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Markt Wald/Stauden: Einsame Wanderung zwischen Scheiner-Turm und Schnerzhofer Weiher

Markt Wald/Stauden

Einsame Wanderung zwischen Scheiner-Turm und Schnerzhofer Weiher

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    Am Schnerzhofer Weiher ist eine Pause lohnend. Bisweilen können wir hier faszinierende Lichtspiele genießen.
    Am Schnerzhofer Weiher ist eine Pause lohnend. Bisweilen können wir hier faszinierende Lichtspiele genießen. Foto: Peter Bauer

    Die Zusamquelle, der Turm, der an Christoph Scheiner (den Entdecker der Sonnenflecken) erinnert, die historisch bedeutsamen Kirchen/Kapellen von Steinekirch und Schnerzhofen, der neue Naturfriedhof bei Markt Wald, der Schnerzhofer Weiher – dazu an klaren Tagen ein beeindruckender Blick auf die Alpen: Unsere Wanderung im Süden der Erholungslandschaft Stauden hält eine ganze Reihe von Höhepunkten bereit. Auf einsamen Wegen können wir die Ruhe genießen.

    Tourensteckbrief

    Schwierigkeitsgrad: 3 von 5.

    Start/Ziel: Der Parkplatz östlich des Weilers Ziegelstadel an der Straße Zaisertshofen – Markt Wald. 

    Anfahrt: Aus dem Kreis Günzburg kommend ist der Ausgangspunkt der Tour gut mit dem Pkw über Kirchheim, Mörgen und Zaisertshofen Richtung Markt Wald erreichbar. Von Mindelheim über Tussenhausen Richtung Markt Wald. Vor Markt Wald links Richtung Zaisertshofen, bald kommt auf der rechten Seite der Parkplatz in Sicht. Aus dem Raum Augsburg/Schwabmünchen über Siebnach Richtung Markt Wald, dann vor dem Ort links Richtung Zaisertshofen zum Parkplatz. Der Ausgangspunkt ist nicht mit Bahn/Bus erreichbar. 

    Im Bereich der Zusamquelle bei Markt Wald. Nach rund 97 Kilometern fließt die Zusam bei Donauwörth in die Donau.
    Im Bereich der Zusamquelle bei Markt Wald. Nach rund 97 Kilometern fließt die Zusam bei Donauwörth in die Donau. Foto: Peter Bauer

    Streckenlänge: 17,4 Kilometer. 

    Höhenmeter: 165 Meter. 

    Gehzeit: Rund vier Stunden. 

    Belag: Meist sind wir auf guten Feld- und Waldwegen unterwegs. Nur kurze Passagen führen entlang von wenig befahrenen Straßen. 

    Der Weg in Kürze: Start auf dem Parkplatz östlich des Weilers Ziegelstadel – Bürgle – Christoph-Scheiner-Turm – Steinekirch – Naturfriedhof bei Markt Wald – Schnerzhofen – Schnerzhofer Weiher und zurück zum Ausgangspunkt.

    Markierung: Die Runde als Ganzes ist nicht markiert. Aber auf dem Weg erleichtern verschiedene Hinweisschilder (beispielsweise für die Zusamquelle) bisweilen die Orientierung. Insbesondere im Waldstück westlich des Schnerzhofer Weihers ist die Orientierung aber nicht immer einfach. Eine gute Wanderkarte im Maßstab 1:50.000 ist zu empfehlen. Sehr hilfreich ist die GPS-Datei zum Herunterladen auf Handy oder Sportuhr.

    Der Christoph-Scheiner-Turm bei Bürgle ist einer der Höhepunkte unserer Wanderung.
    Der Christoph-Scheiner-Turm bei Bürgle ist einer der Höhepunkte unserer Wanderung. Foto: Peter Bauer

    Geeigntet für ... Familien mit größeren Kindern. 

    Verpflegung/Einkehrmöglichkeiten: In Markt Wald und Schnerzhofen oder auch einige Kilometer von der Strecke entfernt in Kirch-Siebnach. Eine Brotzeit sollte man bei dieser relativ langen Wanderung aber auf alle Fälle im Gepäck haben. 

    GPS-Startpunkt: 48.126833, 10.570447. 

    GPS.-Daten zur Tour: Sie sind hinterlegt auf dem Tourenportal Outdooractive unter dem Titel Auf einsamen Wegen zwischen Scheiner-Turm, Markt Wald und Schnerzhofer Weiher.

    Wir starten auf dem Parkplatz östlich des Weilers Ziegelstadel und schwenken vom Parkplatz in die erste Wegabzweigung rechts ein. Dann links und wieder rechts (beschildert) zur Zusamquelle. An dieser Stelle hat die hier noch ganz "kleine"

    Von dort führt die Wanderung weiter Richtung Bürgle. Bevor wir die Straße Immelstetten-Bürgle/Markt Wald erreichen, können wir rechts zu einer sehenswerten Grotte abbiegen. Dann weiter entlang der Straße hinauf nach Bürgle. Durch den Ort und links zum Turm, der an den Astronomen Christoph Scheiner erinnert. 

