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Landkreis Günzburg: Grundschüler im Landkreis Günzburg: Können bald alle wieder vor Ort sein?

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Grundschüler im Landkreis Günzburg: Können bald alle wieder vor Ort sein?

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    Zurück in die Schule: Sobald der Inzidenzwert es zulässt, dürfen auch im Landkreis Günzburg, hier an der Grundschule Auf der Bleiche, wieder Erst- bis Drittklässler in die Klassenzimmer.
    Zurück in die Schule: Sobald der Inzidenzwert es zulässt, dürfen auch im Landkreis Günzburg, hier an der Grundschule Auf der Bleiche, wieder Erst- bis Drittklässler in die Klassenzimmer. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für die Kleinen ist es eine große Sache: zur Grundschule gehen, zu einer Klasse dazugehören, in der Pause auf dem Schulhof herumschreien und ein Pausenbrot verschlingen. Doch schon lange sieht die Realität ganz anders aus. Wenigstens die Viertklässler dürfen derzeit im Landkreis Günzburg vor Ort unterrichtet werden, alle anderen Schüler sitzen allerdings in den eigenen vier Wänden fest. Unterricht zu Hause? Stressig für die Eltern, trostlos für die Kinder.

    Jetzt aber flammt etwas Hoffnung auf bei Schulamtsleiter Thomas Schulze, denn die Regeln haben sich geändert: Auch in Bayern wurde in dieser Woche entschieden, dass in Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 165 wieder Unterricht an den Schulen erlaubt ist. Damit passt sich das Bundesland an die Bundesnotbremse an, zuvor hielt

    Schulamtsleiter Thomas Schulze: "Eine große Wertschätzung"

    Die neue Regelung gilt für die ersten bis dritten Klassen der Grundschulen, außerdem für die fünften und sechsten Klassen der Förderschulen. Natürlich muss der Mindestabstand eingehalten werden können oder es muss Wechselunterricht stattfinden, so oder so könnte damit aber endlich wieder mehr Leben in den Schulen einziehen. "Es ist richtig, dass der Einsatz der Schulen jetzt belohnt wird, das ist eine große Wertschätzung", freut sich Schulze.

    Zunächst aber ist im Landkreis noch Geduld gefragt. Bekanntermaßen muss der Inzidenzwert fünf Tage am Stück den Richtwert 165 unterschritten haben, ehe es zu Änderungen kommen kann. Hier aber sieht die Lage noch anders aus. Anfang und Mitte der Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz sogar über 200, am Freitag bei 193,7. Am kommenden Montag also wird zunächst alles so weiterlaufen wie bisher: Die Viertklässler dürfen vor Ort unterrichtet werden, an den anderen Einrichtungen kommen noch die elften und die Abschlussklassen an weiterführenden Schulen sowie die elften Klassen der Fachoberschulen hinzu.

    Trotz Mehraufwand: Schulen im Landkreis Günzburg freuen sich auf die Kinder

    Schulze spekuliert derzeit auf den Montag in der Woche darauf. Sollten die Zahlen entsprechend ausfallen, sind zunächst zwei Tage für die Umorganisation des Unterrichts vorgesehen. "So etwas braucht Vorlauf, aber wir wollen die zwei Tage nicht unbedingt ganz ausschöpfen müssen", erklärt Schulze. Die Infos über die neuen Regeln sind Mitte dieser Woche an die Eltern geschickt worden, geklärt werden muss dann noch alles vor Ort. "Das ist eine riesige Herausforderung für Schulleitungen. Da geht es um die Lehrer, um alle Prozesse, Wege, um Pausen und Verpflegung", beschreibt der Schulamtsleiter.

    Trotz großen Aufwands: Bisher hat sich der Präsenzunterricht laut Schulze bewährt. Es gebe kaum Infektionsketten an Schulen und auch das Testen der Schüler funktioniere entgegen aller Befürchtungen und Panik im Vorfeld gut. Zwar rechnet er auch dieses Mal mit sämtlichen Reaktionen seitens der Eltern, den einen sind die Schritte zu harmlos, den anderen zu riskant, aber Schulze ist momentan einfach froh über die Perspektive. "Wir freuen uns im Sinne der Kinder", betont er.

    Grundschulen in Ursberg und Günzburg: Was sagen die Rektoren?

    Dem nur zustimmen kann Gerlinde Ludwig, die als Rektorin der Ursberger Grundschule den momentanen Alltag vor Ort miterlebt und auch die Organisationsseite kennt. "Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn wir die Schüler wieder hier haben. Wir können auch die Abstände einhalten und könnten alle Schüler bei uns unterrichten", schildert sie. Wie viele Kinder dann tatsächlich kommen werden, hänge letztlich noch davon ab, ob manche Eltern ein Problem mit den Testungen der Kinder haben.

    Mit den vierten Klassen lief es bisher reibungslos: "Bei uns hat sich alles eingespielt und ich muss die Schüler wirklich loben, sie machen bei allem gut mit." Auch im Zusammenspiel mit den Eltern könne die Situation derzeit gut gestemmt werden, worüber Ludwig dankbar ist: "Es geht nur zusammen."

    Wie wichtig dieser Schritt für die Entwicklung der Kinder ist, weiß auch Alwin Bayer, Rektor an der Günzburger Grundschule Auf der Bleiche. "Man merkt den Kindern an, dass ihnen das Gemeinsame, der soziale Kontakt, einfach fehlt", sagt er. Vor allem für die jetzigen Zweitklässer, die seit eineinhalb Jahren im Grunde kaum etwas anderes als Unterricht zu Hause kennen, würde er sich sehr freuen, wenn sie wieder in die Klassenzimmer dürften.

    Die Maskenpflicht, denkt er, wird wohl noch eine Weile Bestand haben, dennoch sei die jetzige Regelung eine gute Perspektive. Nicht nur für die Kinder, auch für die Lehrer. "Ich wüsste niemanden, der nicht darauf wartet, dass sich wieder normale Schulverhältnisse einstellen. Wir haben alle genug von Videokonferenzen und unser Lehrerzimmer ist jetzt seit März 2020 nur noch ein leerstehender Raum", so Bayer, der sich den persönlichen Austausch mit den Lehrern wünscht. Dabei ist er auch den momentanen Lösungen gegenüber nicht gänzlich abgeneigt: "Ein paar Vorteile können wir ja in die reguläre Welt mit hineinnehmen, für Tagungen zum Beispiel muss man wirklich nicht immer weit weg fahren." Auch im schulischen Bereich hält er ein paar Veränderungen durchaus für denkbar, hätten schließlich auch die Kinder jetzt Kenntnisse im digitalen Bereich.

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