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Landkreis Günzburg: Folgen des Unwetters auch am Donnerstag: Oberrieder Weiher teils gesperrt

Landkreis Günzburg

Folgen des Unwetters auch am Donnerstag: Oberrieder Weiher teils gesperrt

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    Sturmschäden in Wäldern im Landkreis. Auch an Badeseen und Freibädern sieht man die Folgen des Unwetters.
    Sturmschäden in Wäldern im Landkreis. Auch an Badeseen und Freibädern sieht man die Folgen des Unwetters. Foto: Klemens Funk, Markus Sauer

    Inzwischen ist die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes wieder grün: keine Unwetterwarnungen im Kreis Günzburg. Doch auch in der vergangenen Nacht stürmte und gewitterte es teils heftig. Und das große Unwetter in der Nacht zum Mittwoch zeigt immer noch deutliche Spuren in der Region. 

    Einige Züge fahren inzwischen wieder, etwa die Linien zwischen München und Augsburg. Das teilt das Bahnunternehmen GoAhead am Donnerstag mit. Zwischen Günzburg und Ulm (RE 9, RB 86) ist die Strecke ebenfalls wieder freigegeben, die Bahn fährt dort im Stundentakt. 

    Nach Unwetter: Züge zwischen Augsburg und Günzburg fahren wieder

    Der Abschnitt zwischen Augsburg und Günzburg ist weiterhin gesperrt; hier lautet die Prognose, dass möglicherweise ab Donnerstagmittag der Zugverkehr auf einem der beiden Gleise wieder anlaufen könnte. Das bedeutet allerdings, dass sich die Züge dieses eine Gleis für beide Richtungen mit dem Fern- und Güterverkehr teilen müssten "und damit uns sicherlich noch kein regulärer, planmäßiger Betrieb möglich sein würde", so    Go-Ahead. 

    Auf dem Radweg neben der B300 zwischen Thannhausen und Krumbach liegen am Donnerstagmorgen viele Äste. Gewütet hat Sturmtief Ronson auch am Oberrieder Weiher in Breitenthal. Mehrere große Bäume sind umgestürzt, zahlreiche Äste sind heruntergebrochen. Der hintere Bereich des Oberrieder Weihers sei daher für den Verkehr, Fahrräder und Fußgänger gesperrt, teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit. Mitarbeitende seien beschäftigt, die Schäden zu beheben. Im vorderen Bereich bei der Seeterrasse konnten die Sturmschäden bereits alle beseitigt werden. Die restlichen Arbeiten können voraussichtlich bis Donnerstagabend beseitigt und die Sperrungen am Weiher aufgehoben werden. 

    Entwurzelte Bäume lagen im ganzen Landkreis Günzburg

    In den Wäldern gibt es immer noch massive Windwurfschäden, zum Teil abgedrehte, entwurzelte oder angeschobene Bäume, wie etwa in Privat- und Stadtwald in Niederraunau. Im Park der Kreisklinik Krumbach hat es einen großen Ast von einem Baum in der Nähe des Fahrradstellplatzes gerissen. Gefährdet war dadurch aber niemand. 

    Umgestürzte Bäume werden Waldarbeiter auch in den kommenden Tagen noch beschäftigen.
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    21 Bilder
    Das Unwetter verursachte in den vergangenen Tagen in der Region Schäden sowie Brände, Blitzeinschläge und Stromausfälle. Die Bilder zeigen das Ausmaß des Sturmtiefs.

    Sturmtief Ronson fegte Dienstagnacht über die gesamte Region. Bereits am Dienstagvormittag gab es eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Der Mittwoch zeigte das Ausmaß. Eine Zusammenfassung der Ereignisse.

    Die Feuerwehren im Kreis Günzburg waren permanent im Einsatz. Das Unwetter hat teils schwere Schäden hinterlassen. In Leipheim kam es gegen 23.50 Uhr zu einem Blitzeinschlag in ein Zweifamilienhaus. Dadurch geriet der Dachstuhl in Brand: Alle Hausbewohner konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Die Feuerwehr

    Zahlreiche Bäume stürzten im Landkreis um. In Burgau fiel ein Baum auf ein geparktes Auto. Im Zentrum Günzburgs wurde ein Baum neben der Altstadt-Parkgarage entwurzelt. Größere Schäden gab es außerdem in Krumbach und Niederraunau. Gartenbesitzer vermelden unter anderem umgestürzte Pflanztröge. Hart getroffen von diesem Unwetter ist auch die Landwirtschaft. Der Mais eines Landwirts aus Roßhaupten war schon bis zu 1,20 Meter hoch – doch jetzt sind viele Stängel in der Mitte geknickt.

    Nach dem heftigen Gewitter stürzte ein Baum in der Augsburger Straße in Burgau auf ein geparktes Auto.
    Nach dem heftigen Gewitter stürzte ein Baum in der Augsburger Straße in Burgau auf ein geparktes Auto. Foto: Johann Dausch

    Die Rad- und Wanderwege in der Region wurden ebenfalls beschädigt, wie Donautal-Aktiv in einer Mittelung schreibt. Besonders in Waldabschnitten könne es zu Beeinträchtigungen kommen. Die Bauhöfe der Kommunen sowie die Wegepaten würden die Schäden zeitnah beseitigen. Allerdings sind die Kapazitäten am Mittwoch begrenzt. "Daher wird gebeten, Streckenabschnitte in Waldgebieten zu meiden." Es bestehe Lebensgefahr, wenn Bäume umknicken. 

