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  3. Neuburg: Die Wirtschaft Zur Traube in Höselhurst ist seit 107 Jahren in Familienhand

Neuburg
17.02.2024

Die Wirtschaft Zur Traube in Höselhurst ist seit 107 Jahren in Familienhand

Hildegard und Fritz Mayer freuen sich über jeden Gast im Gasthaus Zur Traube in Höselhurst.
Foto: Dieter Jehle

Nach dem Gottesdienst zum Stammtisch: Das ist Vergangenheit. Gastwirtin Hildegard Mayer aus Höselhurst berichtet über Veränderungen in der Dorfwirtschaft.

In Höselhurst gibt es sie noch: Wirtshaus und Kirche. Über Jahrzehnte hinweg waren kirchliche und weltliche Institution Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Nach dem Gottesdienst ging es zum Stammtisch. „Da hat sich einiges geändert“, lacht Hildegard Mayer. Trotz allem, sie hält eine über 100 Jahre währende Wirthaustradition in Höselhurst aufrecht. Die ehemalige Religionslehrerin ist mit Leib und Seele Gastwirtin. So ist die Dorfwirtschaft Zur Traube heute noch Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens und eine Einkehr wert. In den kommenden Wochen wollen wir in loser Abfolge traditionsreiche Gasthäuser wie die Traube in Höselhurst vorstellen, also Gasthäuser, die oft schon seit Generationen in Familienhand sind.

Vom Berufsalltag abschalten, sich informieren, unterhalten und austauschen. Hildegard Mayer hat die Zeit erlebt, als die Wirtstube für viele noch das zweite Wohnzimmer war. Sie ist in dem Anwesen, in dem sie heute selbst eine abwechslungsreiche Küche und ein kühles Bier anbietet, geboren und aufgewachsen. Sie wohnte mit ihren Eltern und ihrem Bruder im ersten Stock. Das Familienleben fand aber weitgehend in der Wirtsstube statt. Der Nikolaus kam nicht in die Wohnung, sondern immer in die Gaststätte. Die Wirtin habe das Aufwachsen in einem Gasthaus nie belastend empfunden. Sie war nichts anderes gewohnt.

Seit über 100 Jahren ist die Dorfwirtschaft Zur Traube gesellschaftlicher Mittelpunkt.
Foto: Dieter Jehle

„So am späten Nachmittag füllte sich die Stube, am Stammtisch herrschte immer Gedränge“, erinnert sich die Wirtin. Einen Ruhetag gab es früher nicht, sieben Tage war geöffnet. Einige trafen sich auch regelmäßig zum Schafkopfen. X-mal wurden die Karten gemischt. Aber nur einmal gab es einen „Volltreffer“. Zeitzeuge ist ein Bild an der Wand. Es passierte am 26. November 1974 um 21.50 Uhr. Johann Schlosser hatte zum Leidwesen seiner Mitspieler einen „Sie“, also alle Trümpfe, in der Hand. Einen Sie gab es in ihrer Wirtsstube vorher und nachher nicht mehr, ist sich die Wirtin sicher. Auch ihr mittlerweile verstorbener Vater konnte sich nicht daran erinnern. 

Zum Leidwesen seiner Mitspieler hielt Johann Schlosser im Jahre 1974 alle Trümpfe in der Hand. Das war und blieb bis heute einmalig in dem Dorfwirtshaus in Höselhurst. Die Karten wurden eingerahmt.
Foto: Dieter Jehle

Doch die Zeiten haben sich geändert. „Nach und nach sind die Stammtischmitglieder gestorben“, erzählt sie. Der Stammtischnachwuchs blieb aus. Mit dem Rauchverbot im Jahre 2010 kam der endgültige Bruch. Dann blieben die letzten Stammgäste weg. „Rauchen in der Wirtschaft gehörte zum Privileg vieler Gäste, mit dem Verbot blieben sie dann weg.“ Die pensionierte Religionslehrerin führt zusammen mit ihrem Mann Fritz die Gaststätte. Die Wirtin selbst ist im Service tätig. Ehemann Fritz und Tochter Karin bereiten in der Küche die Schmankerl auf. „Wir sind ein Familienbetrieb, dazu gehört auch noch Tochter Martina“, erläutert der ehemalige selbstständige Forstunternehmer. 

Die Großeltern kommen aus Glöttweng

Vor 107 Jahren erwarben Georg und Karolina Anwander aus Glöttweng das Anwesen, damals bestehend aus einer Gast- und Landwirtschaft, in Höselhurst. Eigentümer war der Kronenwirt in Neuburg. Die Großeltern von Hildegard Mayer stammten ursprünglich aus Glöttweng. 1953 übernahmen ihre Eltern Georg und Maria Anwander die Liegenschaft. 1970 gaben sie die Landwirtschaft auf. Seit 1983 führen Hildegard und Fritz Mayer, mittlerweile in dritter Generation, die „Geschäfte“.

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Vor über 100 Jahren erwarben die Großeltern von Hildegard Mayer das landwirtschaftliche Anwesen in Höselhurst.
Foto: Dieter Jehle

Donnerstag ab Mittag und Sonntag ganztags ist die Traube geöffnet. Doch eines stellt die Wirtin klar. „Wenn Gästegruppen oder Vereine kommen wollen, Familienfeiern anstehen oder eine Radlergruppe kurzfristig einkehren möchte, dann öffnen wir.“ Ein Anruf genügt, und sie sperrt die Türen auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten auf. Ein Service, den viele dankbar annehmen. Denn in den meisten Dörfern fehlt mittlerweile die klassische Dorfwirtschaft, und dann geht man eben gern zu Hilde und Fritz nach Höselhurst.

Personalprobleme gibt es in Höselhurst nicht

Immer wieder haben die leidenschaftlichen Wirtshausbetreiber in ihre Gaststätte investiert. 1995 wurde der Wintergarten für 50 Gäste angebaut und 2000 die Küche erneuert. 97 Jahre hielten sie der Memminger Brauerei die Stange. Nach deren Konkurs wird in der Traube Engelbräu aus Rettenberg ausgeschenkt. Diverse Rezepte habe sie von ihren Eltern und Großeltern übernommen. In den Wintermonaten steht stets Rauchfleisch auf der Speisekarte. So wie es ihr Vater einst eingelegt und geräuchert hat. Auch schwäbische Spezialitäten wie Krautkrapfen haben Tradition im Gasthaus Zur Traube. „Wir bieten gutbürgerliche Küche an“, erklärt die Wirtin. Sie nennt zudem Speisen wie Braten, Schnitzel, deftige Brotzeiten und auch vegetarische Gerichte. 

Video: ProSieben

Ein weiteres Standbein ist das Catering. Personelle Probleme kennt die Wirtin nicht. „Wenn es sein muss, packen alle mit an“, freut sich Hildegard Mayer über den familiären Zusammenhalt. Ob die „vierte Generation“ den gesellschaftlichen Mittelpunkt in Höselhurst weiterführt, ist noch unklar. Noch stehen Hilde und Fritz in der Stube. „Wir machen es, solange es uns Spaß macht“, sagt die Wirtin. Man spürt es in diesen Worten. Bei der Traube ist jeder ein gern gesehener Gast. 

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