Maria Vesperbild? Der neue Wallfahrtsdirektor denkt dabei auch an seinen Erstkommunionsausflug, der ihn in jungen Jahren in den bekannten Wallfahrtsort geführt hat. Nun tritt der 50-jährige Pfarrer Michael Menzinger in
Menzingers Vorgänger, der aus dem Allgäu stammende Monsignore Erwin Reichart, hatte im Jahr 2018 als Wallfahrtsdirektor die Nachfolge von Prälat Dr. Wilhelm Imkamp angetreten, der rund 30 Jahre an der Spitze der Wallfahrt in Maria Vesperbild stand. Am Sonntag, 28. Januar, seinem 70. Geburtstag, wird er sich ab 10.15 Uhr (Messe und Empfang im Pilgerhaus) in Maria Vesperbild feierlich verabschieden. Mit Blick auf seine Gesundheit hatte er seinen Abschied schon vor einigen Monaten angedeutet.
Maria Vesperbild: Michael Menzinger wird Nachfolger von Erwin Reichart
Mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit hatte sich seitdem das Gerücht gehalten, dass Reicharts Nachfolger der bekannte Erzbischof Georg Gänswein sein könnte. Gänswein war an Mariä Himmelfahrt (15. August) 2023 in Maria Vesperbild zu Gast. Nun aber gibt es Klarheit, der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich mit Michael Menzinger, der aus dem Hollenbacher Ortsteil Igenhausen (Landkreis Aichach-Friedberg) stammt, für einen Nachfolger aus der Region rund um
Bischof Bertram Meier lobt, so ist der Mitteilung ferner zu entnehmen, den "hohen Einsatz" des bisherigen Wallfahrtsdirektors Reichart. Er habe in Maria Vesperbild die Herausforderungen der vergangenen sechs Jahre wie die Corona-Pandemie und die umfassende Renovierung der Kirche mit "ruhiger Hand" gemeistert. Selbstverständlich sei für ihn die "Loyalität zur Bistumsleitung" gewesen.
Wie das Bistum berichtet, hat Reicharts Nachfolger Michael Menzinger, Jahrgang 1973, nach dem Abitur in Scheyern (zwischen Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm gelegen) katholische Theologie in Augsburg, Luzern/Schweiz und Rom studiert. Dort promovierte er mit einer Dissertation zum Thema "Das Heil der Seelen. Der einzige Sinn des pfarrlichen Dienstes nach Christus Dominus 31,2". 2003 wurde er in Augsburg zum Priester geweiht, seine Heimatprimiz fand in Igenhausen (Gemeinde Hollenbach) westlich von Aichach statt.
Seine weiteren Stationen führten ihn quer durch Bayerisch-Schwaben. Von 2003 bis 2005 war er Kaplan in Mindelheim, in den folgenden beiden Jahren Kaplan in Dinkelscherben, es folgte von 2007 bis 2014 seine Zeit als Pfarrer in Vöhringen-Illerzell. 2014 wechselte er als Leitender Pfarrer in die Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) mit der Wallfahrt Maria Beinberg. Ähnlich wie Maria Vesperbild war Maria
"Wenn Pfarrer Dr. Menzinger nun vom Altbayerischen ins Schwäbische wechselt, vertraue ich fest darauf, dass er Maria Vesperbild als Marienheiligtum lebendig erhalten wird, das weit über die Stauden hinausstrahlt", wird Augsburgs Bischof Bertram Meier in der Mitteilung des Bistums zitiert.
Pfarrer Menzinger schätzt das Vesperbild
Pfarrer Menzinger sagt zu seiner neuen Aufgabe: "Ich schätze das Vesperbild und kenne unterschiedlichste Menschen, die ihre sie bis in den Tod betrübenden Sorgen zur Muttergottes bringen." Das Wallfahrtswesen sei ihm durch seine aktuelle Tätigkeit vertraut.
Gleichzeitig betont Menzinger, dass er sehr gerne in der Pfarreiengemeinschaft Seelsorger gewesen sei und ihn sein Weggang "mit Schmerz" erfülle, er aber gerne die neue Herausforderung zum 1. Februar annehme. Am Sonntag, 17. März wird Menzinger in einem Gottesdienst von Bischof Bertram Meier offiziell in sein neues Amt eingeführt.
Im Wallfahrtsort Maria Vesperbild sind immer wieder bekannte katholische Geistliche zu Gast. 2023 war dies Georg Gänswein, 2022 der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Mariä Himmelfahrt 2024 kommt der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Woelki, Gänswein und Voderholzer stehen für Skepsis gegenüber dem "Synodalen Weg", der den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland umschreibt. Mit Blick darauf hat sich wiederholt auch immer die Maria Vesperbilder Wallfahrtdirektion ähnlich klar positioniert.
Eine wesentliche Rolle spielen in Maria Vesperbild (die Ursprünge des Wallfahrtsortes reichen bis 1650 zurück) die Marienverehrung und die Volksfrömmigkeit mit traditionellen Bräuchen. Bischof Bertram Meier nennt den neuen Wallfahrtsdirektor Michael Menzinger mit Blick darauf einen volksverbundenen und menschennahen Freund Mariens.