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Landkreis Günzburg: Keine Flüchtlinge in Turnhallen: Kreis Günzburg baut Containerdörfer

Landkreis Günzburg

Keine Flüchtlinge in Turnhallen: Kreis Günzburg baut Containerdörfer

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    Dieses Bild ist aus 2015: Damals errichteten Mitarbeiter des Landratsamtes Günzburg eine Notunterkunft in der Turnhalle des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in Krumbach.
    Dieses Bild ist aus 2015: Damals errichteten Mitarbeiter des Landratsamtes Günzburg eine Notunterkunft in der Turnhalle des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in Krumbach. Foto: Stefan Reinbold (Archivbild)

    Die Zahl der Geflüchteten, die aktuell im Landkreis Günzburg untergebracht werden müssen, ist so hoch wie nie zuvor. So lässt sich die Kernaussage des Pressegesprächs am Mittwoch im Landratsamt zusammenfassen. Die Kreisverwaltung und die Kommunen stehen vor große Herausforderungen. 

    Weil der Landkreis Günzburg spätestens ab kommender Woche mit etwa 70 Geflüchteten pro Woche rechnen muss, sei man dringend auf der Suche nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Belinda Quenzer, Leiterin der Abteilung Kommunales und Soziales im Landkreis sagt: „Diese Größenordnungen übersteigen unsere Kapazitäten.“ Man sei bisher noch in der glücklichen Lage, nicht auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen. Landrat Hans Reichhart ergänzt: „Wir wollen nicht wieder den Weg wie damals 2015 gehen.“ Aus zwei Gründen soll es keine Notunterbringung in Sporthallen geben: „Niemand soll wochenlang in einer Turnhalle leben müssen. Und nach der langen Corona-Belastung wollen wir den Kindern und Vereinen nicht wieder ihre Hallen nehmen.“ 

    Landkreis Günzburg sucht nach weiteren Häusern für Geflüchtete

    Die Maßnahmen, die man ergreifen würde, wären allerdings nicht mehr „der normale Weg“. Reichhart spricht von „Containerdörfern“ und „Traglufthallen“, die errichtet werden könnten. Alle Kommunen seien bei dieser Aufgabe gefragt. Die Verteilung der Geflüchteten im Kreis erfolge nicht nach einer festen Quote, sondern nach den Begebenheiten vor Ort. Für eine Gemeinde mit 700 Bewohnerinnen und Bewohnern sei es nicht gerecht, eine Unterkunft mit 20 Plätzen aufwärts zu errichten. „Es sollte fair verteilt werden, sodass auch eine Integration möglich ist“, so Reichhart. Bisher sind die Unterkünfte auf 17 Orte im Landkreis verteilt. Nicht in jeder Gemeinde leben bisher Flüchtlinge. 

    Der Kreis habe „ein paar Grundstücke im Blick“, die für die Unterbringung genutzt werden könnten. Man sei in den letzten Gesprächen. Über eine gute Verteilung will man es schaffen, dass gerade in den kleineren Gemeinden "keine Ängste entstehen", so Reichhart. Je weniger Belastung pro Kommune, desto besser funktioniere am Ende die Integration. Die dezentrale Verteilung soll auch dafür sorgen, "dass keine neuen, großen Gettos entstehen". Was laut Quenzer nicht mehr möglich ist: Die Geflüchteten je nach Herkunftsland in die Unterkünfte zu verteilen. Ein ukrainisches Paar könnte künftig im selben Gebäude leben wie ein syrischer Asylsuchender.

    Zuzug von Geflüchteten kostet den Landkreis Günzburg rund 1,8 Millionen Euro

    Für die Kreisbehörde bedeutet dieser enorme Zuzug, dass zum einen bis zu 13 Stellen mehr benötigt werden, andererseits auch eine enorme finanzielle Belastung. "Über 1,8 Millionen Euro", beziffert der Landrat die Summe, auf die der Kreis sitzenbleibe. Er wünsche sich mehr finanzielle Unterstützung vonseiten des Bundes.

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