Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Räuber Hiesel streifte auch durch Deisenhausen und Ettenbeuren

Landkreis Günzburg

Räuber Hiesel streifte auch durch Deisenhausen und Ettenbeuren

    • |
    Der Bayerische Hiesel (links) mit seinem „Bub“ Andreas Mayr auf einer der ersten Biografien.
    Der Bayerische Hiesel (links) mit seinem „Bub“ Andreas Mayr auf einer der ersten Biografien. Foto: Maximilian Czysz/Repro

    „Heute wäre Mattäus Klostermayr ein Schwerverbrecher“, schreibt Autor Maximilian Czysz. Doch da ist auch dieses geradezu romantische Bild des Hiasls oder auch Hiesels, wie Klostermayr genannt wurde. Räuber, Wilderer, aber auch Freiheitskämpfer auf der Seite der Armen, Frauenschwarm: In seinem neu erschienenen Buch zeichnet

    Von 2008 bis 2014 war Maximilian Czysz Mitglied der Redaktion Krumbach

    Maximilian Czysz, heute verantwortlicher Redakteur in der Lokalredaktion Schwabmünchen, war von 2008 bis 2014 stellvertretender Redaktionsleiter in Krumbach. Über viele Jahre hinweg hat er sich intensiv mit der Geschichte von Kriminalfällen in der Region befasst und dazu mehrere Bücher veröffentlicht. Nun erschien im Mindelheimer Verlag Hans Högel sein neuestes, 158 Seiten umfassendes Werk mit dem Titel „Schwabens böse Buben“. Darin setzt sich Czysz intensiv mit dem wechselvollen Leben von Hiesel Matthäus Klostermayr (1736 bis 1771) auseinander.

    Das neue Buch von Maximilian Czysz.
    Das neue Buch von Maximilian Czysz. Foto: Verlag Hans Högel

    Und – der Titel deutet es an: In Czyszs Buch gibt es noch einiges nachzulesen über weitere Halunken wie den ebenfalls sehr bekannt gewordenen Mathias Kneißl oder Kaspar Müller aus Niederraunau. Müller (1796 bis 1839) wurde in der Josephslust (einem markanten Anwesen bei Niederraunau) geboren, sein Leben endete im Gefängnis. Wie Maximilian Czysz in seiner Darstellung erläutert, hat sich auch Willi Fischer, lange Vorsitzender des Krumbacher Heimatvereins, intensiv mit

    Hiesel, Kneißl, Galgencaspar: Um sie ranken sich Mythen und Legenden

    Um Gestalten wie den gebürtigen Kissinger Hiesel, Kneißl oder auch den Galgencaspar ranken sich Mythen und Legenden. Hiesel war bei seinen Streifzügen auch in zahlreichen Orten im heutigen Landkreis Günzburg unterwegs. Czysz erwähnt unter anderem die Orte Münsterhausen, Häuserhof, Ettenbeuren, Deisenhausen, Breitenthal, Roggenburg und Obergessertshausen. Dort wurde der Jäger Jakob Vouison am 6. Januar 1771 in seiner Wohnung überfallen. Schmuck und Geld ließ die Bande mitgehen, der Schaden war mit rund 300 Gulden immens.

    Autor Maximilian Czysz hat ein weiteres Buch zur Kriminalgeschichte in der Region verfasst.
    Autor Maximilian Czysz hat ein weiteres Buch zur Kriminalgeschichte in der Region verfasst. Foto: Jochen Aumann

    Geschildert wird, wie die Hiesel-Bande im Jahr 1769 in Deisenhausen den Unmut der Dorfbewohner zu spüren bekam. Die Deisenhauser griffen zu Mistgabeln und Dreschflegeln und machten der Bande unmissverständlich klar, dass sie nicht im Dorf erwünscht war. Hiesel und seine Gesellen zogen schließlich weiter.

    Der Zwischenfall ereignete sich rund zwei Jahre vor Hiesels „letztem Gefecht“ in Osterzell, unweit von Kaufbeuren. Am 6. September 1771 wurde Matthäus Klostermayr in Dillingen vor Tausenden von Menschen hingerichtet. Sein geradezu legendärer Ruf hat sein grausames Ende überdauert.

    Das Buch von Maximilian Czysz ist unter anderem im Medienservicecenter der Mittelschwäbischen Nachrichten in Krumbach, Bahnhofstraße 50 (www.ziegler-druck.de), Telefon 08282/907-0, im Online-Shop der Augsburger Allgemeinen (https://shop.augsburger-allgemeine.de/buecher/) sowie bei Druckerei und Verlag Hans Högel in Mindelheim (mz-medienhaus.de/buecher/), Maximilianstraße 14, Telefon 08261/99130, erhältlich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden