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Landkreis Günzburg: Testen statt tanzen: Ungewöhnliche Corona-Teststationen im Landkreis

Landkreis Günzburg

Testen statt tanzen: Ungewöhnliche Corona-Teststationen im Landkreis

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    Corona-Testzentrum von BRK-Gemeinschaft und Wasserwacht Thannhausen: Die BRK-Gemeinschaft und die Wasserwacht Thannhausen betreiben gemeinsam ein Corona-Testzentrum.
    Corona-Testzentrum von BRK-Gemeinschaft und Wasserwacht Thannhausen: Die BRK-Gemeinschaft und die Wasserwacht Thannhausen betreiben gemeinsam ein Corona-Testzentrum. Foto: Annegret Döring (Archiv)

    Sich im Faschingsverein, beim Friseur oder bei der Wasserwacht auf Corona testen lassen? Wer einen

    In Kammeltal testet ein Friseur auf Corona, in Großkötz eine Physiopraxis und in Burgau wird das Eisstadion für Corona-Tests genutzt. In Haldenwang testet der Faschingsverein seit Juli vergangenen Jahres Mitglieder und alle anderen, die ins Vereinsheim kommen und einen Corona-Test brauchen. "Als wir unsere Mitglieder für das Training getestet haben, habe ich mir gedacht, wenn wir das jetzt schon machen, können wir das auch für alle machen," sagt Kerstin Rauer.

    Sie ist die Vorstandsvorsitzende des Faschingsvereins Haldenwanger Gaudi und hatte die Idee einer Teststation. "Auf dem Dorf ist es manchmal schwierig, woanders hinzukommen, und zu der Zeit hatten einige Testzentren zu und dann haben wir uns gesagt, wir probieren es einfach." So könnten die aktiven Mitglieder trotzdem ein bisschen Vereinsarbeit machen, auch wenn der Fasching heuer wieder ausfällt, sagt sie. In Haldenwang gilt, gerade jetzt zur Faschingszeit, testen statt tanzen.

    Beim Faschingsverein Haldenwang läuft es anders als im Testzentrum

    Knut Berlin testet die Testwilligen auf Corona und organisiert den Betrieb. Er ist Vorstandsmitglied im Faschingsverein und arbeitet beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Berlin hat auch schon andere Teststationen aufgebaut. "Ich sollte schon wissen, um was es hier geht", sagt er, betont aber, dass jeder, der in einer Teststation arbeitet, eine Schulung von einem Arzt bekommt, in der es um Hygiene und das richtige Abstreichen geht.

    Der Haldenwanger Faschingsverein führt Antigen-Schnelltests durch, die sogenannten Lollitests. Ist ein Ergebnis positiv oder uneindeutig, wird noch ein Nasentest gemacht. Anfang Juni 2021 bekam der Faschingsverein grünes Licht vom Landratsamt. Seitdem testen die Mitglieder des Faschingsvereins ehrenamtlich und haben laut Berlin während der Öffnungszeiten montags, mittwochs und freitags von 18 bis 19.30 Uhr und samstags von 9 bis 10.30 Uhr gut zu tun. "Aber das ist natürlich kein Vergleich zu den professionellen Testzentren, bei uns läuft es etwas gemütlicher ab."

    Wenn Kinder weinen, würden sie auch warten, bis sie sich beruhigt haben. "Damit Kinder, die zum Beispiel Schwimmunterricht haben und sich dafür testen lassen müssen, Schwimmen nicht mit Schmerzen in der Nase verbinden, nehmen wir uns Zeit, um für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen." Das hat auch mit dem Wesen der Haldenwanger Gaudi zu tun: "Wir sind ein Verein, und ein Verein ist ein Miteinander und keine Teststation, die Geld verdienen muss."

    Getestet wird im Vereinsheim, das vor Corona eine Gaststätte war. Insgesamt 15 Mitglieder testen ehrenamtlich, meistens zwei bis drei pro Schicht. Die Mitglieder, die in Haldenwang testen, haben alle einen medizinischen Hintergrund, sie sind beispielsweise Impfhelfer, Rettungssanitäter oder Krankenschwestern. "Das muss schon professionell sein, sonst zeigt jeder mit dem Finger auf den Faschingsverein und es gibt Vorurteile, dass wir so testen, wie wir Fasching feiern." Und das Testzentrum im Faschingsverein wird gut angenommen: "Wir haben Stammkunden, unsere eigenen Mitglieder kommen zum Testen und genießen, dass es bei uns etwas ruhiger läuft", sagt Berlin.

    Über 50 Ehrenamtliche testen bei BRK und Wasserwacht in Thannhausen

    Seit Mitte Dezember testen Ehrenamtliche auch in Thannhausen. Ungefähr 50 Mitglieder der Wasserwacht und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) testen am Standort der dortigen

    Jetzt werden die Ehrenamtlichen abwechselnd für die Schichten, die abends von 18 bis 20 Uhr stattfinden, eingeteilt. Wenn sonntags die Nachfrage besonders hoch ist, gibt es eine zweite Teststraße im Gebäude. Am Abend werden bei hoher Nachfrage die Testzeiten auch mal verlängert. Wie auch im Faschingsverein sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter alle medizinisch geschult.

    Die Einnahmen, die die Teststation generiert, bleiben bei den beiden Vereinen, bei der Wasserwacht fallen in der Pandemie viele Einnahmen weg und auch dem BRK fehlt das Geld, das man sonst bei Bereitschaftsdiensten auf Veranstaltungen verdient. Das Finanzielle ist aber nicht alles. Wie beim Faschingsverein geht es auch hier darum, dass die Mitglieder zusammenkommen. Es ist eine Zeit, in der das Vereinsleben anders stattfindet als sonst. Was die Wasserwacht betrifft, heißt es deshalb momentan: Testen statt tauchen.

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