Die Hochwasserlage im Landkreis spitzt sich weiter zu. Es ist ein flächendeckendes Hochwasser, das Landratsamt hält es inzwischen für möglich, dass es gar Evakuierungsaktionen entlang der Flüsse geben könnte. Dies teilte Pressesprecherin Angela Brenner auf Anfrage mit. Besonders betroffen ist aktuell die Gemeinde Deisenhausen. Die Günz ist massiv über die Ufer getreten, ein Evakuierungsgebiet ist bereits vorbereitet.
In Deisenhausen werde, so Angela Brenner, auch ein Deich geöffnet, um der ausufernden Günz Raum zu geben. Menschen haben dort offenbar bereits ihre Häuser verlassen und für sich Wichtiges in Sicherheit gebracht, teilweise auch bei Verwandten oder Freunden. Eine Notunterkunft steht im Bereich der alten Schule zur Verfügung. Die Verwaltungsgemeinschaft Krumbach hat auf ihrer Homepage ausführliche Infos zu diesem Thema bereitgestellt.
Wenn Evakuierungen notwendig werden sollten, werde dies maßgeblich von den Bürgermeistern vor Ort koordiniert. Diese seien aber, so Angela Brenner, natürlich in enger Verbindung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamtes, die mittlerweile die Arbeit sämtlicher Einsatzkräfte im Kreis Günzburg koordiniert. Der Landkreis Günzburg hat bekanntlich am Freitagabend den Katastrophenfall ausgerufen.
Auch im Kammeltal spitzt sich die Situation zu
Einsatzkräfte seien aktuell vor allem entlang der Flüsse Günz, Kammel, Mindel und Zusam unterwegs, sich machen sich ein Bild der Lage, um dann rechtzeitig reagieren zu können. Durchaus kritisch sei die Situation derzeit auch im Kammeltal.
Nach Auskunft von Angela Brenner muss an zahlreichen Stellen im Landkreis mit einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser (HQ 100) gerechnet werden. Nicht ausgeschlossen ist offenbar, dass das Hochwasser gar eine ähnlich heftige Dimension wie im Jahr 2002 annehmen könnte.
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis sind derzeit in höchstem Maß gefordert. Ralf Wetzel (Ziemetshausen) war, wie er berichtet, schon am Freitagabend mit Einsatzkräften im Ort unterwegs, um die Menschen persönlich auf die Hochwassergefahr aufmerksam zu machen. In einer kritischen Lage befindet sich der Kindergarten, das Erdgeschoss sei weitgehend geräumt worden. Der Kindergarten sei mit Sandsäcken gesichert worden. Die B 300 sei stellenweise überflutet. Mittlerweile sind im Landkreis Günzburg zahlreiche Straßen gesperrt.
Inzwischen sind in der Region zahlreiche Keller vollgelaufen, die Feuerwehren sind im Dauereinsatz.