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Münsterhausen: Feuerwehr Münsterhausen feiert ihr 150. Jubiläum mit Streetfood

Münsterhausen

Feuerwehr Münsterhausen feiert ihr 150. Jubiläum mit Streetfood

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    Am Festprogramm Beteiligte: (von links) Ludwig Eierschmalz-Jungbauer (Öffentlichkeitsarbeit), Kathrin Denk (2. Vorsitzende), Wolfgang Seitel (langjähriger Vorsitzender).
    Am Festprogramm Beteiligte: (von links) Ludwig Eierschmalz-Jungbauer (Öffentlichkeitsarbeit), Kathrin Denk (2. Vorsitzende), Wolfgang Seitel (langjähriger Vorsitzender). Foto: Klemens Funk

    Am ersten Wochenende im September lädt die Freiwillige Feuerwehr Münsterhausen zur Feier ihres Gründungsjubiläums ein. Dass in die Planungen des Festverlaufes nicht nur die Erfahrungen der Älteren eingeflossen sind, verrät schon das Motto "Streetfood Festival". In diesem Programm stecken auch die Ideen der jüngeren Mitglieder. "Unser Festprogramm will ein Angebot von allen und für alle Generationen sein. Nicht nur die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr füreinander, auch dieses Fest lebt vom Miteinander aller Altersgruppen." So formuliert es Wolfgang Seitel, der 25 Jahre lang Vorstand der Freiwilligen

    Angesichts der Vielfalt von Aufgaben, die sich heute der Feuerwehr stellen und die parallel dazu ein immer umfangreicheres Spektrum von Kompetenzen erfordern, ist es durchaus bewundernswert, wenn es in einer Kommune eine funktionierende Freiwillige Feuerwehr gibt. Seit der Gründung im Jahre 1872, als die Wehr noch ausschließlich auf Brandbekämpfung eingerichtet war, müssen heute Feuerwehrleute mit Hochwasserbekämpfung, Absicherung und Bergungsassistenz bei Verkehrsunfällen, Türöffnungen und manch anderen Aufgaben vertraut und darin geübt sein. Eine der kuriosen Aufgaben stellte sich der Münsterhauser Wehr vor einigen Jahren am Fronleichnamstag, als sich mitten auf einem Gehweg plötzlich ein großes und tiefes Loch auftat.

    Laden zum Streetfood Festival ein: Sebastian Zacher (1. Vorstand) und Kathrin Denk (2. Vorstand).
    Laden zum Streetfood Festival ein: Sebastian Zacher (1. Vorstand) und Kathrin Denk (2. Vorstand). Foto: Ludwig Eierschmalz-Jungbauer

    24 Stunden, 7 Tage die Woche, das ganze Jahr über an Sonn- und Feiertagen einsatzbereit zu sein, um oftmals gefährliche und belastende Aufgaben zu übernehmen und zwar ehrenamtlich, das stellt schon hohe Anforderungen. Dass sich trotz des gesellschaftlichen Trends, der eine rückläufige Bereitschaft zum Ehrenamt beschreibt, seit 150 Jahren immer wieder auch unter der jüngeren Generation genügend Frauen und Männer für den Dienst in der Feuerwehr finden, das ist schon erstaunlich. Für die Sicherheit unserer Dörfer, Märkte und Kleinstädte ist die Freiwillige Feuerwehr unentbehrlich und getreu dem Motto "dem Nächsten zur Wehr" gelebte gesellschaftliche Solidarität.

    Münsterhausen hat Vorteile bei der Nachwuchsgewinnung

    Um kontinuierlich für Nachwuchs zu sorgen, wurde zudem 1991 die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen, um die sich drei Jugendwarte kümmern. Inzwischen können Mädchen und Jungen bereits mit Erreichen des 12. Lebensjahres eintreten. Heuer sei mit 17 Interessenten ein neuer Rekord erreicht worden, berichtet die 2. Vorsitzende Kathrin Denk. Sie werden von den Jugendwarten nicht nur an die künftigen Aufgaben der Feuerwehr herangeführt und darin trainiert, sondern sammeln auch Erfahrungen im Gemeinschaftsleben. Dazu werden mit Gleichaltrigen aus Nachbarwehren und zusammen mit dem Rettungsdienst realitätsnahe Gemeinschaftsübungen durchgeführt, ebenso können die Jugendlichen spannende Tage im Ferienlager erleben. Die Erfahrungen aus bisher 31 Jahren Jugendarbeit zeigen, dass doch ein hoher Prozentsatz mit 18 Jahren in den aktiven Dienst wechselt.

