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Münsterhausen: Was Ex-Bürgermeister Hartinger in Münsterhausen geschafft hat

Münsterhausen

Was Ex-Bürgermeister Hartinger in Münsterhausen geschafft hat

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    Nach 30 Jahren Tätigkeit auf kommunaler Ebene, davon zwölf Jahre als Erster Bürgermeister, ging Robert Hartinger am 30. April dieses Jahres in den wohl verdienten Ruhestand. Unser Bild zeigt ihn in seinem Versicherungsbüro.
    Nach 30 Jahren Tätigkeit auf kommunaler Ebene, davon zwölf Jahre als Erster Bürgermeister, ging Robert Hartinger am 30. April dieses Jahres in den wohl verdienten Ruhestand. Unser Bild zeigt ihn in seinem Versicherungsbüro. Foto: Werner Glogger

    „Jetzt muß ich mich erst an die neu gewonnene Freiheit gewöhnen. Eine Last ist weg und ich kann meinen Feierabend genießen.“ Diese Erkenntnis zieht Robert Hartinger aus dem ersten Monat nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Bürgermeister der Marktgemeinde Münsterhausen. „Sie war gekennzeichnet von viel Arbeit, hohem Zeiteinsatz, großer Verantwortung, manchmal auch nervenaufreibend, aber immer überwog die Genugtuung über das gemeinsam Geschaffene“, fügt er an.

    Dem waschechten Münsterhauser, 1959 geboren und in der Marktgemeinde zusammen mit zwei Geschwistern aufgewachsen, wurde die Kommunalpolitik vermutlich schon in die Wiege gelegt. Bereits sein Großvater leitete von 1932 bis 1945 die Mindeltalgemeinde und Vater Paul Hartinger fungierte von 1972 bis 1990 als Gemeindechef. Nach der Ära Anton Hartl von 1990 bis 2008 trat Robert Hartinger seine Nachfolge an, nachdem er schon seit 1990 dem Marktgemeinderat angehörte und von 2005 bis 2008 der Stellvertreter Hartls war.

    Hartinger engagierte sich schon in seiner Jugend politisch

    Schon von Jugend an engagierte sich Hartinger für die Politik, indem er den Ortsvorsitz der Jungen Union und später den Stellvertreterposten der Kreis-JU innehatte. Zu erwähnen wäre ferner, dass mit seiner Tochter, seit sechs Jahren im Marktgemeinderat, der Grundstein in der Kommunalpolitik für die nächste Generation gelegt ist.

    Erwin Haider ist Hartingers Nachfolger als Bürgermeister in Münsterhausen.
    Erwin Haider ist Hartingers Nachfolger als Bürgermeister in Münsterhausen. Foto: Sammlung Haider

    Wer in so einer Position wie es Hartinger war, ist in weiteren Gremien ein gefragter Mann. In seinem Heimatort ist er Mitglied in fast allen Vereinen, dabei Gründungsvorstand im Fischereiverein und Ortsvorsitzender der CSU. Zwölf Jahre gehörte er dem Kreistag an. Er bekleidete das Amt des Vorsitzenden im Abwasser-Zweckverband Burtenbach-Münsterhausen, war stellvertretender Vorsitzender in der Verwaltungsgemeinschaft Thannhausen und Vorstandsstellvertreter im Schulverband Mittelschule Thannhausen.

    Nebenbei betrieb Hartinger stets sein Versicherungsbüro

    Neben seinem Beruf als Versicherungskaufmann, seit 30 Jahren mit eigenem Büro in Thannhausen, verbleibt da nur ein verschwindend geringer Anteil für seine Familie und Hobbys. Zahlreiche Maßnahmen vornehmlich in der Marktgemeinde erforderten einen hohen persönlichen Einsatz, war Hartinger doch Ideengeber, Motor und verantwortlich für eine erfolgreiche Durchführung. Hartinger bedauert sehr, dass es aufgrund der Corona-Krise keine Abschlusssitzung geben konnte. Gerne hätte er sich wie sonst üblich, von seinen Ratsmitgliedern verabschiedet, um dabei Rückschau zu halten und sich für die konstruktive Zusammenarbeit zu bedanken. In einem schriftlichen Statement ging er deshalb auf die wichtigsten Vorhaben ein, bei denen der Bau der Ortsumfahrung den Status eines „Mammut-Projektes“ einnimmt. Doch auch die Dorferneuerung begleitete Hartinger in seiner Amtszeit und brachte eine Vielzahl von nützlichen Veränderungen für das Ortsbild.

    Robert Hartinger im Alter von 25 Jahren, mit seiner Yamaha XJ 900. Für sein Hobby hat er jetzt wieder mehr Zeit.
    Robert Hartinger im Alter von 25 Jahren, mit seiner Yamaha XJ 900. Für sein Hobby hat er jetzt wieder mehr Zeit. Foto: Sammlung Hartinger

    Als positiven Effekt bezeichnete er es, dass damit eine noch intensivere Zusammenarbeit der Vereine und in der Folge ein besseres Zusammenleben, für das er sich auch persönlich einsetzte, in der Marktgemeinde erreicht wurde. Dem Beginn der Dorferneuerung 2008 folgten Sanierung und Anbau Kita, Krippe und Hort, Sanierungen an Kapellen, weiteren Gebäuden, Straße und Feldwegen, der Baubeginn des Rathauses der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Thannhausen, die Neuerstellung des Flächennutzungsplanes, Anbau an den Bauhof sowie Sanierung und Neubau Kindertagesstätte.

    Hartinger hinterlässt in Münsterhausen solide Finanzen

    Zunächst lag der Grunderwerb bei 25 Hektar und erweiterte sich auf insgesamt 40 Hektar für die Ortsumfahrung und Baugebiete. Mit der Erneuerung der Technik einschließlich Betonsanierung des Hochbehälters ist die Wasserversorgung auf einem modernen und zeitgemäßem Stand. Bauwilligen und Gewerbetreibenden bieten sich nach Ausweisung von Baugebieten Möglichkeiten, sich in Münsterhausen anzusiedeln. Hinzu kommt der Breitbandausbau in den Ortsteilen, Bau des Hochwasserschutzes oder Verbesserungen im Naturschutz und vieles mehr.

    Trotzdem konnten dank einer soliden Finanzpolitik und einer guten wirtschaftlichen Entwicklung der Stand der Rücklagen auf knapp sieben Millionen Euro erhöht werden. Wenn es auch in Anbetracht der Vielzahl von Maßnahmen gelegentlich Probleme gab, die sich aber stets zum Guten entwickelten, erinnert sich Hartinger gerne an erfreuliche Ereignisse. So durfte er 90 Trauungen vollziehen, darunter auch für alle drei Kinder einer Familie oder jene des Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein.

    Im Ruhestand will Robert Hartinger mehr Zeit mit der Familie verbringen

    Mit großer Freude erzählt er von seiner ersten Amtshandlung am 1. Mai 2008, als der örtliche Schützenverein seine selbst gebaute Salutkanone, die nur bei großen Festlichkeiten zum Einsatz kommt, einweihte.

    Als „frisch gebackenem“ Bürgermeister stand ihm der erste ohrenbetäubende Schuss zu. Ein gelungener und zugleich spektakulärer Auftakt für seine nachfolgende zwölfjährige arbeitsreiche Bürgermeisterkarriere. Verständlich, dass er sich jetzt im Ruhestand mehr seiner Familie, seinen Kindern und den drei Enkeln widmen und seinen Hobbys, Fahrrad fahren, Wandern und Jagd nachgehen kann.

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