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Ein neues Nahwärmenetz für rund 90 Grundstückseigentümer
![Über dieses Grundstück zwischen den beiden südlich gelegenen Anliegern der Halbertshofer Straße soll die Heizzentrale für das Nahwärmenetz in Neuburg erschlossen werden. Weiter unterhalb soll dann das Gebäude entstehen. Über dieses Grundstück zwischen den beiden südlich gelegenen Anliegern der Halbertshofer Straße soll die Heizzentrale für das Nahwärmenetz in Neuburg erschlossen werden. Weiter unterhalb soll dann das Gebäude entstehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Zwei regionale Unternehmen treiben die Energiewende in Neuburg voran. Es gibt Herausforderungen bei der Standortwahl und Bedenken seitens der Anwohner.
Die Firmen Jekle Energie GbR aus Edelstetten und Heidemann Holzenergie GbR aus Erisweiler wollen in Neuburg und Halbertshofen ein Nahwärmenetz aufbauen. Rund 90 Grundstückseigentümer haben laut Bürgermeister Markus Dopfer in beiden Ortsteilen Interesse an einem Anschluss bekundet. Die Heizzentrale soll in einem Grundstück östlich der Halbertshofer Straße entstehen.
Bewährte Betreiber übernehmen Projekt
Beide Unternehmen sind bereits Betreiber von Nahwärmenetzen, Jekle unter anderem in Edelstetten und Heidemann im Industriegebiet Neuburg. Gemeinsam treten sie nun als Investoren und Betreiber für die beiden Ortsteile auf. Der Bereich des Nahwärmenetzes umfasst das Projektgebiet der Dorferneuerung. Die zentrale Frage in der jüngsten Marktratssitzung war, wo die künftige Heizzentrale gebaut werden kann. Es handelt sich dabei um ein Gebäude mit einer Länge von circa 28 Metern, einer Breite von zwölf Metern und einer Höhe von 5,50 Meter.
Standortsuche und Herausforderungen
„Der Kamin der Heizzentrale ragt vermutlich mehrere Meter über den First hinaus“, heißt es in der Sitzungsunterlage des Marktgemeinderates. „Wir hatten den geeigneten Standort, doch leider hat der Grundstückseigentümer kurz vor Abschluss des Vertrages seine Zusage zurückgezogen“, bedauerte der Rathauschef, der in die Standortsuche involviert war. Bei der weiteren Standortsuche blieben die Investoren wie auch Bürgermeister Markus Dopfer bei einem Grundstück südöstlich der Halbertshofer Straße „hängen“. Laut Dopfer hat es den Vorteil, dass von diesem Standort aus die Wärmeversorgung von Neuburg und Halbertshofen optimal gewährleistet sei. Die Zufahrt zu dem südöstlich gelegenen Grundstück könnte über eine freie im Eigentum der Gemeinde befindliche Fläche zwischen den letzten beiden Häusern Richtung Halbertshofen erfolgen. Das Grundstück für die Zufahrt wurde seitens der Gemeinde bisher an einen der beiden Anlieger verpachtet. „Wir haben den Pachtvertrag bereits gekündigt“, sagte der Bürgermeister.
![Kalte Nahwärme soll künftig das neue Baugebiet in der Illertisser Innenstadt versorgen. Kalte Nahwärme soll künftig das neue Baugebiet in der Illertisser Innenstadt versorgen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Da sich das Grundstück für die Hackschnitzelverbrennung im Außenbereich befindet, wird ein Bauleitplanverfahren erforderlich. Dabei werden die sogenannten Träger öffentlicher Belange gehört, dabei können auch Privatpersonen Anregungen und Einwände einbringen. Die Kosten für das Bauleitplanverfahren haben die künftigen Betreiber zu übernehmen. Wie Marktrat und zugleich Mitinvestor Klaus Jekle betonte, werde die Heizzentrale künftig jährlich circa an fünf Tagen mit mehreren Fahrten aufgefüllt. Marktrat Peter Dopfer regte an, die Heizzentrale weiter nordöstlich zu errichten. Laut Jekle sei dies vom Wasserwirtschaftsamt wegen der Überschwemmungsproblematik abgelehnt worden. Jekle betonte zudem, dass sich die Geräuschkulisse in Grenzen halte. „Wie sehen es denn die unmittelbar betroffenen Anlieger?“, fragte Hubert Gaa. Laut Bürgermeister Markus Dopfer habe mit diesen ein Gespräch in Edelstetten stattgefunden. Gegenüber unserer Zeitung betonte zumindest ein Teil der in der Sitzung anwesenden Anlieger mit der Errichtung der Heizzentrale in diesem Bereich nicht einverstanden zu sein. Das ihrer Ansicht nach massive Bauwerk passe nicht in dieses hochsensible Gebiet. Außerdem würde es nicht gerade zur Verschönerung des Ortsbildes aus Richtung Halbertshofen beitragen. Unabhängig davon signalisierten die Markträte gegen die Stimme von Marktrat Peter Dopfer den Bau der Heizzentrale an dieser Stelle zu unterstützen.
Weitere Bauprojekte und Hochwasserschutz
Dem Neubau eines Pumpenhauses mit Sprinklerturm auf dem Grundstück „Megamatplatz 1“ stimmten die Markträte zu. Der Sprinklerturm hat einen Durchmesser von circa zwölf Meter und eine Höhe von fast zehn Metern. Das Pumpenhaus mit Flachdach ist 8,36 Meter lang und 7,36 Meter breit bei einer Höhe von 4,50 Meter. Das Vorhaben soll nördlich des bestehenden Bürogebäudes errichtet werden. Sprinkleranlagen verhindern als automatische Feuerlöschanlage, dass sich ein ausgebrochenes Feuer zum Großbrand entwickelt.
Maßnahmen gegen Hochwassergefahren
Der Markt Neuburg sei aufgrund seiner geografischen Lage bei Starkregenereignissen und Sturzfluten von Überschwemmungen bedroht. Dies habe insbesondere das Unwetter im Juni 2021 gezeigt. Wie Bürgermeister Markus Dopfer betonte, habe der Markt bereits punktuelle Maßnahmen durchgeführt, um heftige Regenereignisse abzufedern. Um dennoch einen noch besseren Schutz aller Ortsteile zu erreichen, kann der Markt Neuburg ein Sturzflutkonzept erstellen lassen. Das Konzept würde gemeinsam mit der Stadt Krumbach erarbeitet. Für die Erstellung des integralen Konzeptes sei ein Fördersatz von 75 Prozent möglich. Die Markträte folgten der Empfehlung von Bürgermeister Dopfer und stellen in einem ersten Schritt einen Förderantrag für dieses kommunale Sturzflutrisikomanagement.
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