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Münsterhausen: Im Münsterhauser Pfarrgemeinderat war er ein Mann der ersten Stunde

Münsterhausen

Im Münsterhauser Pfarrgemeinderat war er ein Mann der ersten Stunde

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    Von Oktober 1989 bis Juli 2020 arbeitete Helmut Atzkern (rechts) als Pfarrgemeinderatsvorsitzender eng mit dem langjährigen Münsterhauser Pfarrer Mirko Cavar (links) zusammen.
    Von Oktober 1989 bis Juli 2020 arbeitete Helmut Atzkern (rechts) als Pfarrgemeinderatsvorsitzender eng mit dem langjährigen Münsterhauser Pfarrer Mirko Cavar (links) zusammen. Foto: Monika Leopold-Miller

    Helmut Atzkern ist seit zehn Jahren im Ruhestand. Aber an vier Tagen in der Woche sitzt er für einen halben Tag in einem repräsentativen Büro im Mutterhaus des Ursberger Klosters. Der ehemalige Bankdirektor ist ehrenamtlich verantwortlich für die Innenrevision des Dominikus-Ringeisen-Werks. Er wolle vital und aktiv bleiben, täglich spüren, dass er gebraucht und sein Tun geschätzt werde, erklärt Helmut

    Acht Jahre arbeitet er nun schon ehrenamtlich für das Dominikus-Ringeisen-Werk. Andere Aufgaben erledigt er schon länger, beispielsweise den Vorsitz bei der Ehrenamtsorganisation „Stellwerk“ oder die Aufgabe des Schatzmeisters beim Förderverein Frauenkirche oder beim Tennisklub seiner Heimatgemeinde.

    Das Ehrenamt ist zentraler Bestandteil seines Lebens

    Das Ehrenamt gehört zum Leben von Helmut Atzkern ganz selbstverständlich dazu. In unterschiedlichen Bereichen bewährte er sich, vor allem aber zeigte er Stehvermögen. Den besten Beweis dafür liefert die Tatsache, dass Helmut Atzkern bei der Einrichtung des Pfarrgemeinderats in Münsterhausen vor 50 Jahren ein Mann der ersten Stunde war, dass er damals den Vorsitz übernahm und dem Amt bis heute treu geblieben ist. Fünf Pfarrer hatte die Pfarrgemeinde seither, sechsmal wechselte der stellvertretende Vorsitzende, Helmut Atzkern als Pfarrgemeinderatsvorsitzender blieb.

    Der damalige Kirchenpfleger Karl Höck habe ihn aufgefordert, bei der Gründung des Pfarrgemeinderats mitzuwirken, erinnert sich Atzkern. Der Kirchenpfleger wusste wohl, was er tat, denn der seinerzeit 25-jährige Helmut Atzkern war lange Ministrant und Oberministrant gewesen, er sang im Kirchenchor und engagierte sich für den Schul- und Breitensport.

    Eine Person, die neben Schule und Beruf eine solche Mehrbelastung nicht scheut, auf die kann man bauen. Es sollten für Helmut Atzkern und den Pfarrgemeinderat ereignisreiche und fruchtbare 50 Arbeitsjahre werden: Die kirchlichen Gebäude waren zu renovieren. Die ehemalige

    Helmut Atzkern an seinem früheren Arbeitsplatz in der Raiffeisenbank Thannhausen.
    Helmut Atzkern an seinem früheren Arbeitsplatz in der Raiffeisenbank Thannhausen. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Immer wieder waren besondere Herausforderungen zu meistern, erinnert sich Helmut Atzkern. Um den Umbau des Pfarrheims zu finanzieren, habe der Pfarrgemeinderat „Hausrezepte aus Münsterhausen“ gesammelt und verlegt, 5000 Exemplare seien damals verkauft worden.

    Auch eine Zeit ohne Pfarrer, von Februar bis Oktober 1987, war durchzustehen. Für die Feier des Sonntagsgottesdienstes musste Woche für Woche ein Geistlicher aus dem Umland gewonnen werden, was, wie Helmut Atzkern berichtet, in allen Fällen gelang. Was aber würde geschehen, wenn es ein so starkes Laienengagement innerhalb der Kirche nicht gäbe? Vieles, was den Christen in der Gemeinde längst ans Herz gewachsen ist, gäbe es nicht oder nur in einem stark begrenzten Umfang.

    Gerade in einer Zeit, in der Priestermangel herrsche und deshalb die Pfarreiengemeinschaften immer größer würden, gewinne auch die Mitwirkung engagierter Laien an Bedeutung, ist sich Helmut Atzkern sicher.

    Verlässliche, aber auch kritische Partner

    Die ehrenamtlichen Laien sollten aber nicht nur die Wasserträger sein, meint er, sondern „verlässliche und kritische Partner der geweihten Verantwortungsträger“. Die Mitarbeit in der Kirchengemeinde sei vor allem dann attraktiv, wenn die Laien mitberaten, mitentscheiden und die Zukunft der Kirche mitgestalten könnten.

    Zum 60. Geburtstag und zur 35-jährigen Tätigkeit als Pfarrgemeinderatsvorsitzender war Helmut Atzkern vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber eingeladen worden. Nun feiert er am 18. April den 75. Geburtstag und kann auf 50 Jahre Tätigkeit als Pfarrgemeinderatsvorsitzender zurückblicken. Mit dem Feiern ist es in Corona-Zeiten so eine Sache. Aber auf den Dankgottesdienst zu seinem außergewöhnlichen Jubiläum am 25. April freut er sich.

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