    Der Christoph-Scheiner-Turm ist auch in der kalten Jahreszeit für Radlerinnen und Radler ein beliebtes Ziel.
    Der Christoph-Scheiner-Turm ist auch in der kalten Jahreszeit für Radlerinnen und Radler ein beliebtes Ziel. Foto: Peter Bauer

    Christoph Scheiner ist 1573 oder 1575 in Markt Wald als Sohn des "Scheinerbauern" geboren. 16. Jahrhundert? Nicht wenige betrachteten in dieser Zeit die Erde als Scheibe und zugleich als Zentrum des Universums. Es waren unter anderem auch Scheiners bahnbrechende Erkenntnisse, die dieses Weltbild veränderten. Der Jesuitenpater, Physiker und Astronom erforschte parallel zu Galilei das rätselhafte Phänomen der Sonnenflecken. Scheiner starb 1650 in Neiße/Schlesien. 

    Am Christoph-Scheiner-Turm wird an sein Leben erinnert. 42 Stufen steigen wir auf dem 1988 errichteten Turm hinauf. Vor allem an klaren Föhntagen können wir von hier einen faszinierenden Blick auf die Kette der Alpen genießen. Der Alpenblick kann auf der Anhöhe bei Bürgle immer wieder unser schöner Begleiter sein.

    Die Ursprünge der Kirche St. Ulrich in Steinekirch reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück.
    Die Ursprünge der Kirche St. Ulrich in Steinekirch reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Foto: Peter Bauer

    Vom Scheiner-Turm hinunter nach Oberneufnach. Im Ort zunächst nach Norden, dann rechts in die Weilerstraße und dann den Hang hinauf Richtung Steinekirch. Beeindruckend ist hier die Kirche St. Ulrich, die im Wesentlichen in spätgotischer Zeit im 15. Jahrhundert entstanden ist. Bei Grabungen wurden in diesem Bereich keltische Münzen gefunden. Ursprünge der Kirche reichen in die ottonische Zeit (10. Jahrhundert) zurück. 

    Blick aus dem Andachtsgebäude des Naturfriedhofs bei Markt Wald.
    Blick aus dem Andachtsgebäude des Naturfriedhofs bei Markt Wald. Foto: Peter Bauer

    In östlicher Richtung aus dem Ort hinaus und dann auf den ersten Weg nach rechts. Hier bewegen wir uns auf der Reischbühl-Anhöhe (641 Meter). Es ist der höchste Bereich der Erholungslandschaft Stauden. Wir nehmen schließlich die dritte Abzweigung rechts und halten uns dann wieder rechts. Bald haben wir den neu angelegten Naturfriedhof von Markt Wald erreicht. Unsere bewegte Zeit ist auch mit einem zunehmenden Wandel der Bestattungssitten verbunden. Eine Feuerbestattung in der freien Natur unter Bäumen – das ist mittlerweile der Wunsch vieler. So entsteht derzeit eine ganze Reihe von Naturfriedhöfen. Einer liegt bei Markt Wald. Federführend bei der Organisation ist hier "Naturfriedhöfe Schwaben" mit Alexander Graf Fugger von Babenhausen als Geschäftsführer. 

    Der Weg führt zur Wallfahrtskapelle von Schnerzhofen

    Vom Naturfriedhof wandern wir weiter nach Schnerzhofen. Dort befindet sich die Wallfahrskapelle St. Antonius von Padua, deren Baugeschichte bis 1681 zurückreicht. Die Fresken (Antoniuszyklus, 1758) malte Franz Joseph Wiedemann aus Mindelheim. Die Kirchen/Kapellen in Steinekirch/Schnerzhofen sind zu den Gottesdiensten geöffnet. Nähere Infos gibt es im katholischen Pfarramt von Markt Wald.

    Die Wallfahrtskapelle St. Antonius von Padua in Schnerzhofen (1681).
    Die Wallfahrtskapelle St. Antonius von Padua in Schnerzhofen (1681). Foto: Peter Bauer

    Weiter führt die Tour zum reizvollen Schnerzhofer Weiher, der zur warmen Jahreszeit auch ein beliebtes Badegewässer ist. Wir halten uns entlang des Nordufers, dann nach links in südliche Richtung. Den nächsten Weg rechts, dann wieder links und dem verschlungenen Weg folgen, bis eine Weggabelung erreicht wird. Hier rechts und dann der Linkskurve des Weges folgen. Wir erreichen eine weitere Weggabelung und biegen nach rechts auf einen relativ breiten Weg ein. Wir überqueren die Straße Markt Wald-Tussenhausen und erreichen bald die Straße Markt Wald-Zaisertshofen. Hier nach rechts und zurück zum Ausgangspunkt unserer Runde. 

    Langlaufski statt Wanderstiefel: Das kann in der kalten Jahreszeit eine Alternative sein.
    Langlaufski statt Wanderstiefel: Das kann in der kalten Jahreszeit eine Alternative sein. Foto: Peter Bauer
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