Auf der Bürgerversammlung der Gemeinde Münsterhausen informierten Bürgermeister Erwin Haider und Wilhelm Daurer vom Planungsbüro Daurer+Hasse zu den bürgerrelevanten Themen 2023 und zum aktuellen Stand der Gemeindeentwicklung.
Zu Beginn der Sitzung informierte der Bürgermeister die rund 60 Anwesenden zur aktuellen Bevölkerungsentwicklung. Positiv hervorzuheben ist, dass die Gemeinde stetig wächst und mit 2049 Einwohnern zum zweiten Mal in Folge die 2000er-Marke knacken konnte. Ein Nebeneffekt sind die dadurch steigenden Schülerzahlen, die die Gemeinde im Bereich der Kinderbetreuung vor neue Herausforderungen stellen wird. Mit der Einweihung der neuen Hortgruppe im örtlichen Musikerheim und dem geplanten Neubau einer Kinderbetreuungseinrichtung sei die Gemeinde zwar auf einem guten Weg, jedoch wird der Bedarf stetig steigen und auch diese Kapazitäten könnten in Zukunft nicht ausreichend sein. Haider betonte die Herausforderungen, die sich hier bei der Planung ergeben.
Finanzielle Engpässe werden sich voraussichtlich 2025 erst entspannen
Der Tagesordnungspunkt Finanzen sorgte bei den Besuchern für Aufsehen. Der Bürgermeister stellte fest, dass aufgrund von ausfallenden Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2023 und geringeren Fördergeldern, die Gemeinde finanziell keine großen Sprünge mehr leisten kann. Voraussichtlich wird sich diese Situation erst wieder 2025 entspannen. Um weiter solide haushalten zu können, ist die Gemeinde gezwungen, die Rücklagen in Höhe von drei Millionen Euro fast gänzlich aufzubrauchen. Zudem soll über eine Erhöhung der örtlichen Hebesätze bei der Grundsteuer neues Kapital in die Gemeindekassen fließen. Eine Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren wurde vom Marktgemeinderat bereits Anfang des Jahres beschlossen.
Nach einem detaillierten Rückblick auf das Jahr 2022 mit den Themenschwerpunkten Baumaßnahmen, Personelles, Vereinsleben, Natur und Umwelt, wagte der Bürgermeister einen kurzen Ausblick auf aktuelle Themen und einige Maßnahmen 2023. Wichtige Themen sind laut Erwin Haider das Bauprojekt zum generationenübergreifenden Wohnen am Keppeler-Anwesen, die Baumaßnahmen zur Kinderbetreuung, der Ausbau des Mindeltalradweges, sowie der Glasfaserausbau in der Gemeinde.
Umfrage in der Gemeinde: Münsterhauser Bürger sollen sich beteiligen
Nach einer kurzen Unterbrechung informiert Herr Wilhelm Daurer die Anwesenden zum aktuellen Stand der Gemeindeentwicklung. Derzeit läuft eine Umfrage unter allen Bewohnern der Gemeinde zu den Themen "Mobilität und Versorgung" und "Leben und Wohnen im Alter". Aus den Ergebnissen der Umfrage erhofft sich das Planungsbüro und der Marktgemeinderat neue Impulse für die künftige Schwerpunktsetzung beim Gemeindeentwicklungskonzept. Daurer ermutigte alle Einwohner zur Teilnahme bis 9. April. Ein besonderes Anliegen war es ihm, den "Vitalitätscheck" der Gemeinde vorzustellen.
Allein im Hauptort Münsterhausen hat es derzeit 185 Befunde, das entspricht ca. 30 Hektar Fläche, mit Entwicklungspotenzialen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um nicht genutzte Hofstellen, Baulücken und weitere nicht genutzte Flächen im Ort. Bei einer Gemeinde dieser Größe wären 120 Befunde die Regel. Daher sei es zwingend erforderlich, weitere Maßnahmen zur innerörtlichen Entwicklung voranzutreiben. Darauf aufbauend präsentierte Daurer Überlegungen zur Neugestaltung des ehemaligen Schwarzkopfgeländes. Auch hier sind Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern gerne gesehen.