Das Thema Naturschutz spielt für die Münsterhauser offensichtlich eine wichtige Rolle. Rund 50 Interessierte haben sich zum Waldbegang eingefunden. Der gut zweistündige Rundgang durch den nahegelegenen Wald wurde unter anderem vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach (AELF) gestaltet und begleitet. Die Besucher erhielten einen detaillierten Einblick in die derzeitigen Herausforderungen beim Thema Waldwirtschaft. Obwohl die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit derzeit insbesondere von der jungen Generation in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt werden, waren kaum Jugendliche und junge Erwachsene bei der Waldbegehung vertreten.
Da der Klimawandel auch vor den heimischen Wäldern nicht haltmacht, sei es notwendig, sich mit neuen Nutzungsformen auseinanderzusetzen, hieß es auf der Veranstaltung. Derzeit ist der vorherrschende Baum ganz klar die Fichte, die rund 75 Prozent des Gesamtbestandes ausmacht. Weitere 5 Prozent sind weitere Nadelhölzer und rund 20 Prozent Laubgehölz. Zukünftig wird sich der Prozentsatz deutlich in Richtung Laubhölzer verschieben. Insbesondere die Buche, die (Rot)Eiche und der Bergahorn sind vielversprechende Baumarten. Hubert Forstner, Förster vom AELF Krumbach, verweist auf die hervorragende Bodenqualität, mit der hier vieles möglich ist. Weitere Stationen auf dem Rundweg waren Weißtannen-, Roteichen- und Eichengruppen, die im "Unteren Wald" hervorragend wachsen.
Münsterhausen ist auf einem guten Weg zur rentablen Waldwirtschaft
Im Vergleich zur restlichen Bundesrepublik ist man in Münsterhausen und Umgebung bereits auf einem sehr guten Weg. Entstehende Freiflächen werden bereits konsequent nach den neuen Richtlinien genutzt. Diese Anstrengungen gilt es nun fortzuführen, um auch in Zukunft noch eine rentable Waldwirtschaft sicherzustellen.
Auf Einladung von Bürgermeister Erwin Haider waren auch Ruth Abmayr (Bezirkstagskandidatin Freie Wähler) und Marina Jakob (Landtagskandidatin Freie Wähler) vor Ort, die beide selbst einen Wald bewirtschaften. Sie betonten: "Der Waldbegang in Reichertsried hat uns ganz deutlich gezeigt, wie wichtig der Waldumbau für die Zukunft unserer Wälder ist. Neben der klassischen Fichte müssen zukünftig vermehrt auch die Buche oder Eiche zum Einsatz kommen. Hier leisten unsere Ämter und Forstbetriebsgemeinschaften hervorragende Beratungsarbeit bei unseren Waldbauern. Mit dem Waldförderprogramm von der Bayerischen Staatsregierung wird dieser Waldumbau glücklicherweise auch finanziell unterstützt. Eines ist uns jedoch ganz wichtig: Wir wollen den Wald erhalten, indem wir ihn nutzen. Jegliches Verbot von Holzheizungen, welches gerade auf Bundesebene diskutiert wird, und jegliche weitere Waldstilllegungen lehnen wir mit Nachdruck ab."