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Maria Vesperbild: Die Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild geht in die Endphase

Maria Vesperbild

Die Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild geht in die Endphase

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    Eingerüstet ist noch der Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild. Er soll nach dem Willen von Monsignore Erwin Reichart einen passenden Hintergrund bekommen.
    Eingerüstet ist noch der Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild. Er soll nach dem Willen von Monsignore Erwin Reichart einen passenden Hintergrund bekommen. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Eine Vorahnung vom Paradies sollen die Kirchen des Barocks und Rokokos den Gläubigen vermitteln. Lichtdurchflutet und prächtig präsentieren sie sich, der schwäbische Barock durch seine strahlende Leichtigkeit. Uneingeschränkt entfaltet die Wallfahrtskirche von Maria Vesperbild, erbaut 1754/55 von dem in Münsterhausen geborenen Johann Georg Hitzelberger, nach der aufwendigen Innenrenovierung ihre Schönheit und Pracht. Vor allem die aufgefrischten Fresken, geschaffen von Balthasar Riepp aus Kempten, laden ein, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. So mancher Besucher der

    Die Türen fehlen noch am neuen Westportal der Wallfahrtskirche Maria Versperbild.
    Die Türen fehlen noch am neuen Westportal der Wallfahrtskirche Maria Versperbild. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Es ist genau dieser Effekt, über den sich Wallfahrtsdirektor Monsignore Erwin Reichart freut. Es gehöre zu den seelsorgerischen Aufgaben, den Gläubigen eine schöne geistliche Heimat anzubieten, erläutert er. Dieser Aufgabe musste er sich unmittelbar nach seiner Berufung an den Marienwallfahrtsort zum 1. Januar 2018 stellen und sie beschäftigt ihn bis heute. In der Endphase befinden sich inzwischen die Renovierungsarbeiten: Derzeit werden die Podeste der Sitzbänke im Gotteshaus abgeschliffen und eingeölt. Die Restauration von einigen Heiligenfiguren ist im Gange. Der neue Hintergrund für den Hochaltar war bereits zur Probe aufgestellt, wird aber in diesen Wochen farblich gefasst. Die Türen sind noch nicht geliefert worden. Viel zu tun gibt es noch bei der Neugestaltung der Sakristei und der Eltern-Kind-Kapelle. Ein großes Sorgenkind sei auch noch die Orgel, sagt Monsignore Reichart. Sie sollte bis Weihnachten fertig sein, aber es tue sich immer noch nichts.

    Renovierung in Maria Vesperbild: Zweimal musste der Termin verschoben werden

    Verzögerungen und Baupreissteigerungen sind derzeit der Normalfall. Bereits zweimal musste der Termin für den Abschluss der Renovierungsarbeiten in Maria Vesperbild neu angesetzt werden. Der dritte Termin, der 30. April, so hofft der Wallfahrtsdirektor, werde der letzte und gültige sein. Auch hinsichtlich der Finanzierung hat Monsignore Erwin Reichart schwierige Zeiten hinter sich, und ganz am Ende dürfte er damit noch lange nicht sein. Am Anfang sei es bei den Verhandlungen mit der Finanzkammer der Diözese Augsburg vor allem darum gegangen, möglichst viel einzusparen durch ein "Abspecken" der Maßnahmen. 

    Aktuell werden die Podeste der Kirchenbänke abgeschliffen und eingeölt.
    Aktuell werden die Podeste der Kirchenbänke abgeschliffen und eingeölt. Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

    Aber wer ein altes Haus renoviere, der müsse sich auf immer neue, unliebsame Überraschungen einstellen. Beispielsweise hatte man beschlossen, die Beichtstühle so zu belassen, wie sie waren. Reichart sei skeptisch gewesen, da es in den Beichtstühlen muffig gerochen habe. Als man die Beichtstühle aus den Nischen herausgezogen habe, sei der desolate Zustand nicht zu übersehen gewesen. Sie mussten gleichsam runderneuert werden. Zug um Zug kamen neue Probleme zutage: bei der Turmrenovierung im Jahr 2019, bei der Außensanierung und Dacherneuerung 2020 und schließlich bei der Innenrenovierung, die seit 2021 geschieht. Zu den ursprünglich angesetzten 2,7 Millionen Euro habe man erst jüngst wieder 300.000 Euro nachlegen müssen. 

    Die Spendenbereitschaft in Maria Vesperbild ist groß

    Was ihm aber große Freude bereite und den Beamten in der Finanzkammer nicht klar gewesen sei, das sei die außergewöhnliche Spendenbereitschaft der Pilger, der Freunde und Gönner von Maria Vesperbild. In Augsburg habe man die starken eigenen Kräfte des großen schwäbischen Wallfahrtsortes unterschätzt. Und so ist Monsignore Reichart zuversichtlich, auch den restlichen, nicht unerheblichen Betrag der nicht zuschussfähigen Renovierungskosten mithilfe der Spenden abtragen zu können.

    Viele schwierige Entscheidungen musste der Wallfahrtsdirektor in den vergangenen Jahren treffen. Für zahlreiche Weichenstellungen im Zuge der Renovierung seien der seelsorgerische Blick und Sachverstand gefragt gewesen, erklärt er. Bei der Einrichtung der Sakristei und der Beichtstühle leuchtet das sofort ein. Aber auch die Wirkung seiner Rokoko-Wallfahrtskirche war Monsignore Reichart eine Herzensangelegenheit. 

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    Als störend empfand er die Leere, in welcher der Hochaltar und das Gnadenbild bisher standen. In enger Kooperation mit dem Diözesankonservator Michael A. Schmid sei eine gute Lösung gefunden worden, ohne die beherrschende Stellung des Gnadenbilds zu beeinträchtigen. Großen Wert legte Monsignore Reichart auch auf die Beleuchtung der Kirche. Die bisherigen Lüster werden ersetzt durch zylinderförmige Leuchtkörper mit einer hochkomplexen Technik. Für ganz unterschiedliche Anlässe im Kirchenjahr können geradezu ideale Lichtverhältnisse erzeugt werden.

    Der Abschluss der mehrjährigen Instandsetzung der Kirche außen und innen wird gefeiert. Was schon feststeht für den 30. April, ist das Pontifikalamt, zelebriert vom Augsburger Diözesanbischof Bertram Meier. 

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