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Münsterhausen: Wie sich Münsterhausen auf die Gefahr eines Blackouts vorbereitet

Münsterhausen

Wie sich Münsterhausen auf die Gefahr eines Blackouts vorbereitet

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    Das Feuerwehrhaus in Münsterhausen dient in Krisenzeiten als Kommunikationszentrale.
    Das Feuerwehrhaus in Münsterhausen dient in Krisenzeiten als Kommunikationszentrale. Foto: Moritz Ebner

    Die Gefahr eines Blackouts oder einer zeitlich begrenzten und kontrollierten Stromabschaltung (Brownout) ist sicherlich gering, aber dennoch real. Die Gemeinde Münsterhausen hat dafür einen Krisenstab eingerichtet, der im Fall der Fälle zeitnah, unbürokratisch und flexibel Maßnahmen ergreifen kann. 

    Im Bau-, Umwelt- und Hauptausschuss des Marktgemeinderates wurde ein Notfallkonzept für ein solches Szenario vorgestellt. Zusammen mit den weiteren Krisenstabsmitgliedern diskutierten die Marktgemeinderäte verschiedene Möglichkeiten, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Neben den kritischen Infrastrukturen Trink- und Abwasser spielen auch die Kommunikation und Wärmeversorgung eine zentrale Rolle.

    Blackout und Co.: So sorgen Sie für den Notfall vor

    Nahrung für zehn Tage oder mehr sollte meist ausreichen, um auch in schwierigeren Lagen die Zeit zu überbrücken, bis Hilfe eintrifft oder die Situation ausgestanden ist, heißt es vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Auch ein kleiner Vorrat ist besser als kein Vorrat.

    2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag: Für zehn Tage kalkuliert das Amt mit 20 Litern pro Person, dabei sind täglich 0,5 l zum Kochen vorgesehen.

    2200 Kalorien pro Person und Tag: Damit ist im Regelfall der Energiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. Unter www.bbk.bund.de kann man mit Checklisten seinen Vorrat ausgewogen gestalten. Konkrete Beispieltabellen, auch für Vegetarier, sowie einen Rechner gibt es auf dem Ernährungsvorsorge-Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung unter www.ernaehrungsvorsorge.de.

    Nur, was man mag und verträgt: Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Besonderes wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben, sollte man beim Vorrat nicht außer acht lassen.

    Prinzip „lebender Vorrat“: Am besten wird der Vorrat in den alltäglichen Lebensmittelverbrauch integriert. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Neu Gekauftes kommt nach hinten ins Regal, so braucht man erst die älteren Lebensmittel auf.

    Stück für Stück aufbauen: Es ist nicht erforderlich, den Vorrat auf einen Schlag anzulegen. Man kann ihn auch nach und nach aufbauen, indem man beim Einkaufen einfach mehr haltbare Produkte (wie Nudeln) mitnimmt.

    Hinweise zur Lagerung beachten: Lebensmittel sollten kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden, die Verpackung sollte luftdicht sein.

    Medikamente und Hygieneartikel bevorraten: Wer auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, sollte so viel davon zuhause haben, dass man damit über die Runden kommt. Auch Hygieneartikel (Toilettenpapier, Windeln, ...) sollten für zwei Wochen ausreichen. In die Hausapotheke gehören zudem Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Fieberthermometer etc.

    Haustiere nicht vergessen: Auch Haustiere haben im Notfall Bedürfnisse. Deshalb ist es wichtig, ausreichend Nahrung, Einstreu und andere Tierprodukte wie Medikamente auf Vorrat zu haben.

    Campingkocher/Grill nur draußen verwenden: Sonst könnte lebensgefährliches Kohlenstoffmonooxid zu Vergiftungen oder gar zum Tod führen.

    Technische Geräte: Campinglampen, Stirnlampen, Taschenlampen mit Batterien, batteriebetriebenes Radio.

    Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen zuhause haben. (Quellen: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe; Dr. Sandra Kreitner; www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de)

    Die Gemeinde Münsterhausen hat hierfür ein Notstromaggregat angeschafft, welches in Kombination mit einem Aggregat der Faschingsfreunde Münsterhausen die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet sicherstellt. Beim Thema Abwasser stellte Bürgermeister Erwin Haider die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Burtenbach heraus. Das örtliche Klärwerk ist für einen länger andauernden Stromausfall gut gerüstet.

    In den Feuerwehrhäusern Münsterhausen und Hagenried wird im Ernstfall ein Kommunikationszentrum eingerichtet, welches den Austausch mit den zuständigen Behörden im Landkreis sicherstellt. Zudem wird der Krisenstab im Feuerwehrhaus Münsterhausen eingerichtet. Weiter bemühen sich die Feuerwehren um eine Besetzung mit Ersthelfern oder Notfallsanitätern. Eine Unterstützung der Einwohner ist hier ausdrücklich erwünscht, betonten alle Krisenstabsmitglieder einstimmig. Das Thema Wärmeversorgung wird sich kritischer gestalten. Ein Wärmeraum oder ähnliche Einrichtungen werden nur schwer umsetzbar sein. Hier rufen die Beteiligten die Bevölkerung zur gegenseitigen Unterstützung auf.

    Blackout-Szenario: Der Zusammenhalt ist ein wichtiger Eckpfeiler

    Daher werde ein wichtiger Eckpfeiler im Krisenmanagement der Zusammenhalt in der Bevölkerung sein, hieß es. So waren sich alle Krisenstabsmitglieder einig, dass eine mögliche Notfallsituation nur mit einer gehörigen Portion Solidarität und Eigenverantwortung gelingen könne. Sie rufen die Einwohner dazu auf, Notfallvorräte anzulegen und sich im Rahmen der Nachbarschaftshilfe gegenseitig zu unterstützen. „Wir haben den Fall noch nie gehabt und haben ihn hoffentlich auch nie“, sagte Erwin Haider zum Ende der Krisenstabssitzung mit Blick auf die vielen teilweise nicht vorherzusehenden Faktoren in einer solchen Notsituation. „Dennoch sehe ich uns für einen Ernstfall gut gerüstet“, ergänzte Haider.

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