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Niederraunau: Ein Paradies: Der Neubau des Kindergartens St. Gabriel Niederraunau ist bezogen

Niederraunau

Ein Paradies: Der Neubau des Kindergartens St. Gabriel Niederraunau ist bezogen

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    Der Kindergarten St. Gabriel im Krumbacher Stadtteil Niederraunau ist kernsaniert und mit einem Anbau versehen worden. Dort können jetzt bis zu 105 Kinder in drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen betreut werden. Darüber freuen sich Bürgermeister Hubert Fischer, Tobias Handel vom Stadtbauamt, Kindergartenleiterin Iris Wojatschek und ihre Stellvertreterin Elfriede Rampp (v. links).
    Der Kindergarten St. Gabriel im Krumbacher Stadtteil Niederraunau ist kernsaniert und mit einem Anbau versehen worden. Dort können jetzt bis zu 105 Kinder in drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen betreut werden. Darüber freuen sich Bürgermeister Hubert Fischer, Tobias Handel vom Stadtbauamt, Kindergartenleiterin Iris Wojatschek und ihre Stellvertreterin Elfriede Rampp (v. links). Foto: Annegret Döring

    "Für Kinder ist es hier echt ein Paradies", sagt Selina Binder vom Elternbeirat des Kindergartens St. Gabriel in Niederraunau. Und sie fügt hinzu: "Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht." Sie meint den Unterschied zu Aussehen Gefühl im alten Kindergartengebäude, denn die im Alten

    Wojatschek ist begeistert von den neuen Räumlichkeiten, an deren Möblierung und Einteilung sie mitwirken durfte. Die 56-Jährige war zuvor 15 Jahre Leiterin des Kindergartens Märcheninsel in Ziemetshausen, der zuletzt neungruppig war. Weitere Stationen ihres beruflichen Werdegangs waren in einer heilpädagogischen Tagesstätte für geistig behinderte Kinder in Rottenbuch, die Leitung des Kinderhorts St. Michael in Krumbach, sowie in einer Integrativgruppe des Kindergartens Arche Noah in Thannhausen. Wojatschek ist mit Leib und Seele Erzieherin. Sie stammt aus Ziemetshausen und besuchte als Kind dort den gemeindlichen Kindergarten. Als sie dort herauskam, stand bereits ihr Berufswunsch fest: Kindergärtnerin werden wie die in Ziemetshausen legendäre "Tante Bärbel". Als sie selbst in Ziemetshausen die Kindergartenleitung übernehmen konnte, schloss sich sozusagen ein Lebenskreis.

    Iris Wojatschek ist die neue Leiterin des Kindergartens St. Gabriel in Niederraunau. Sie erarbeitet mit ihrem Team, dem Elternbeirat und dem Träger eine neue pädagogische Konzeption.
    Iris Wojatschek ist die neue Leiterin des Kindergartens St. Gabriel in Niederraunau. Sie erarbeitet mit ihrem Team, dem Elternbeirat und dem Träger eine neue pädagogische Konzeption. Foto: Annegret Döring

    Wojatschek hat zahlreiche Zertifizierungen wie etwa den Fachwirt für Kindertagesstätten oder die Fachkraft für Inklusion und auch für Bildungs- und Erziehungsmanagement, um nur einige zu nennen. Die Mutter zweier erwachsener Kinder hatte sich auf die in Niederraunau ausgeschriebene Stelle beworben, weil sie wieder näher an ihrem Wohnort Krumbach und auch wieder in einer kleineren Einrichtung arbeiten wollte. Nach dem Anbau hat St. Gabriel nun Platz für drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen. Im Moment arbeitet man noch in vier Kindergartengruppen, die bisher noch bestehen und für die man die Genehmigung hat. Ab September wird dann umstrukturiert und die Anmeldungen für die neue Gruppenstruktur stehen auch schon. Bis dahin warten die bereits angeschafften Bettchen, Möbel und Spielmaterialien noch auf ihre endgültige Verteilung. Wenn im Juli die Vorschulkinder langsam den Kindergarten verlassen, kann damit begonnen werden.

    Der Kindergarten in Niederraunau ist komplett barrierefrei

    Tobias Handel, Leitung Bautechnik und Hochbau im Bauamt der Stadt Krumbach, hat das Bauprojekt von Anfang an seit März 2020 mit betreut. Im April dieses Jahres waren die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen und man werde etwas unter 3,5 Millionen Euro dafür abrechnen. Veranschlagt worden war das Projekt damals mit rund 3,54 Millionen Euro. Die Stadt Krumbach ist Hauseigentümer und Bauherr des Projekts.

