Aichen Margit Keppeler, die für die Kirchenstiftung Sankt Ulrich als Träger des gleichnamigen Kindergartens im Aichener Pfarrhof die Buchführung und Planung erledigt, berichtete in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass die Aufnahmefähigkeit für den Hort fast erschöpft ist. Sie wollte von den Räten eine Entscheidungshilfe über das weitere Vorgehen, da die Gemeinde zu 100 Prozent das Defizit des Kindergartens zu tragen habe.
Derzeit besuchen 23 Buben und Mädchen in einer Vormittags-Gruppe den Kindergarten Sankt Ulrich, in dem zwei Hauptkräfte beschäftigt sind. In letzter Zeit seien vier Anfragen gekommen, ob nicht auch Kinder während des laufenden Jahres aufgenommen werden könnten. Mit 26 Kindern, so Keppeler weiter, sei aber die Aufnahmegrenze bei nur einer Gruppe erreicht, da sonst die Betreuungs-Qualität für die Kinder leide. Nun sei sie im Gewissenskonflikt, da sie niemanden abweisen wolle.
Wenn aber mehr als 26 Kinder den Hort besuchen, komme man nicht umhin, das Personal aufzustocken und eine zweite Gruppe zu bilden, was auch wesentlich mehr Geld koste. Die staatliche Förderung gehe aber nicht nach dem Personal, sondern nach der Kinderzahl und beträgt derzeit 873 Euro pro Kind, was bei Weitem die Kosten nicht decke. Keppeler hatte ohne Monat Dezember für 2010 ein Defizit von 22 000 bis 23 000 Euro errechnet, das zulasten der Gemeinde gehe. Dazu erläuterte VG-Kämmerer Leo Sirch, dass im kommenden Haushalt für den Kindergarten 100 000 Euro anzusetzen seien, da allein die Personalkosten 75 000 Euro betragen. Wenn eine weitere Hauptkraft eingestellt werde oder die Arbeitszeiten des jetzigen Personals ausgeweitet werden müssen, werde der Ansatz kaum ausreichen.
Keppeler stellte weiter fest, dass während des Jahres ohnehin keine Hauptkraft oder eine Praktikantin zu bekommen sei, da die Arbeitsverträge immer für ein ganzes Jahr abgeschlossen werden. Für das nächste Kindergarten-Jahr schlug sie vor, bald den Platzbedarf bei den Eltern feststellen zu lassen, um weiter planen zu können.
Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, für das laufende Jahr maximal noch drei Kinder aufzunehmen und die notwendigen Arbeitsstunden des Personals entsprechend zu erhöhen. Im Februar wird die Suche nach einer Praktikantin für 2011/2012 aufgenommen.