    Freiwillige Feuerwehr Münsterhausen im Jahr 2018.
    Freiwillige Feuerwehr Münsterhausen im Jahr 2018. Foto: Tobias Atzkern

    Freilich bleibt die Gewinnung von Nachwuchs eine dauerhafte Herausforderung, gerade auch wegen vorübergehender oder dauerhafter Veränderung des Wohnsitzes zum Beispiel in Zusammenhang mit dem Studium. Ein Vorteil besteht für Münsterhausen darin, dass es attraktive Arbeitsplätze vor Ort gibt und bei Einsätzen auf dort beschäftigte Einheimische zurückgegriffen werden kann. Auch Angestellte, die andernorts wohnen, stellen sich bei Alarm zur Verfügung. Außerdem schätzen Kommandant Thomas Miller und die Vorstandschaft der Feuerwehr die vorbildliche Mitwirkungsbereitschaft aller Münsterhauser Firmeninhaber. Sie alle erlauben ihren Mitarbeitern, zu Einsätzen den Arbeitsplatz zu verlassen. Dies ist heute nicht mehr allerorts üblich. Als weiteren Vorteil sehen die Verantwortlichen die Einsatzbereitschaft der Landwirte, die bei Bedarf mit ihren Fässern selbstverständlich die Wasserzufuhr unterstützen.

    Anlass für die Gründung einer Ortsfeuerwehr, eine der Ersten im Umkreis, war ein verheerender Großbrand mit einem Todesfall. Bald wurde das erste Feuerwehrrequisitenhaus errichtet. Es diente der Unterbringung einer Druckpumpe mit Schläuchen, von Feuereimern, Leitern, von Spießen und Haken sowie eines zweirädrigen Handkarrens.

    Der langjährige Vorstand Wolfgang Seitel und Kathrin Denk (2. Vorstand) mit dem
Originalschild des ersten Feuerwehrhauses.
    Der langjährige Vorstand Wolfgang Seitel und Kathrin Denk (2. Vorstand) mit dem Originalschild des ersten Feuerwehrhauses. Foto: Klemens Funk

    Kulinarische und musikalische Vielfalt bei der Jubiläumsfeier

    Das heutige Feuerwehrhaus bietet eine Schlauchtrocknung, einen Schulungsraum und Garagen für die drei Fahrzeuge. Bei dessen Bau erbrachten Freiwillige über 3000 Stunden freiwilliger Arbeitsleistung, bis es 1988 eingeweiht werden konnte. Freilich genügt es heutigen Anforderungen nicht mehr. Die bauliche Erweiterung ebenso wie die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeugs sind anstehende Projekte. Der Feuerwehrverein mit seinen circa 150 Mitgliedern unterstützt aus Mitteln, die über Kesselfleischessen, Mitwirkung beim Marktfest und Nachtumzug sowie durch die Jubiläumsfeier am 3. und 4. September eingenommen werden zum Beispiel die Anschaffung von Schutzausrüstung.

    Für das Jubiläum hat das Vorstandsmitglied Ludwig Eierschmalz-Jungbauer eine sehr informative und bunte Broschüre zusammengestellt, die auch Auszüge aus der Chronik beinhaltet. Auf der Speisekarte des Festes steht eine große Auswahl an Angeboten, von Speckflecka über Kässpätzla, Bratensemmeln, Pizzatoast, Gyros, Currywurst bis Burger: Da dürfte für jede Geschmacksrichtung etwas dabei sein. Übrigens gibt es bei den Imbissbuden nicht nur Stehtische, sondern wer will, kann auch einen gemütlichen Sitzplatz finden.

    So bunt gemischt wie das kulinarische Angebot ist auch das musikalische, das am Samstagabend mit der Gruppe Humpa Bumpa aus Oberneufnach beginnt. Bekannt auch aus dem Fernsehen spielen sie Stücke von Bayerischer Blasmusik bis Bon Jovi, zwischendurch überstrahlt vom Feuerwerk. Am Sonntag wird im Anschluss an den Gottesdienst in der Kirche der Festakt stattfinden. Auf dem weiteren Programm stehen Belustigungen für Kinder, Darbietungen der Theaterfreunde sowie der Sportschule Mayer und die Ausstellung von Oldtimerfahrzeugen benachbarter Feuerwehren. Beim Festwochenende soll es so sein wie bei der Feuerwehr, meint Wolfgang Seitel: Das Programm ist generationsübergreifend. Es scheint einzutreffen, wie Bürgermeister Haider in seinem Grußwort schreibt: "Die Leistungskraft der Feuerwehr wird sie an den Jubiläumsfeierlichkeiten unter Beweis stellen, davon bin ich überzeugt."

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