    Handel erklärt die baulichen Highlights der Einrichtung, wie zum Beispiel ein barrierefreier Zugang über eine Rampe an der Rückseite des Gebäudes und ein eingebauter Aufzug. Der Anbau wurde in Holzbauweise errichtet, das heißt, die Wände bestehen aus Holztafeln, die mit einer Außendämmung versehen wurden. Die Holzwände sind im Innern als solche erkennbar und ergeben ein angenehmes Raumklima. Außerdem verfügt das Gebäude über eine Lüftungsanlage, was in Corona-Zeiten wichtig sei.

    Rücksicht genommen wurde auf die historische Bausubstanz des Alten Schulgebäudes, das einst mithilfe von Kommerzienrat Schleifer erbaut werden konnte. So wurden etwa Teile des schönen Fliesenbodens erhalten oder einst zugemauerte Fenster rückgebaut. Im Altbau befinden sich Funktionsräume, wie der Garderobenbereich, der Eltern-Warteraum, der einst einmal Pfarrbücherei war, das Büro für die Kindergartenleitung und das "Kinderrestaurant", wie der große Speiseraum genannt wird. Für ihn konnte man noch bisheriges Mobiliar verwenden. Im Neubau im ersten Stock sind die Gruppenräume für die Kindergartenkinder mit Spielflur, Kinderatelier, Lese- und Therapieraum sowie dem Mehrzweckraum, der auch Turnhalle ist, untergebracht. Auch ein Personalraum mit kleiner Küche hat hier seinen Platz. Über eine Außenfluchttreppe ist das Evakuierungskonzept im Brandfall gelöst.

    Im Erdgeschoss des Neubaus werden künftig die Kinderkrippengruppen mit je bis zu 15 Plätzen einziehen. Aus den hellen Räumen kann man über eine Terrasse in den Außenbereich gelangen. Angeschlossen an die Krippenräume sind auch Schlafräume und ein Nassbereich mit den notwendigen Sanitäreinrichtungen, die es natürlich auch oben für die Kindergartenkinder gibt. Während der Bauzeit durfte der Kindergarten in ein Containergebäude auf dem Gelände des TSV Niederraunau ziehen. Für diese Kooperation ist die Stadt dem Verein überaus dankbar, erklärt Tobias Handel im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Der Garten des Kindergartens St. Gabriel Niederraunau ist durch den Anbau kleiner geworden. Unterteilt ist er nun in einen Bereich für die Krippenkinder (im Bild) und einen Bereich für die Kindergartenkinder.
    Der Garten des Kindergartens St. Gabriel Niederraunau ist durch den Anbau kleiner geworden. Unterteilt ist er nun in einen Bereich für die Krippenkinder (im Bild) und einen Bereich für die Kindergartenkinder. Foto: Annegret Döring

    "S'Haus hat jetzt halt wieder a G'sicht", sagt Bürgermeister Hubert Fischer. Er spielt an auf den an historische Vorbilder angelehnten Giebel mit Uhr, den das Gebäude bekommen hat. Als Bauherr empfinde man die Kooperation mit einem Träger, hier der Gemeinde St. Michael, als gute Zusammenarbeit. Die Mehrung der Gruppen von ursprünglich dreien sei ganz ganz wichtig im Hinblick auf den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Krumbach. Rund 600 stellt die Stadt zur Verfügung und es seien leider immer noch zu wenige. Die Stadt tue hier, was sie könne und baue praktisch jedes Jahr aufs Neue. In Niederraunau habe man so gebaut, dass es für die nächsten 30 Jahre für eine gute Nutzung reiche. Mit dem Ausbau des Gebäudes in Niederraunau habe die Stadt auch ein Zeichen setzen wollen für die Niederraunauer, für die Entwicklung des Dorfes und dessen Kinder. Das, so finde er, sei "außerordentlich gut gelungen", so Fischer.

    Kinder verschiedener Gruppen dürfen sich in Niederraunau besuchen

    Ein paar Dinge fehlen noch im und am Gebäude, wie zum Beispiel ein entsprechendes (Namens-)Schild oder auf den Fluren sprachanregende Plakate und Bilder. Das Schild ist aktuell mit Absprache des Trägers in Planung. Iris Wojatschek arbeitet mit ihrem Team auch noch an der neuen Kindergartenkonzeption, die die Lehre nach Pfarrer Kneipp mit einbindet und die teiloffen gehalten werden soll. Das war ausdrücklicher Wunsch der Eltern, der sich in zahlreichen Zusammenkünften herauskristallisiert habe. Bisher hatten sich Kinder aus verschiedenen Gruppen nämlich nicht gegenseitig besuchen können während der Betreuungszeit und jede Gruppe arbeitete weitgehend für sich. Das wird nun anders und wird teilweise schon umgesetzt. Ida, die Tochter von Elternbeirätin Selina Binder, erzählt schon ab und zu davon, wen sie in welcher Gruppe besucht hat, wenn sie nach Hause kommt. Nach Aussage ihrer Mutter ist die kleine Ida begeistert davon.

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