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Landkreis Günzburg: Welche Vögel im Landkreis Günzburg schon da sind

Landkreis Günzburg

Welche Vögel im Landkreis Günzburg schon da sind

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    Der Kuckuck ist ein prachtvoller Vogel. Doch er bekommt die Auswirkungen der Klimaerwärmung zu spüren.
    Der Kuckuck ist ein prachtvoller Vogel. Doch er bekommt die Auswirkungen der Klimaerwärmung zu spüren. Foto: Andreas von Lindeiner, LBV, dpa

    Frühaufsteher haben es bestimmt schon bemerkt, am Morgen wird es zunehmend geräuschvoller. Was gibt es Schöneres, als das Fenster nach dem Aufstehen zu öffnen und den Vögeln beim Zwitschern zu lauschen? Schließlich ist dies auch ein Zeichen für den langsam beginnenden Frühling. Naturschutz-Experte Ottmar Frimmel erklärt, welche Vögel jetzt wieder in den Landkreis Günzburg zurückgekehrt sind und wie der weitere "Zugfahrplan" aussieht.

    Primär stecken die Vögel mit dem Gesang ihre Reviere ab. Hauptsächlich singen sie deshalb auch nur in der Brutzeit. Ein anderer Grund ist, dass im Frühjahr ihre Hormone "verrückt spielen" und die Männchen ihre Weibchen mit dem Gesang anlocken wollen. Besonders interessant ist, dass die Vögel genauso wie die Menschen in verschiedenen Dialekten zwitschern. So pfeift der Buchfink in Bayern beispielsweise anders als der Buchfink in Hamburg.

    Im Juli und August ist die Brutzeit der Vögel abgeschlossen

    Doch wieso hört man die Vögel eigentlich nur im Frühjahr singen? Dies hat einen plausiblen Grund. Ab Juli beziehungsweise August ist ihre Brutzeit abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt herrscht das "Schweigen der Vögel", wie es Ottmar Frimmel von der Naturschutzbehörde des Landratsamts Günzburg schmunzelnd bezeichnet. Danach fliegen die Zugvögel weg und kommen erst mit dem Beginn der warmen Temperaturen wieder zurück. Ottmar Frimmel begründet es folgendermaßen: "Mit dem Einbruch des Winters fliegen die Tiere in wärmere Gegenden. Grund dafür ist hauptsächlich das Futterproblem. Die Insekten, von denen sie sich ernähren, fehlen im Winter und somit ist nicht genug Nahrung für die Vögel da." Gleich zu Beginn stellt sich doch eigentlich die Frage, woher denn die Vögel wissen, ob die wegziehen oder dableiben. Das ist von Vogel zu Vogel unterschiedlich: Entweder ist es genetisch fixiert oder sie lernen es von ihren Eltern.

    Wie der Name Langstreckenzieher es schon verrät, legen diese Tiere die längste Strecke auf ihrer Reise zurück. So fliegen beispielsweise der Kuckuck, der Mauersegler, der Kiebitz oder die Lerche bis nach Afrika. Nicht ganz so weit sind der Star, der Hausrotschwanz, der Buchfink und das Rotkehlchen unterwegs. Diese Exemplare gehören zu den Kurz- bzw. Mittelstreckenziehern. Sie zieht es ans Mittelmeer, also nach Spanien oder Italien. Das Federvieh aus dem kalten Nordosteuropa zieht es wiederum in unsere Heimat. Für sie ist es hier warm. So sind der Seidenschwanz oder die Rotdrossel sogenannte Wintergäste. Natürlich gibt es auch Standvögel wie die Taube oder die Elster, die das ganze Jahr an ihrem Ort bleiben und sich nicht auf die Reise begeben.

    Viele Vögel verlassen ihre Winterquartiere früher

    Wie in so vielen Bereichen beeinflusst die Klimaveränderung das Leben der Vögel stark. Dadurch, dass es immer früher wärmer wird, ist auch mehr Nahrung da. Deshalb verlassen sie ihre Winterquartiere immer früher. Sobald die Tiere zurückkommen, geht sofort die Suche nach Nistplätzen los. "Je früher sie also zurückkommen, desto besser sieht der Wohnungsmarkt für sie aus", so Frimmel. Zu den Ersten gehört immer der Star. Im Moment balzen die Stare schon, während andere noch gar nicht zurück sind. Wie im richtigen Leben gibt es immer Verlierer und Gewinner.

    Verlierer bei der Klimaerwärmung ist ganz klar der bei uns sehr beliebte Kuckuck. Jeder Kuckuck hat einen Wirtsvogel, in dessen Nest er seine Eier schmuggelt. Der Wirtsvogel kapiert das meist nicht und denkt, das Ei sei von ihm. Sobald der junge Kuckuck schlüpft, schmeißt er die anderen Vöglein aus dem Nest. Durch die

    Das Storchenpaar auf dem Kirchendach in Thannhausen ist fleißig bei der Instandsetzung des Nestes. Etliche Störche verlassen die Region in der kalten Jahreszeit nicht mehr.
    Das Storchenpaar auf dem Kirchendach in Thannhausen ist fleißig bei der Instandsetzung des Nestes. Etliche Störche verlassen die Region in der kalten Jahreszeit nicht mehr. Foto: Dietger Hackenberg

    Bei Nistkästen kommt es auf die Qualität an

    Doch jeder Einzelne zu Hause kann die Vögel unterstützen. Heimische Gehölze und Sträucher sollten unbedingt stehen gelassen werden. Oft fehlen auch die uralten Bäume, wodurch den Vögeln die Höhlen zum Brüten fehlen. Deshalb kann man im Garten Nistkästen aufhängen, die diese Höhlen ersetzen können. Hier gilt der Grundsatz: Es kommt auf die Qualität und nicht auf die Quantität an. Wer eine Katze besitzt, sollte diese mit einem Glöckchen ausstatten, denn eine Katze frisst durchschnittlich bis zu 365 Vögel pro Jahr. Durch das klingende Glöckchen werden die Vögel gewarnt und sie können rechtzeitig flüchten. Wer möchte, kann auch gerne Bade- und Trinkgelegenheiten in Form von Vogelbecken in seinem Garten aufstellen.

    Ottmar Frimmel sagt in Bezug auf dieses Thema: "Die Gärten sollten nicht immer perfekt aufgeräumt und geschleckt sein. Wer möchte, kann sich jederzeit Tipps bei uns im Landratsamt abholen."

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