In Gesprächen über Münsterhausen fällt nicht selten sofort das Stichwort Ortsumgehung. In der Tat hat der Bau der Umgehung den Ort nachhaltig verändert. Der Verkehr ist draußen, sagt Bürgermeister Erwin Haider. Und das biete die Chance, den Ort selbst noch stärker als bisher mit Leben zu erfüllen. Wie aber soll dies konkret aussehen, beispielsweise bei den Einkaufsmöglichkeiten, bei der Verkehrsanbindung oder bei den Wohnmöglichkeiten? Die Marktgemeinde möchte all diese Themen strategisch, mit einem neuen Gemeindeentwicklungskonzept, angehen. Die Bürgerbeteiligung spielt dabei eine zentrale Rolle. Am Samstag, 12. November, findet zwischen 13 Uhr und circa 18 Uhr eine Bürgerwerkstatt im Sportheim
Für die Sitzung zur Ortsentwicklung am Samstag, 12. November, sind drei Themenschwerpunkte vorgesehen: Im Schwerpunkt Nahversorgung/Grundversorgung vor Ort geht es unter anderem um Einkaufsmöglichkeiten und die medizinische Versorgung. Haider berichtet, dass gerade ausgelotet werde, ob in dem rund 2000 Einwohner zählenden Münsterhausen ein Supermarkt eingerichtet werden könne. Geklärt werden müsse die Frage des möglichen Standorts.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Bürgerwerkstatt am 12. November ist das Thema Mobilität (Nahverkehr und klimafreundliche Mobilität, aber auch Barrierefreiheit). Und dann wird auch noch über Wohnen und Leben im Alter (auch Freizeitmöglichkeiten) gesprochen. Bürgermeister Haider verweist auf den Bereich des Keppeler-Anwesens, in dem im Rahmen eines Modellprojekts zusammen mit Donautal Aktiv das Thema Generationenwohnen (neun Wohnungen) auf den Weg gebracht werden soll. Ein Förderbescheid werde demnächst überreicht.
Bei der Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts für Münsterhausen und seiner Ortsteile arbeitet die Marktgemeinde eng mit dem Planungsbüro Daurer + Hasse aus Wiedergeltingen zusammen. Unterstützt wird das Projekt vom Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach. Ziel ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger einzubinden.
Die Kinderbetreuung ist ein zentrales Thema in Münsterhausen
Wie in vielen anderen Kommunen spielt auch in Münsterhausen bei der Ortsentwicklung das Thema Kinderbetreuung eine zentrale Rolle. Bürgermeister Haider berichtet im Gespräch mit unserer Redaktion ausführlich über die laufenden Planungen der Marktgemeinde, die unter anderem einen Kindergartenneubau vorsehen. Beim Thema Kinderbetreuung arbeitet die Marktgemeinde auch eng mit der Musikvereinigung zusammen, vorgesehen ist ein Anbau an das Heim der Musikvereinigung. Haider spricht von einer Win-win-Situation. Wichtig sei für die Marktgemeinde der Erhalt und die weitere Entwicklung der Grundschule. Diese sei im digitalen Bereich hervorragend ausgestattet.
Auf der Tagesordnung der Marktratssitzung am Montag, 7. November, ab 20 Uhr steht unter anderem auch das Thema Breitbandausbau. Glasfaser in jedes Haus, das sei ein wesentliches Ziel der Marktgemeinde, betont der Bürgermeister.
Mit Blick auf die weitere Ortsentwicklung gebe es in der Marktgemeinde einen Vitalitätscheck. Dabei werde, so Haider, unter anderem ermittelt, wo es noch freue Bauplätze gebe. Deutlich sichtbar seien die Vorteile, die der Bau der Umgehung für Münsterhausen gebracht habe. Die Verkehrsbelastung im Ort habe klar abgenommen, das eröffne der Marktgemeinde neue Möglichkeiten.
Ein weiteres herausragendes Thema sei die gewerbliche Entwicklung, denkbar sei eine Erweiterung des Gewerbegebiets im Norden. Mit Firmen wie beispielsweise Gerstlauer Amusement Rides oder dem Elektronik-Spezialisten Habemus sei das Gewerbe in Münsterhausen stark vertreten. Bürgermeister Erwin Haider ist in führender Position bei Gerstlauer Amusement Rides beschäftigt. Wiederholt hat der 56-Jährige betont, dass sein Arbeitgeber ihm für die Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister großen Gestaltungsspielraum lasse. Dafür sei er sehr dankbar.
Erwin Haider hat eine Bürgersprechstunde für die Münsterhauser eingeführt
Wenn Haider über seine Tätigkeit als Bürgermeister spricht, dann fällt immer wieder das Stichwort Bürgerbeteiligung. Eingeführt hat er eine Bürgersprechstunde, die in der Regel jeden Monat (jeweils zwei Stunden) stattfindet. Haider hat wiederholt hervorgehoben, dass es für ihn ein zentrales Ziel sei, gerade in der jungen Generation "die Leidenschaft für unseren Markt und die Kommunalpolitik zu wecken".
Die Leidenschaft "Kommunalpolitk" begleitet ihn selbst schon seit Langem. Haider war zwölf Jahre Marktrat und vier Jahre davon Zweiter Bürgermeister. So kennt er die kommunalpolitischen Abläufe bestens. Nun gibt es mit dem Gemeindeentwicklungskonzept einen neuen, wesentlichen Schritt für die Münsterhauser Ortsgestaltung.