1769 errichtet. Die Kirche liegt inmitten des Friedhofs. Die Herrschaft Seifriedsberg ließ St. Peter und Paul an der Stelle eines Vorgängerbaus nach den Plänen des Maurermeisters Johann Georg Hitzelberger errichten. Der Chor der Kirche stammt aus dem Baujahr 1775 und der Turm aus dem Jahr 1902. Charakteristisch ist ein mächtiger Giebelreiter, der mit dem nur mit einem Verbindungsgang zum Langhaus angefügten Zwiebelturm konkurriert. 

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