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Mindelzell: Er forderte die Rechte der Kirche mit Deutlichkeit ein

Mindelzell

Er forderte die Rechte der Kirche mit Deutlichkeit ein

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    Die Bindung an Rom war Johann Baptist Zwerger sehr wichtig.
    Die Bindung an Rom war Johann Baptist Zwerger sehr wichtig. Foto: picture alliance / dpa (Symbolbild)

    Im August 1867 erfolgte die Ernennung des Dompropstes von Trient für Johann Baptist Zwerger zum Fürstbischof von Seckau/Steiermark. Das war eine echte Überraschung. Mit ihm hatte niemand gerechnet. Man interessierte sich für seine Herkunft und seinen Werdegang. Im Jahr 1824 geboren wuchs er in armen Verhältnissen auf. Sein Heimatort war Altrei in Südtirol. Dort ging er zur Schule. Lehrer der Schule war der Pfarrer. Er erteilte den ganzen Unterricht bis ihn dann Johann Zwerger einige Jahre unterstützte. Der Bub hatte das Zeug, ein guter Lehrer zu werden, er aber spürte den Ruf, Priester wie sein Pfarrer zu werden.

    Das Gymnasium meisterte Zwerger ohne Schwierigkeiten. Nach erfolgreichem Abschluss studierte er zunächst in Innsbruck Philosophie. Zum Studium der Theologie ging er nach Brixen. 1841 empfing er die Priesterweihe durch den Fürstbischof von Trient. Eigentlich wollte der Neupriester in die Seelsorge, aber auf Empfehlung seiner Professoren schickte ihn der Bischof zum Weiterstudium nach Wien. Noch vor Abschluss seines Studiums benötigte man ihn als Dozent für Pastoraltheologie in Brixen.

    1857 erfolgte seine Berufung als Hofkaplan in Wien, gleichzeitig sollte er die Leitung des Priesterseminars übernehmen. Schon sechs Jahre später wurde er wieder in der Heimatdiözese gebraucht. Der Fürstbischof machte ihn zum Domkapitular mit dem Auftrag, sich um das Schulwesen des Bistums zu kümmern. Sein Wirken fand über die Grenzen des Bistums hinaus Beachtung, wie die Verleihung der Promotion durch die Wiener Universität 1864 zeigt. Ein Jahr später wurde er Dompropst.

    Er erschrak über die Last einer solchen Verantwortung

    Als die Berufung zum Fürstbischof auf ihn zukam, erschrak er über die Last einer solchen Verantwortung. Das prägte auch sein Wirken in den folgenden Jahren. Unablässig war er im Bistum unterwegs. Er visitierte die Pfarreien und spendete das Sakrament der Firmung. Mit großem Eifer nahm er am 1. Vatikanischen Konzil teil. Er zählte von Anfang an zu den Befürwortern des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes. In einem Hirtenbrief verteidigte er seine Haltung. Den Verlust des Kirchenstaates bedauerte er und trat für seine Wiederherstellung ein.

    Was ihm ein Herzensanliegen war

    Die Zusammenarbeit mit den anderen Bischöfen war ihm ein Herzensanliegen. Sie sollten mit einer Stimme sprechen und sich nicht auseinanderdividieren lassen. Die Rechte der Kirche forderte er gegenüber staatlichen Stellen mit Deutlichkeit ein. Dies stieß bei der Regierung auf starke Ablehnung. Das war wohl auch der Grund, dass ihm im Gegensatz zu anderen Bischöfen der persönliche Adelstitel nicht verliehen wurde. 23 Mal reiste der Bischof nach Rom. Schon von schwerer Krankheit gezeichnet, begab er sich noch einmal auf eine Firmungsreise und besuchte den Papst. Am 14. August 1893 starb Fürstbischof Johann Baptist Zwerger in Graz und fand in der von ihm erbauten Herz Jesu Kirche seine letzte Ruhe.

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