    Bahnstrecke Ulm–Augsburg zeitweise nach Sturm gesperrt

    In ganz Bayerisch-Schwaben fielen am Mittwoch bis zum Abend Züge aus, auch auf der Zugstrecke            Ulm–Augsburg. Zum Teil lagen Bäume auf den Schienen, und die Oberleitungen wurden heruntergerissen. "Es finden noch Erkundungsfahrten statt, leider sind noch keine verlässlichen Prognosen über die Störungsdauer möglich", teilt die Deutsche Bahn gegen 12.40 Uhr mit. Auch gab es keinen Ersatzverkehr, da keine Busse zur Verfügung standen. Die Strecke Günzburg–Mindelheim war von der Sperrung ebenfalls betroffen. Am Nachmittag wurde die Teilstrecke zwischen Günzburg und Ulm wieder freigegeben.

    Stromausfälle im Kreis Günzburg und Freibadschließung in Krumbach

    In der Nacht zum Mittwoch kam es außerdem zu Stromausfällen im gesamten Netzgebiet des Netzbetreibers LEW. "Bei uns ist Strom. Aber Dachplatten fehlen", schrieb zwar ein Krumbacher in einer Facebook-Gruppe, aber viele andere Menschen aus der Region beklagten Totalausfälle: "In Ettenbeuren war bis 5 Uhr kein Strom." Auch in Ursberg und Neuburg an der Kammel blieb das Licht teils aus. In Waldkirch gab es ebenfalls für einige Stunden einen Totalausfall. Besonders stark von den Vorfällen betroffen sei der Holzwinkel gewesen, sagt Kreisbrandrat Müller. Der Entstörungsdienst des Betreibers sei die ganze Nacht im Einsatz gewesen und kam wegen der vielen abgeknickten Gehölze nicht hinterher. Beschädigte Leitungen wurden durch Umschaltungen auf andere Leitungen kompensiert, so hätten nach wenigen Stunden die meisten Haushalte wieder versorgt werden können, meldet der Netzbetreiber auf seiner Webseite. 

    Viele Bäume im Krumbacher Bad wurden vom Sturm beschädigt.
    Viele Bäume im Krumbacher Bad wurden vom Sturm beschädigt. Foto: Markus Sauer

    Hart getroffen vom Sturm ist das Krumbacher Freibad. So schlimm sei es noch nie gewesen, berichtet Betriebsleiter Markus Sauer, der hier seit 26 Jahren Dienst tut. Bäume wurden entwurzelt, Kronen abgeschlagen, und nach dreieinhalb Stunden Stromausfall mussten auch die Pumpen geprüft und trockengelegt werden. Außerdem seien die Becken voller Laub und Äste, die entfernt werden müssen. Das Freibad wird deshalb voraussichtlich bis Freitagvormittag geschlossen bleiben. 

    Polizeipräsidium meldet rund 800 Einsätze in der Region

    Das für den Kreis Günzburg zuständige Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten berichtet von rund 800 gemeldeten Einsätzen zwischen Dienstag, 6 Uhr, und Mittwochmorgen. Das seien in etwa dreimal so viel, wie an einem durchschnittlichen Tag. Rund 550 dieser Einsätze entfielen auf die Nachtstunden. Im Landkreis gab es allein davon 250 Alarmierungen, im Dienstbereich der Inspektion Günzburg gingen bis in die Morgenstunden über 40 Notrufe ein. Die meisten bezogen sich auf Verkehrsgefahren wie heruntergefallene Äste, abgerissene Bäume auf der Straße und umgewehte Verkehrszeichen. "Die Aufräumarbeiten dauern derzeit noch an, die Lage beruhigt sich aber langsam", sagt Dienststellenleiter Claus Schedel am Vormittag. Die Unwetter beschäftigten die Einsatzkräfte in den Morgenstunden erneut, da viele Verkehrshindernisse erst mit dem aufkommenden Berufsverkehr gemeldet wurden.

    Nach dem schweren Unwetter der vergangenen Nacht beginnen die Aufräumarbeiten, wie hier in der Jahnstraße in Günzburg. Dort knickte neben der Altstadt-Parkgarage ein Baum um.
    Nach dem schweren Unwetter der vergangenen Nacht beginnen die Aufräumarbeiten, wie hier in der Jahnstraße in Günzburg. Dort knickte neben der Altstadt-Parkgarage ein Baum um. Foto: Andrea Jergon

    Größtenteils entstanden durch herumfliegende Gegenstände nur Sachschäden an Fahrzeugen und Fensterscheiben. Zwischen Bubesheim und Schneckenhofen kam es aufgrund eines umgestürzten Baumes zu einem Unfall. Eine 18-jährige Frau fuhr gegen Mitternacht auf der Staatsstraße, dort erkannte sie den Baum zu spät, sodass sie nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und dagegenprallte. Sie erlitt leichte Verletzungen, am Fahrzeug entstand ein Totalschaden in Höhe von etwa 20.000 Euro. (mit AZ) 

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