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Münsterhausen/Augsburg: Verein "Stricken für Obdachlose" wird mit der Silberdistel ausgezeichnet

Münsterhausen/Augsburg

Verein "Stricken für Obdachlose" wird mit der Silberdistel ausgezeichnet

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    Kürzlich wurde der Verein Stricken für Obdachlose e. V. aus Münsterhausen mit der Silberdistel ausgezeichnet: MN-Redakteur Oliver Wolff bei der Ehrung mit Vereinsgründerin Alexandra Hager (links).
    Kürzlich wurde der Verein Stricken für Obdachlose e. V. aus Münsterhausen mit der Silberdistel ausgezeichnet: MN-Redakteur Oliver Wolff bei der Ehrung mit Vereinsgründerin Alexandra Hager (links). Foto: Tanja Gimmi

    Es beeindruckt nicht nur Alexandra Hager selbst, was aus ihrer Idee bereits geworden ist. Die Gründerin des Vereins Stricken für Obdachlose hatte ein paar Tränen in den Augen, als ihr unsere Redaktion die Silberdistel überreichte. Die Silberdistel ist eine Auszeichnung der Heimatzeitung als Anerkennung für soziales Engagement. Kürzlich traf sich die Münsterhauserin mit ihren "Mädels", also zahlreichen ehrenamtlichen Strickerinnen, in den Räumlichkeiten der SKM-Wärmestube in Augsburg zum Kaffee und Kuchen. Eine ideale Gelegenheit und ein würdiger Rahmen, um den Verein auszuzeichnen. 

    Das Telefon stand nicht mehr still: Viele wollen Obdachlosen helfen

    Hager erzählte, was kürzlich die Berichterstattung über Stricken für Obdachlose im Bayern-Teil unserer Zeitung im positiven Sinne losgetreten hat. "Mein Telefon stand nicht mehr still, es war der pure Wahnsinn." Der Verein ist angewiesen auf Wollspenden, damit über 60 Strickerinnen wärmende Mützen, Schals und Socken für bedürftige Menschen in liebe- und oft auch kunstvoller Weise fertigen können. Dem Spendenaufruf sind zahlreiche Leserinnen und Leser aus der Region und darüber hinaus gefolgt. "Sie dürfen bitte nicht mehr schreiben, dass wir Wolle brauchen", sagte Alexandra Hager daraufhin augenzwinkernd. Falls trotzdem jemand helfen möchte, solle sie oder er lieber Geld spenden, so die 53-Jährige. "Davon können wir Essen kaufen." Kürzlich hatte der Verein einen Foodtruck bestellt und bedürftigen Menschen Burger mit Pommes spendiert.

    Im Minimarkt vor Alexandra Hagers Haus in Münsterhausen werden Strickwaren für den guten Zweck verkauft.
    Im Minimarkt vor Alexandra Hagers Haus in Münsterhausen werden Strickwaren für den guten Zweck verkauft. Foto: Oliver Wolff

    Alexandra Hager ist es ein Herzensanliegen, dass Hilfe direkt bei den Obdachlosen ankommt. Deshalb spendet ihr Verein kein Geld, sondern nur Essen oder Kleidung. "Mir tun die Menschen leid, vor allem Frauen sind von der Altersarmut betroffen." Wie berichtet, setzt sich Hager seit Herbst 2019 für die SKM-Wärmestuben in Augsburg und Günzburg ein. Seit einigen Monaten ist Stricken für Obdachlose ein eingetragener Verein. Die Strickwaren für den nächsten Winter sind fast schon alle beisammen. Es werden wieder etwa 300 Kleidungs-Päckchen geschnürt, die der Verein zusammen mit der Wärmestube an obdachlose Menschen verteilen wird. 

    Vom Erlös der Strickwaren wird Essen für bedürftige Menschen gekauft

    "Auch wenn wir für den kommenden Winter schon fast alles haben, wir hören natürlich nicht auf zu stricken", verspricht Hager. Wie berichtet, soll Mitte September ein zweiter Mini-Markt (nach Münsterhausen nun in Krumbach) eröffnet werden, in dem Strickwaren erworben werden können. Vom Erlös der Kleidungsstücke werden für die Wärmestube Nahrungsmittel gekauft. Das freut Christine Weser, Leiterin der SKM-Wärmestube in Augsburg. Sie sagt: "Der Verein Stricken für Obdachlose ist mittlerweile einer der wichtigsten Spender der Wärmestube. Wir können immer auf Alexandra und ihre Frauen zählen, wenn wir beim Essen einen Engpass haben."

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